Eigene Schuld, wenn Partner viel bestellt, aber meckern?
Meine Cousine beschwerte sich neulich bei mir über ihren Freund. Sie studiert und hat daher aktuell die Gelegenheit, ein Jahr lang kostenlos Amazon Prime zu benutzen, als Werbung quasi. Sie nutzt das auch entsprechend, wenn Bedarf ist. Ihr Freund hat gar kein Prime, nutzt ihren Prime-Account aber indirekt schon aus. Er hat gemerkt, was für ein Luxus das sein kann, wenn die Ware eben viel schneller ankommt und da die beiden im bevorzugten Ballungsgebiet leben, profitieren sie sogar vom kostenlosen Expressversand.
Er hat daher ab und zu solche Schnapsideen und bittet sie darum, dass sie doch dieses oder jenes für ihn bestellen könnte. Das tut sie dann auch, wobei sie das dann an ihre Adresse schicken lässt. Da die beiden zusammen wohnen, spielt das ja im Endeffekt keine Rolle, ob es an sie oder an ihn geschickt wird.
Nun ist es aber so, dass sie natürlich auch für sich selbst Sachen bestellt. Er beschwert sich daher manchmal, sie würde viel zu viel bestellen und versteht dann nicht, wo sie als "arme Studentin" das Geld her nimmt. Schizophren finde ich das schon, denn sie würde ja deutlich weniger bestellen, wenn er weniger Wünsche äußern würde.
Manchmal soll sich das wohl so anhören, als würde er ihr indirekt eine "Kaufsucht" unterstellen. Ich denke aber, dass sie einfach nur verletzt ist und übertreibt. Ich hättein dieser Situation einfach gekontert, dass er seine Sachen dann einfach selbst bestellen soll und damit wäre das Thema für mich erledigt. Könnt ihr verstehen, wie man den Partner bittet, Sachen zu bestellen und sich hinterher beschwert, dass der Partner zu viel bestellen würde?
Bezahlt er seine Sachen denn dann auch? Verstehen kann ich es nicht, weil es ihm eigentlich absolut egal sein kann. Die beiden sind ja nur ein Paar und daher muss nur sie für diese Sachen gerade stehen und daher finde ich nicht, dass er dazu etwas sagen muss. Zumal er ja selber auch Schuld daran ist, dass sie so viel bestellt. Generell muss aber jeder selber wissen, was er machen möchte und wie viel er bestellen möchte.
Ich finde auch, dass es ihn grundsätzlich erst mal nichts angeht, wie viel sie bestellt. Solange sie ihren Teil von der Miete bezahlen kann, ihren Anteil bei Lebensmitteln, Strom und Co berappen kann und er ihr da nicht aushelfen muss.
Aber: wenn sie wirklich viel Quatsch kauft, den sie nicht braucht und der dann nur rumliegt. Wenn sie ständig kein Geld hat, um andere Dinge zu kaufen oder zu machen. Wenn die beiden also beispielsweise nie ins Kino gehen können, obwohl sie das eigentlich immer gern gemacht hat. Dann könnte man sich wirklich ein bisschen Sorgen machen, ob sie das noch unter Kontrolle hat.
Dann stellt sich aber die Frage, ob er wirklich meckert oder ob er seine Bedenken äußert. Vielleicht trifft er nicht den richtigen Ton. Oder sie weiß genau, dass sie ein Problem hat und fühlt sich daher gleich angegriffen und reagiert über.
Was ich aber gar nicht verstehe, ist, warum er denn nun schuld daran sein soll, dass sie viel bestellt. Es ist doch immer noch sie, die sich dann Sachen für sich aussucht und auf "Bestellen" klickt. Wenn es sie so sehr verführt, auf der Amazon-Seite zu sein, um für ihn etwas zu bestellen, soll sie ihm das sagen. Dann würde ich ihm meine Zugangsdaten geben und er kann sich selbst sein Zeug bestellen. Aber wenn sie Sachen für sich bestellt, ist sie dafür verantwortlich. Egal, ob sie für ihn auf der Seite war oder nicht.
Komischer Typ, wenn er auf der einen Seite immer wieder seine Freundin bittet, dass diese etwas für ihn über ihren Account bestellt. Es ist doch nur verständlich, dass die Freundin dann auch mal hin und wieder etwas für sich selbst dort bestellt. Da dann zu unterstellen, dass seine Freundin zu viel bestellen würde, finde ich auch wirklich etwas schizophren.
An Stelle der Freundin wäre ich da auch sauer und würde dann eben sagen, dass er seinen Kram in Zukunft selbst bestellen soll. Oder ich würde genau auflisten, welche Bestellungen denn für ihn gemacht wurden. Ich denke, dass es den Partner eigentlich gar nichts angeht, was sie bestellt. Wie hier schon gesagt wurde, kann sie doch mit ihrem Geld machen, was sie möchte, so lange sie eben die gemeinsamen Kosten auch trägt, wie es die Beiden sicher mal abgesprochen haben. Alles andere kann ihm doch eigentlich egal sein. Oder quatsch sie ihm auch dauernd rein, wenn sie meint, dass er zu viel ausgibt?
Ich stehe ein wenig auf dem Schlauch und verstehe das Problem nicht ganz. Wenn der Freund meckert, würde ich ihm anhand der Bestellliste ganz klar aufzeigen, was seine Bestellungen sind und was die eigenen. Und solange Deine Cousine ihre eigenen Bestellungen bezahlen kann und nicht wegen Geldmangel dem Freund auf der Tasche liegt, gibt es nichts zu meckern.
So hat man ganz klare Verhältnisse und keiner hat zu meckern. Meine Freundin und ich haben auch einen gemeinsamen Account bei Amazon und da gibt es keinen Streit. Jede Bestellung kann eindeutig zugeordnet werden: Meine, deine, unsere Bestellung.
Ich verstehe das Problem ebenfalls nicht. Auch wenn sie viel bestellt, solange das Geld reicht ist es doch ihr Ding auch wenn die Sachen hinterher alle im Schrank liegen und nicht benutzt werden. Er hätte erst dann ein Recht seinen Mund aufzumachen, wenn das Geld hinten und vorne nicht reicht, diese Dame sich verschuldet und einfach nur Mist kauft, der eh nicht verwendet wird.
Das mit dem Prime und mit bestellen auf das Konto ist doch eine ganz andere Geschichte, denn das sind seine Dinge auch wenn ihr Name darauf steht. Kann man in der Form unterbinden indem man ihm nichts mehr bestellt und er sich selbst darum kümmern soll, oder sie es auf seinen Namen schickt, damit er mal sieht anhand der Kartons was sein Kram ist und was nicht.
Aber das Thema hatte ich auch mit meinem Ex Partner als dieser hier noch gewohnt hat. Da hatte ich ebenfalls Prime und er wollte meistens, dass ich ihm etwas bestelle. Hin und wieder habe ich es gemacht und auf seinen Namen schicken lassen. Dazu verging kein weiterer Tag an dem nicht weitere Pakete auf seinen Namen gekommen sind von Ebay und Co und er hat sich dann beschwert, wenn ich einmal die Woche ein großes Paket bestellt habe mit allem drinnen, anstatt viele kleine einzelne.
Im Endeffekt habe ich weniger an der Masse und weniger vom Geld bestellt als er, aber er hat das nicht gesehen da es bei ihm nur Briefumschläge waren, mal hier ein Päckchen das klein ist. Ein Karton mit 1x1x1 Meter fällt da schon eher auf als ein kleiner Briefumschlag, aber das darin auch die Windeln für unseren Sohn waren und Feuchttüchter, hat ihn kalt gelassen. Denn diese haben schon dreiviertel des Kartons ausgemacht mitsamt Füllmaterial.
Abgesehen davon, dass das Wort "schizophren" hier wohl falsch verstanden und gebraucht worden ist, kann ich das Problem ebenfalls nicht nachvollziehen. Wenn der Freund dieser Freundin von Dir seinen eigenen Krempel über ihren Account bestellt, um ebenfalls von ihrem Prime-Account zu profitieren, dann wird ihm wohl klar sein, dass er hier ebenfalls Bestellungen verursacht hat, nicht nur sie. Wenn er das aus irgendwelchen Gründen vergessen hat, könnte man es ihm in Erinnerung bringen.
In jedem Fall wird es nicht sein tatsächliches Problem sein, ob sie nun viel oder wenig bestellen, zumal es ihre Sache ist, was sie wann, in welcher Häufigkeit und für wen kauft, solange sie ihn damit nicht belastet. Wenn er also nicht wegen ihrer Bestellungen zur Kasse gebeten wird, was wohl schon allein aufgrund der Tatsache nicht der Fall sein dürfte, dass es sich um ihren Account handelt, hat er hier überhaupt keine Forderungen zu stellen oder sie in irgendeiner Weise anzugreifen.
Ich gehe mal davon aus, dass die entsprechenden Äußerungen seinerseits, dass sie eine arme Studentin sei und er nicht wisse, woher sie das Geld nehme, um so viel bestellen zu können, vor allem in Gegenwart Dritter bringt? Anders erklärt sich seine ungebildet anmutende Haltung doch gar nicht, schließlich kann es kaum wahr sein, dass er sich der Tatsache nicht bewusst sein soll, dass er selbst einen Großteil der Bestellungen zu verantworten hat.
Ich finde es merkwürdig, selbst verantwortlich für den Großteil der Bestellungen zu sein, dann aber zu meckern, wenn viele Pakete kommen. Immerhin muss man doch logisch nachdenken müssen und zu dem Schluss kommen, dass wesentlich weniger Pakete ankommen würden, wenn der Partner eben auch weniger Zeug einkaufen würde. Da ist er doch auch mitverantwortlich und nicht nur seine Freunde.
Ich habe auch Amazon Prime und bestelle recht viel online, gebe aber nicht viel Geld aus. Den Großteil bezahle ich durch Gutscheine, wobei ich auch immer wieder Kleinigkeiten bestelle und meistens Bücher, die ich für die Uni brauche. Da kommt auch zur Zeit wieder einiges an Paketen zusammen, beschwert hat sich aber bei mir noch nie. Immerhin ist es ganz allein meine Entscheidung, wie viel ich bestelle und wie viel Geld ich ausgebe.
Der Partner muss doch offensichtlich nicht für die Bestellungen der Freundin aufkommen, so dass es ihm doch egal sein kann, wie viel sie online shoppt. Solange sie alle Kosten, die so im Haushalt anfallen, fair aufteilen und sie nicht alles Geld für Shopping ausgibt, während er für Miete und Essen aufkommen muss, gibt es doch kein Problem und da sollte man doch auch in einer Partnerschaft nichts dagegen sagen.
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