Eigene Meinung bei Streit schnell aufgeben?

vom 21.08.2018, 23:51 Uhr

Eigentlich habe ich zu vielen Themen eine eigene Meinung, aber dennoch ist mir aufgefallen, dass ich wenn es in einen Streit ausartet, meine Meinung schnell aufgebe. Geht es euch da so ähnlich oder streitet ihr dann lieber bis zum bitteren Ende? Meint ihr das kann vielleicht auch eine Charakterschwäche sein, wenn man seine Meinung im Streitgespräch aufgibt oder ist das mitunter nicht sogar besser und ratsam?

Benutzeravatar

» friedchen » Beiträge: 1313 » Talkpoints: 940,10 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Es kommt immer darauf an, um welche Themen es sich handelt. Ich versuche eigentlich nicht zu streiten, sondern zu diskutieren. Meistens gelingt es mir dann auch meine Entscheidungen und Meinungen mit diversen Beispielen zu untermauern, sodass es für andere ersichtlich ist, warum ich dieser Meinung bin.

Nur wenn dann das Gegenüber sehr viele gute Argumente hat, lenke ich ein und übernehme eine Meinung oder gebe meine eigene auf. Das ist aber noch nicht oft vorgekommen. Wenn ich das Gefühl habe, nicht im Recht zu sein, dann kommt es ja im Normalfall nicht zu einem Streit oder einer Diskussion.

Ich finde es wichtig, eine eigene Meinung zu haben und auch hinter dieser Meinung zu stehen. Deshalb erschließt sich mir das auch nicht, dass es gewisse Leute gibt, die nicht hinter ihrer Meinung stehen, weil sie sich einschüchtern lassen. Vielleicht hat das aber auch viel mit Selbstwahrnehmung und Selbstwert zu tun.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich finde nicht, dass es dabei primär um die Themen geht, sondern eher, um die Umstände. Ich finde es nicht gut, wenn man seine Meinung schnell aufgibt, nur weil man Harmonie haben möchte und es nicht erträgt, wenn Diskussionen ausarten und vielleicht sogar zu Streit werden. So ein überangepasstes Harmoniebedürfnis ist mir fremd und das halte ich auch nicht gerade für positiv oder gesund.

Aber wenn man durch Argumente in einer Diskussion zum Umdenken kommt und dann eben seine Meinung aufgibt, weil die richtigen Argumente genannt worden sind, ist das für mich was anderes und absolut nachvollziehbar.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Bei mir war es früher durchaus so, dass ich meine eigene Meinung dann schnell aufgegeben habe und Streit immer nach Möglichkeit vermeiden wollte. Allerdings hat sich das im Laufe der Zeit verändert und ich finde es durchaus wichtig, dass man seine Meinung vertritt und da nicht so schnell klein bei gibt. Allerdings kommt es sicherlich auch auf den Streit an und welche Meinung der andere vertritt. Man merkt dann ja durchaus schon mal, dass man selbst doch falsch lag und der andere Recht hat. Das würde ich dann auch durchaus zugeben.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich finde, es gibt einen Unterschied, ob man seine Meinung aufgibt, oder nur aufgibt, das Gegenüber zu überzeugen. Mit manchen/vielen Leuten kann man nämlich meiner Erfahrung nach absolut nicht vernünftig diskutieren, Argumente austauschen und seinen Horizont erweitern. Im Gegenteil fühlen diese sich eher bedroht, wenn jemand nicht ihrer Meinung ist und werden schnell unsachlich bzw. können überhaupt nicht logisch argumentieren, sondern werden entweder laut, oder aggressiv oder sind eingeschnappt, wenn man nicht zu jedem Bullshit ja und amen sagt.

In diesen Fällen hat niemand einen Nutzen oder Gewinn davon, wenn ich meine eigene Meinung offensiv vertrete (die ja zudem durchaus falsch sein kann). Die Person, die mit mir streiten will, wird sich nicht überzeugen lassen, sondern nur emotional und hysterisch mir allen möglichen Blödsinn an den Kopf werfen und hinterher glauben, als "Sieger" aus einem Streit hervorgegangen zu sein, obwohl ich bloß meine Meinung kundtun wollte.

Deswegen lasse ich gewisse Menschen lieber in dem Glauben, dass ich keine eigene Meinung habe oder mit ihnen in allem übereinstimme, solange die Grundwerte der Verfassung nicht in Gefahr sind. Ich weiß selber schließlich, wes Geistes Kind ich bin, aber das muss ich nicht jedem Trottel aufs Auge drücken, nur um mir nicht sagen zu lassen, dass ich meine Meinung zu schnell aufgebe.

» Gerbera » Beiträge: 11311 » Talkpoints: 47,42 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Wenn ich eine klare Meinung bei einem Thema habe, dann gebe ich diese bei einem Streit auch nicht auf. Sicher kommt es vor, dass ich einfach denke, dass man nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen kann und dann sage ich das auch und höre das Streitgespräch auf. Aber das bedeutet nicht, dass ich meine Meinung aufgebe. Das passiert nur dann, wenn man mich wirklich von einer anderen Meinung überzeugen kann, aber nicht, wenn der andere bei einem Streit laut wird oder so etwas.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^