Eigene Erkrankung als Betroffener nicht erkennen?
Laut einer bayrischen Studie sollen viele Landwirte die eigene Hauterkrankung nicht erkennen und dementsprechend nicht darauf reagieren. Ist es euch auch schon so ergangen, dass ihr eine Erkrankung hattet, diese aber nicht sofort als Erkrankung identifizieren konntet? Oder ist euch das noch nie passiert? Bei welchen Erkrankungen kommt es vielleicht sogar häufiger vor, dass sie nicht als solche erkannt werden? Kennt ihr Beispiele?
Welche Hauterkrankung erkennen denn die Landwirte nicht? Handelt es sich hier um Hautkrebs? Das würde mich nicht verwundern, denn als Laie bin ich da bei komischen Flecken, die sich nach und nach auf der Haut verändern immer etwas unsicher und sehr froh darüber, dass es Fachärzte gibt, die das beurteilen können. Also warum sollte es da den Landwirten anders gehen als den Angehörigen anderer Berufe?
Wenn man so ganz allgemein fragt, ist Depression wohl auch eine Erkrankung, die nicht jeder Betroffene gleich so richtig einordnen kann. Man ist halt mal schlecht drauf, na und? Jeder darf auch mal seine Launen haben. Aber wann wird aus gelegentlichen Launen und niedergeschmetterten Stimmungen dann eine Depression? Auch da sind wieder Angehörige, Freunde und Fachleute gefragt.
Ein weiteres typisches Beispiel, das mir noch einfällt, das ist die Magersucht. Betroffene halten sich für hemmungslos fett und außenstehende Betrachter haben schon Angst, dass der oder die Betroffene verhungern könnte. Und diese verschobene Selbstwahrnehmung gehört ja auch ursächlich zum Krankheitsbild dazu. Wenn die Kranken merken würden, wie dünn sie wirklich sind, wären sie ja schon auf dem ersten Weg zur Genesung.
Man kann sicherlich nicht immer alles gut erkennen und sofort sehen. Als Landwirt hat man sicherlich auch wenig Zeit sich erstmal in Ruhe seine Haut anzusehen. Es gibt aber sicherlich einige Sachen, die man eher verdrängt und gar nicht so wahrnehmen möchte, aber auch welche, die einfach nicht offensichtlich genug sind und man es gar nicht so einfach und schnell mitbekommt. Bei Hautkrebs sieht man solche Veränderungen mit einem stressigen Alltag sicherlich weniger schnell zum Beispiel. Selber habe ich bisher meines Wissens nach immer alles mitbekommen, aber das lag auch daran, dass mich bisher alles irgendwann eingeschränkt hat.
Gerade bei irgendwelchen Suchterkrankungen oder auch Depressionen ist das aber auch ein schleichender Prozess und da merkt man sicherlich nicht sofort, wenn man krank ist und nicht mehr aus der Krankheit herauskommt ohne Hilfe.
Es kommt doch auf die Hauterkrankung an. Nicht jede Hauterkrankung ist extrem auffällig, mit Juckreiz verbunden oder macht sich sonst wie auffällig bemerkbar. Ich hatte jahrelang weiße Flecken auf der Haut und habe mir nichts dabei gedacht und wenn nicht neue Flecken dazu gekommen wären - was bei vielen Patienten mit Vitiligo nicht passiert - wäre ich auch nicht zum Arzt gegangen.
Ich glaube, dass es bei ganz vielen psychischen Erkrankungen schwer ist das als Betroffener richtig einzuordnen. Oft sind die Veränderungen ja schleichend und teilweise gehört das mangelnde Krankheitsbewusstsein zur Krankheit mit dazu.
Was das jetzt ausgerechnet mit Landwirten und Hauterkrankungen auf sich hat, verstehe ich auch nicht. Es kommt doch häufig vor, dass Krankheiten aller Art erst (zu) spät erkannt werden, weil entweder im Anfangsstadium gar keine Symptome vorliegen oder die Symptome derart unspezifisch sind, dass es schwierig ist zu beurteilen, ob jemand eine Krankheit hat oder einfach "nur" Stress oder ganz normale Hormonschwankungen. Gesund ist bekanntlich nur schlecht untersucht, und selbst wenn man sich topfit fühlt, lauern Bluthochdruck, die Schilddrüse, Gallensteine oder der Eisenmangel gefühlt immer hinter der nächsten Ecke.
Und gerade bei psychischen Krankheiten liegt ja das Perfide darin, dass die Betroffenen gar nicht in der Lage sind zu erkennen, dass sie krank sind, und nicht die anderen Leute spinnen oder dass nur sie recht haben und alle anderen über Gebühr fröhlich sind. Bei körperlichen Krankheiten ist es schwieriger, aber auch hier verstehe ich ganz gut, dass viele Leute gerade unspezifische, nicht schmerzhafte Beschwerden lieber verdrängen oder wegerklären, als am Ende noch von Arzt zu Arzt geschickt zu werden.
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