Eifersüchtig auf Flüchtlinge mit besserem Schulabschluss?

Viele Flüchtlinge die nach Deutschland kommen nehmen die Chancen die sie hier bekommen bereitwillig an und tun viel dafür, um später eine gute Arbeit zu bekommen. Es gibt viele die innerhalb weniger Jahre einen Realschulabschluss oder sogar das Abitur nachholen und dann auch studieren gehen. Ich habe erst letztens eine Sendung zu diesem Thema gesehen, es ging um die SchlaU-Schule in München, die sich extra für die Ausbildung von Flüchtlingen einsetzt.

In der Sendung wurde dann auch gesagt, dass viele Menschen es besser finden mit Flüchtlingen zu arbeiten, als mit Deutschen, denn viele der Flüchtlinge würden einfach viel ehrgeiziger und lernwilliger sein. Man hat dann dazu auch Passanten auf der Straße befragt und hier war die Reaktion natürlich schon eine andere. Viele meinten, dass die besser gebildeten Flüchtlinge den Einheimischen dann auch die Jobs wegnehmen würden.

Aber kann man ihnen das verübeln? Wenn sie eine bessere Haltung an den Tag legen und nicht so gelangweilt wirken wie viele Deutsche Azubis und Studenten, dann wundert es mich natürlich nicht, dass sie dann lieber genommen werden. Wie seht ihr das? Wärt ihr enttäuscht wenn euch jemand eine Stelle wegnehmen würde, der innerhalb von 3-4 Jahren das Abitur nachgeholt hat und dann studieren konnte? Oder habt ihr mehr Toleranz für diese Menschen?

Jeder Deutsche kann seinen Abschluss ebenso nachholen wie ein Flüchtling. Dazu braucht es nicht mal eine Schule. Man kann auch sein Abitur als Nichtschüler nachholen beispielsweise. Da muss man nur einen Antrag an einer Schule stellen. Zudem kann man auch eine Abendschule besuchen oder sich Lernmaterial über ILS und so weiter besorgen. Das geht also auch alles, wenn man nur will.

Ich denke, dass kein Deutscher neidisch auf einen Flüchtling sein muss. Immerhin gehen diese Menschen freiwillig oder auch unfreiwillig aus ihrer Heimat und das allein schon ist ja wenig beneidenswert. Jeder kann etwas aus sich machen, da muss man nicht neidisch sein. Das wirkt immer so rechtslastig, wenn man solche Aussprüche macht.

Ich kann nicht verstehen, wie man dann auf einen Flüchtling eifersüchtig sein kann, schließlich gibt es genug, welche nur Sozialleistungen beziehen und nicht einen Satz Deutsch sprechen können und es auch nicht wollen. Wer für etwas hart arbeitet, hat sich auch eine Belohnung verdient, da ist es egal, woher er kommt. Bedenken muss man auch, die Leute sprechen meistens kein Deutsch und dann ist so ein Schulabschluss noch schwieriger.

Viele Ausländer sind zum Beispiel in der Schweiz im Arztbereich tätig, sei es als Zahnarzt, Arzt oder auch Pfleger und das nur, weil die meisten zu faul für so eine Ausbildung sind. Mich stört es nicht, Hauptsache der Arzt ist kompetent.

Das Wort "Flüchtling" impliziert ja schon, dass diese Menschen ihre Heimat nicht freiwillig verlassen haben und unter politischer und vielleicht sogar religiöser Verfolgung zu leiden hatten oder aber auch einfach nur Wirtschaftsflüchtlinge sind und vor Naturkatastrophen fliehen wollten.

Warum sollte ich auf einen Flüchtling eifersüchtig sein? Im Gegensatz zu solchen Menschen habe ich meine Heimat freiwillig verlassen und ich stelle mir das echt schrecklich vor, dass man alles zurücklassen musste um woanders neu anzufangen.

Da ist es doch logisch, dass solche Menschen viel mehr Ehrgeiz haben um neue Sachen zu lernen, weil sie hier neu anfangen wollen und es hier viel besser haben wollen als in der alten Heimat. Ich finde, dass man das mit der Situation der Einheimischen nicht wirklich vergleichen kann so wie man Äpfel und Birnen nicht wirklich vergleichen kann.

Sollte ich auf einen Flüchtling eifersüchtig sein? Warum eigentlich? Weil er um ein besseres Leben zu erhalten, hart gearbeitet hat? Das habe ich ebenfalls und ich habe mir nichts vorzuwerfen. Also gibt es an sich keinen Grund zum Neid und ganz ehrlich, ich möchte teilweise nicht miterlebt haben, was die Flüchtlinge erlebt haben.

Oft kommen solche Phrasen aber auch von Menschen, die wenig oder kaum Bildung genossen haben oder die sich mit schlechten Jobs über Wasser halten, weil sie nicht mehr draufhaben. Es wird schlichtweg ein Sündenbock für die persönliche Situation gesucht, aber man selbst mag nichts ändern. Stattdessen schieben diese Menschen den Flüchtlingen die Schuld an ihrer Situation zu, was in meinen Augen absolut ungerechtfertigt ist.

Dass man enttäuscht ist, weil man trotz harter Arbeit etwas nicht bekommt, das kann jedoch jeden Menschen treffen. Das hat nicht nur was mit Flüchtlingen zu tun, sondern mit der persönlichen Einstellung. Ich zum Beispiel bin dann über einige Zeit hinweg enttäuscht, schüre jedoch keinen Hass auf jemand anderen und dann stehe ich wieder auf und versuche es von vorne. Andere hingegen suchen sich nur einen reinen Sündenbock, dem sie die Schuld geben können. Und bei vielen ist es der böse Flüchtling.

Ich finde die Vorstellung generell absurd, dass irgendwer irgendwem einen Job "wegnehmen" kann. Wenn ich mich irgendwo bewerbe, erfahre ich normalerweise sowieso nicht, wer an meiner Stelle den Job bekommen hat. Und selbst wenn statt meiner eine Frau Ekwensi oder ein Herr Zidane eingestellt wurde, dann wird es wohl daran liegen, dass sie besser qualifiziert sind, mehr Sprachen sprechen, oder sympathischer rüber gekommen sind. Es wäre bescheuert zu glauben, dass ich automatisch mehr Recht auf eine bestimmte Anstellung hätte, weil ich weiß, katholisch Deutsche, mäßig übergewichtig oder was auch immer bin.

Ich kann mich dann zwar ärgern, weil ich immer noch arbeitslos daheim sitze, aber es kann ja keiner etwas dafür, dass er besser ist als ich oder sich besser verkaufen kann. Neid oder Eifersucht gegenüber Mitbewerbern ist mir daher völlig fremd. Maximal rege ich mich über den Arbeitgeber auf, der mich zuerst antanzen lässt und dann doch im Regen stehen lässt. Aber darüber komme ich auch schnell wieder hinweg, weil ich ja gar nicht weiß, woran meine Ablehnung gelegen hat.

Ich finde es auch völlig unlogisch und bar jeden gesunden Menschenverstands, ausgerechnet auf Flüchtlinge neidisch zu sein, die normalerweise Dinge mitgemacht haben, die sich die fetten Wohlstandsmaden hierzulande gar nicht vorstellen zu können. Es ist doch eigentlich schlimm genug, wenn beispielsweise ein Mathematikprofessor in Deutschland im Park Laub zusammen rechen "darf". Wieso sollte ich dann auf dessen Schulabschluss eifersüchtiger sein als auf den Doktortitel meiner Schwester oder den Meisterbrief meines Schwagers? Mir erschließt sich diese Denkweise überhaupt nicht, und ich kann sie mir nur mit der deutschen Neidkultur erklären, die sich in unserer bequemen, saturierten Gesellschaft festgesetzt hat.

Auch Deutsche können innerhalb von 3 Jahren ihr Abitur nachholen und studieren. Es tut nur kaum jemand, da man das Abitur eben fast immer nach der 10. Klasse macht, wenn man denn Abitur machen möchte.

Ich würde niemals auf Flüchtlinge neidisch oder eifersüchtig sein, weil sie einen Schulabschluss besitzen oder einen besseren Abschluss, als ich. Es ist doch schön, wenn sich Menschen bilden wollen und das Durchhaltevermögen aufweisen, um ein Abitur durchzuziehen - das machen nicht alle.

Ich habe auch einiges nachholen müssen, weil ich von heute auf morgen einfach keine Lust mehr hatte. Quereinsteiger im Studium usw. Also ich war irgendwann auch nicht gerade besser, als manch einer, der heute wohl mit schlechtem Abschluss neidisch oder eifersüchtig ist. Der Unterschied, ich habe niemanden einen Vorwurf für meine Faulheit oder Ungebildetheit zu diesem Zeitpunkt gemacht, sondern die Füße in die Hand genommen und schon ging alles von alleine.

Jeder in DE kann seine Abschlüsse nachholen, verbessern & Co. Egal, welches Alter. Es gibt also keinen Grund, eifersüchtig zu sein. Diejenigen, die eifersüchtig sind, sind all jene, die zu faul sind, ihr Leben zu regeln. Denn niemand nimmt mir meinen Job weg und es gibt Leute, die werden mit Abi nicht genommen, weil sie dem mit Hauptschulabschluss die Chance geben wollen und dieser sich im Vorstellungsgespräch gut verkauft sowie engagiert hat. Es geht also auch so.

Wer eifersüchtig ist, der hat für mich einen Knall. Man kann ruhig mal seinen Hintern hochheben, aber für viele ist es einfacher, sie schlecht zu reden. Dabei kann es jeder selber tun und in die Hände nehmen, um das Leben zu verbessern.

Auch Deutsche können innerhalb von 3 Jahren ihr Abitur nachholen und studieren. Es tut nur kaum jemand, da man das Abitur eben fast immer nach der 10. Klasse macht, wenn man denn Abitur machen möchte.

Warum soll das 3 Jahre dauern? Man kann sich ebenso gut zur Nichtschülerprüfung anmelden und macht dann eben die Prüfung. Hier in NRW kostet das noch nicht einmal etwas. In anderen Bundesländern ist es aber auch finanzierbar.

Ich finde es reichlich albern allgemein auf andere Personen wegen dem Schulabschluss eifersüchtig zu sein, egal ob es sich um einen Flüchtling handelt oder nicht. Jedem steht hier die Möglichkeit offen sich entsprechend zu bilden und den Abschluss nachzuholen. Dazu gibt es auch verschiedene Modelle und Möglichkeiten, dass eigentlich für jeden etwas dabei ist. Man muss sich nur halt selbst damit auseinandersetzen und auch die notwendige Motivation aufbringen und daran scheitert es bei den meisten.