Eher nichts essen, wenn der Partner keinen Hunger hat?
Bei mir ist es hin und wieder so, dass ich Hunger habe, mein Partner aber nicht, wobei es natürlich auch ab und zu umgekehrt der Fall ist. Man kann ja nicht immer exakt zur gleichen Uhrzeit Hunger haben. Normalerweise versuchen wir schon immer gemeinsam zu essen, aber das lässt sich nicht immer machen, vor allem dann nicht, wenn man ohne den Partner unterwegs ist.
Jedenfalls ist es schon einige Male vorgekommen, dass ich noch etwas Hunger hatte, mein Partner aber gar nicht. Oft habe ich daraufhin dann verzichtet, mir selbst etwas Richtiges zum Essen zu machen. Zum einen hatte ich keine Lust, alleine zu essen und dann auch nur für mich etwas zuzubereiten. Von daher habe ich dann nichts gegessen, wenn es nur wenig Hunger war oder ich habe dann zu irgendeinem Snack gegriffen.
Macht ihr es auch so, dass ihr auch oft auf das Essen verzichtet, wenn euer Partner keinen Hunger hat, nur weil ihr keine Lust habt, euch etwas für euch allein zu machen und das allein zu essen?
Ich mache mir dann trotzdem etwas und meistens isst er dann auch noch mal mit, weil es so lecker riecht. Wenn ich Hunger habe, dann esse ich eben auch noch mal etwas. Das ist ja nicht von meinem Partner abhängig, der sich da auch durchaus noch mal dazu setzt und mir auch noch etwas macht, wenn ich Hunger habe und er Lust zu kochen hat.
Wenn man Hunger hat und so viel wert auf ein gemeinsames Essen legt, kann man auch eine Kleinigkeit essen und später dann eben "richtig" wenn der Partner auch Hunger hat. Ich verstehe nicht, wo hier das Problem liegen soll.
Nichts essen ist bei Hunger doch absolut keine Lösung und ich finde das ziemlich kindisch, dann direkt zu streiken. Als wäre das eigene Überleben vom Essverhalten des Partners abhängig. Gerade wenn man in einer Beziehung ist, dann sollte man doch wohl erwachsen genug sein, dass man nicht so extrem abhängig ist vom Partner und selbstständig essen kann wann man Hunger hat.
Ich würde das ehrlich gesagt von den Umständen abhängig machen. Es ist bei uns auch schon vorgekommen, dass ich Hunger hatte, aber mein Partner viel zu spät von der Arbeit gekommen ist und ich keine Lust hatte so lange zu warten. In dem Fall habe ich einfach normal für uns beide gekocht, meine Portion gegessen und er konnte sich dann die Reste hinterher wieder aufwärmen.
Gerade wenn er Spätschicht hatte und erst dann zu Hause war, wenn ich schon geschlafen hatte, war das sehr sinnvoll. Ich bin doch nicht so bescheuert und warte die ganze Zeit obwohl ich Hunger habe. Da geht mein Überlebensinstinkt eindeutig vor.
Mein Freund und ich haben nur in seltenen Fällen wirklich zur gleichen Zeit Hunger. Ich habe durch die Arbeit und meinen strukturierten Tagesablauf einen ziemlich festen Essensrhythmus mit 3 Hauptmahlzeiten am Tag und merke körperlich auch, dass ich diese brauche, während mein Partner, der im 3-Schicht-System tätig ist und auch privat sehr variable Aufsteh- und Bettgehzeiten an den Tag legt, manchmal lediglich eine größere Portion pro Tag vertilgt, sich die restliche Zeit aber lieber mit Kleinigkeiten und Naschereien über Wasser hält. Solch eine Ernährung könnte ich mir wiederum nicht vorstellen, und so haben wir nicht selten das Problem, dass wir zu unterschiedlichen Zeiten den größten Appetit haben.
Unter der Woche verfällt jeder in sein eigenes System, und da ist es schon das Maximum, wenn wir zum Abendessen gemeinsam am Tisch sitzen. An freien Tagen und Wochenenden versuchen wir es zwar, drei Mahlzeiten in den Tagesablauf einzubauen und diese auch gemeinsam einzunehmen, aber nicht immer klappt das optimal. Es kommt durchaus vor, dass mir um 12 schon der Magen knurrt, während mein Freund erst gegen 15 Uhr an ein größeres Essen denken kann.
Da ist meine Motivation, für mich alleine zu kochen und ihn später selbstständig essen zu lassen, natürlich nicht übermäßig hoch. Wenn der Hunger es zulässt, dann zögere ich meine Mahlzeit so lange hinaus, bis wir gemeinsam essen können; wenn ich aber wirklichen Bedarf merke, dann nehme ich zumindest eine Kleinigkeit wie ein Stück Obst, eine Scheibe Brot oder ähnliches zu mir und verkleinere dafür meine "richtige" Mittagessensportion im Anschluss. Mein Freund kennt da weniger Hemmungen und isst ohne größere Gedankenspiele, wann er will und was er will.
Für mich ist das gemeinsame Essen nu mal auch eine Form der sozialen Aktivität und Partnerzeit, sodass ich definitiv Wert darauf lege und lieber etwas warte und ausharre, als gänzlich darauf zu verzichten. Ich würde aber (sofern es wirklich mal kritisch wird) auch keine Unterzuckerung und keinen Kreislaufkollaps riskieren, nur weil mein Partner gerade nichts essen will, sondern dann schon dafür sorgen, dass ich etwas in den Magen bekomme.
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