Eigene Fitness völlig überschätzen

vom 15.05.2022, 18:53 Uhr

Ich habe heute meine Fitness mal wieder völlig überschätzt. Nach zwei Jahren habe ich mal wieder mit dem Joggen angefangen. Ich dachte, dass ich eine ganz gute Fitness habe, weil ich doch fast jeden Tag eine halbe bis eine Stunde ein Workout drinnen mache, darunter auch Cardiotraining und Krafttraining. Ich dachte, dass ich fünf Kilometer locker schaffe. Ich war aber schon nach einem Kilometer aus der Puste und musste erst mal 500 Meter gehen. Danach schaffte ich gerade insgesamt drei Runden, das sind in dem Park, in dem ich laufe, 4,2 Kilometer. Nach dem Sport ging mein Puls auch nur sehr langsam runter, was ja auch nicht für eine besonders gute Fitness spricht.

So ging es mir schon mal vor ein paar Jahren. Ich wollte mit zwei Freundinnen eine Bergwanderung machen und war der Meinung, dass ich den Berg rauf gut schaffe. Ich gehe eh lieber den Berg rauf als runter. Es war allerdings viel anstrengender als ich dachte und ich wollte nach der Hälfte schon aufgeben. Es ging dann aber mit vielen Pausen doch noch. Ich musste dann einsehen, dass Bergwandern noch mal eine ganz andere Kondition erfordert als zum Beispiel stundenlange Spaziergänge in der Ebene oder Radfahren.

Habt ihr auch schon mal eure eigene Fitness völlig überschätzt? In welchem Zusammenhang war das? Welchen Sport habt ihr vorher gemacht und bei welchem hattet ihr dann trotzdem Schwierigkeiten?

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Also zur Zeit gehe ich nur regelmäßig joggen. Aber auch da kommt es schon mal vor, dass ich mich bei der Streckenauswahl vertue und dann doch mal überlege einen größeren Bogen zu laufen, weil ich mich vor dem Laufen total super fühle und dann quäle ich mich die letzten Kilometer irgendwie nach Hause, obwohl ich nicht mehr kann und verfluche mich dann immer dafür, dass ich so daneben gelegen habe und dachte ich könne mal eben locker 10 Kilometer statt 5 laufen.

Aber am Ende ist dann aber so, dass ich zumindest einen gewissen Ehrgeiz in mir drin habe, der mich die Strecke dann durchlaufen lässt. Also ich meckere dann zwar die ganze Zeit in mich rein, aber ich zieh das dann auch durch. Eventuell kürze ich auch mal die Strecke dann etwas ab, wenn es sich noch machen lässt, aber ich versuche nach Möglichkeit trotzdem keine Pause zu machen oder zu gehen. Danach komme ich dann nur noch schlechter wieder rein und bin dann unzufrieden mit mir selbst.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich kann meine "Fitness" ganz gut einschätzen. Die ist so gut wie gar nicht vorhanden. Ich komme im Alltag klar und kann auch ein paar Treppen steigen, ohne dass mir die Pumpe geht, aber wie soll ich gesondert fit sein, wenn ich keinen gesonderten Sport treibe? Selbst fürs Joggen sind meine Knie zu kaputt und ich habe Sport (ehrlich gesagt) schon immer gehasst.

Außerdem sehe ich ja an meinen Mitmenschen, was wirkliche Fitness bedeutet. Ich habe auch schon mal regelmäßig eine halbe Stunde Workout auf dem Wohnzimmerteppich gemacht und war für meine(!) Verhältnisse echt in einem ganz guten Zustand. Aber eine Freundin von mir joggt hobbymäßig durch ganze Länder und merkt 10 km Laufstrecke gar nicht, und das zusätzlich zu einem ganz biederen Bildschirmjob. Von daher weiß ich ganz gut, was relativ fit für mich bedeutet, und das heißt nicht, dass ich nach einem halben Jahr Yoga nach Youtube wunder wohin rennen kann.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich bin da aktuell meistens eher genau gegenteilig unterwegs und unterschätze mich nach längeren Trainingspausen. Das liegt allerdings vor allem daran, dass ich über die Jahre und nachdem ich früher auch lange Leistungssport betrieben habe, meinen Körper sehr gut kennenlernen konnte. Ich habe dabei auch gelernt, dass es wichtig ist, es nach längeren Pausen wieder eher langsam anzugehen und nicht direkt zu viel zu erwarten. Nachdem ich vor ein paar Jahren in meiner Höchstphase beim Laufen war, musste ich durch private und gesundheitliche Probleme eine längere Pause machen und es war wirklich ein großer Kampf wieder damit anzufangen. Zum einen ist es die Motivation an sich und dann fehlt auch sehr schnell viel Ausdauer. Ich habe mich dann Stück für Stück wieder zu meinen Zielen hingearbeitet.

Heute passiert es hin und wieder, dass ich aufgrund von beispielsweise einer Erkältung eine Sportpause einlegen muss. Auch hier ist der Körper natürlich erst einmal gestresst, obgleich natürlich nicht so sehr wie nach zwei Jahren Pause. Ich weiß dann allerdings sofort, welche Ziele ich mir stecken kann und fange auch lieber erst einmal klein an, statt meinen Körper zu überfordern. Das trägt dann auch viel besser zu Motivation bei. Was beispielsweise die angesprochene Herzfrequenz betrifft, versuche ich nicht zu sehr darauf zu achten. Es gibt durchaus auch sehr fitte Sportler, deren Puls nicht direkt nach dem Training wieder nach unten geht.

Ich bin beispielsweise auch eine Person, die meist in einem sehr hohen Pulsbereich trainiert - gerade bei Cardiosportarten, wie auch Joggen. Ich habe mich mit der Zeit daran gewöhnt und höre besser auf mein Gefühl, statt mich da zu sehr verrückt zu machen. Jeder Mensch ist einfach sehr individuell was das betrifft und wichtig ist vor allem, wie man sich nach dem Sport fühlt. Leider können einen da Fitnessuhren auch teilweise sehr verrückt machen. Teilweise kann manches auch einfach mit der jeweiligen Tagesform zusammenhängen.

» bambi7 » Beiträge: 1248 » Talkpoints: 16,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^