Eher wenig oder viele Hausaufgaben in der Grundschule?
In der Grundschule setzt man ja im Prinzip den Grundstein für die weiterführende Schule. Wie sieht es hier mit den Hausaufgaben auf? Sitzen die Kinder hier zuhause noch lange über die Aufgaben oder können die Kinder dies auch während der Schulzeit bearbeiten? Gerade jetzt im Winter haben die Kinder dann ja kaum noch Zeit zum Draußen spielen, wenn die Kinder nach der Schulzeit noch einige Stunden über den Hausaufgaben sitzen.
Das kommt sicherlich auf die Schule drauf an und welches Konzept diese verfolgt. Ich habe beispielsweise damals Unterricht in einer Schule gehabt, bei der man dann noch die Hausaufgaben dort machen durfte oder in den Hort gehen konnte. Hausaufgaben gab es eigentlich jeden Tag auf, wobei diese leicht und schnell zu erledigen waren.
Da ist nun alles schon eine Ewigkeit her, aber ich habe bei anderen schon in beide Richtungen alles mitbekommen. Es gab Kinder, die schon in der Grundschule den ganzen Nachmittag an den Hausaufgaben saßen und andere, die wie ich jeden Tag aber dafür schnell zu erledigende Aufgaben aufbekommen haben.
Als ich noch zur Grundschule gegangen bin, war noch das Halbtagskonzept. Ich hatte nie länger als bis 12 Schule, manchmal auch nur bis 11 Uhr. Anschließend durfte ich nach Hause und habe im Beisein meiner Mutter die Hausaufgaben erledigt. Es war ja so gesehen auch genug Zeit und mir kamen die Hausaufgaben nie sonderlich viel vor, wenn ich ehrlich bin. Also jetzt im Nachhinein betrachtet. Als Kind empfindet man grundsätzlich alles zu viel, wenn man eigentlich keine Lust auf Hausaufgaben hat und lieber draußen spielen würde.
Wie das mittlerweile ist, weiß ich gar nicht. Denn mittlerweile haben viele Schulen ja auf das Ganztagskonzept umgesattelt, wobei ich nicht sicher bin, wie stark Grundschulen davon betroffen sind. Bei den weiterführenden Schulen habe ich durch meine Nichte und meinen Neffen mitbekommen, dass am Nachmittag im Prinzip die Hausaufgaben gemeinsam gemacht und auch betreut werden, sodass zu Hause nichts mehr zu tun ist. Vielleicht ist das bei Grundschulen ähnlich.
Also ich denke es kommt ganz extrem auf die Schule an. Ich sehe hier in der Umgebung alle Beispiele. Es gibt Grundschulen wo die Kinder wirklich sehr viel Hausaufgaben bekommen und die Kinder dann wirklich noch stundenlang zu Hause sitzen und dann sehe ich die Schulen wo eigentlich kaum Hausaufgaben zu machen sind. Ich denke die Schule in der meine Tochter ist, ist irgendwo dazwischen. Ich finde Hausaufgaben voll in Ordnung solange sie sich in einem Rahmen bewegen der noch brauchbar ist.
Das kann man heute nicht mehr so über einen Kamm scheren. Selbst in ein und der selben Schule variiert das von Klassenlehrer zu Klassenlehrer. Da gibt es für die Lehrer eine gewisse Freiheit in der Gestaltung. Allerdings ist in unserem Bundesland wohl vorgeschrieben, wie viel Zeit die Hausaufgaben pro Tag maximal verschlingen dürfen. Aber auch solche Angaben sind relativ. Was das eine meiner Kinder in fünf Minuten erledigt hatte, schafft das andere in einer halben Stunde, weil es sich einfach gerne mehr Zeit lässt und nicht hetzen mag. Dafür ist das Kind dann bei den Aufgaben wieder schneller, wo das andere langsamer war.
Generell bin ich kein Freund davon, Kindern zu viel Hausaufgaben zu geben. Eltern sind ja bekanntlich oft nicht so gut geeignet, ihren Kindern beim Lernen zu helfen. Und selbst wenn sie es gut meinen und engagiert sind, sind dann doch wieder die Kinder benachteiligt, deren Eltern nicht so gute Schulbildung genossen haben. Da finde ich Konzepte, wo die Kinder gemeinsam am Nachmittag in der Schule eine Übungszeit haben im Sinne der Chancengleichheit viel besser.
In der Grundschule habe ich richtig viele Hausaufgaben aufbekommen. Allerdings konnten die Eltern auf die Hausaufgaben die Uhrzeit schreiben, vor allem wenn man sehr lange an den Hausaufgaben saß und nicht vorankam. Vielleicht wollten die Lehrer so das Niveau einschätzen, ich fand das Konzept schon immer ein wenig merkwürdig. Unsere Lehrer wollten aber auch nicht, dass wir mehrere Stunden an den Hausaufgaben sitzen.
Wenn ich darüber heute nachdenke muss ich sagen, dass meine Grundschule ein reiner "Pipifax" war. Eigentlich sind Grundschulen ja da, um gewisse Grundkenntnisse in den Fächern zu bieten, damit man auf der weiterführenden Schule etwas schneller den Anschluss findet, weil dann es in Richtung des ernst des Lebens geht. Spielspaß ist ab der fünften Klasse jedenfalls Mangelware, weil ab da oftmals einige Schulen harte Veränderungen vornehmen.
So fielen wir, die gemeinsam von der Grundschule gegangen sind und in dieselbe Klasse der weiterführenden Schule kamen, sofort auf den Mund. Natürlich nicht die erste Woche, aber nach wenigen Wochen der Eingewöhnung. Denn in der Grundschule waren Hausaufgaben bei uns wirklich Mangelware und wenn es mal welche gab, dann waren die innerhalb von 30 bis 40 Minuten erledigt. Kam natürlich auf die Klassen an.
Meine Lehrerin war meine Sportlehrerin, meine Deutschlehrerin, meine Mathelehrerin und nur einen anderen Musiklehrer hatte ich. Das finde ich heute nicht seltsam, weil sie ja natürlich alle Fächer beherrschen muss, aber es war auch gleichzeitig kontraproduktiv, weil wir oftmals Fächer haben mit Sport getauscht, weil das ihr offenbar sehr viel Freude gemacht hat. Alle anderen Fächer kamen mir eher wir Randfächer vor.
Bei meinem Bruder auf der Grundschule sah das meist anders aus. Der hat durchaus einen ganzen Batzen an Hausaufgaben bekommen und war oftmals nur noch genervt. Der kam aber mit dem Leistungspensum auf der weiterführenden Schule dadurch schneller klar sowie den Anforderungen, als ich es konnte.
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