Durchblick und Überblick im Gefrierschrank behalten

Ich bin gerade dabei meinen Gefrierschrank etwas aufzuräumen und die eingefrorenen Sachen zu verbrauchen. Wie stelle ich aber fest, was noch genießbar ist oder was soll ich lieber entsorgen sollte? Wenn ich ehrlich bin, friere ich immer nur die Reste ein, die ich nicht wegschmeißen will. Ansonsten habe ich Eis und Hackfleisch im Gefrierschrank vorrätig, was auch nicht lange drinbleibt.

Das Problem glaube ich ist, dass man die eingefroren Päckchen nicht mehr sieht, wie nach dem Motto „Aus den Augen, aus dem Sinn“. Ich muss auch zugeben, dass ich auch kein Datum draufschreibe, was ich vielleicht mal machen sollte, um zu wissen wie lange die Lebensmittel schon im Gefrierschrank sind und es so handhaben sollte wie mit dem Kleiderschrank, was man ein Jahr oder noch länger nicht angezogen hat, wird entsorgt.

Was macht ihr mit den Leichen in eurem Tiefkühlschrank? Würdet ihr euch für den radikalen Schritt entscheiden und alles wegschmeißen oder noch versuchen es irgendwie zu verbrauchen? Welcher Hilfsmittel oder Techniken bedient ihr euch denn, um im Gefrierschrank eine übersichtliche Ordnung zu halten?

Ich vermeide das ganz bewusst, und wenn ich Essen einfriere schaue ich, dass ich das ganz schnell esse. In meinem Gefrierschrank sind deswegen eigentlich hauptsächlich Tiefkühlprodukte und da weiß man ja, was drin ist und wie lang es hält. Würde es im Zweifelsfall wohl entsorgen und nächstes mal ein Datum draufschreiben.

Warum sollte irgendwas eingefrorenes ungenießbar werden? Durch die Kälte sorgt man doch dafür, dass die Prozesse, die Lebensmittel ungenießbar machen würden, unterbrochen werden. Ich verstehe nie, warum etwas eingefrorenes nur 3 oder 6 Monate haltbar sein soll. Was kann denn der Unterschied zwischen 6 Monate und 7 Monate eingefroren sein?

Der Überblick hält sich bei uns teilweise aber auch in Grenzen. Wenn ich Sachen im Gefrierschrank verstaue neige ich dazu einfach den ersten freien Platz dafür zu nehmen, den ich finde. Ab und zu räumt jemand mal alles aus - in der Regel nachdem er oder sie ewig nach etwas bestimmtem gesucht hat - und räumt das dann ordentlich nach Kategorien sortiert wieder ein. Aber diese Ordnung hält leider nicht ewig.

Die einzige Lösung für dieses Problem wäre glaube ich wirklich ein größerer Gefrierschrank. Damit man nie in die Verlegenheit kommt die Tüte Erbsen irgendwie neben das Eis quetschen zu müssen weil sonst kein Platz mehr dafür da ist.

Kochen und Essen sind meine Leidenschaft. Vielleicht weiß ich daher auch ganz genau, welche Vorräte ich daheim habe, egal ob tiefgekühlt oder sonst welche. Ich weiß immer ganz genau, welche Lebensmittel und eingefrorene Speisen sich in meiner Küche befinden. Reste hört sich echt trostlos an. Wenn ich übrig gebliebene Speisen einfriere, dann stellen die immer eine Mahlzeit dar, die ich nach Feierabend esse oder mit ins Büro nehme. Desweiteren friere ich Schnitzel und Co. ein, weil sich in den Packungen oft mehrere Exemplare befinden.

Egal ob frische Lebensmittel oder bereits zubereitete, ich weiß immer, was sich in den drei Schüben meines Tiefkühlers befindet. Ich verliere da nie etwas aus den Augen. Ich rechne ja damit und bin entweder froh, dass ich mal weniger Geld beim Wocheneinkauf ausgeben kann oder, dass ich einmal nichts kochen muss, weil das Gulasch schon fix und fertig im Tiefkühler wartet. Wo ist das Problem, sich einen Edding oder anderen Permanentmaker zuzulegen und damit die Produkte vor dem Einfrieren zu beschriften.

Ich selbst muss das nicht, habe aber trotzdem so etwas im Haus. Ich bin diesbezüglich schon praktisch veranlagt. Ich glaube übrigens auch nicht, dass selbst tiefgekühlte Speisen schnell ungenießbar werden. Obwohl ich meine immer recht zügig verbrauche. Das allerdings hat aber rein gar nichts mit Misstrauen zu tun. Nur Mut, Stück für Stück auftauen und seinen Augen und seiner Nase und seinem Geschmackssinn trauen.

Bevor wir umgezogen sind, hatten wir einen großen Standkühlschrank mit drei Gefrierschubladen. Darin herrschte lange Zeit wildes Chaos, bis ich mich einen Nachmittag mal hingesetzt, das ganze Ding ausgeräumt und gereinigt und dann geordnet wieder einsortiert habe. Seitdem wusste ich ganz genau, dass in der obersten Schublade Fleisch und verzehrfertige Gerichte, in der zweiten TK-Gemüse, Obst und Kräuter und in der dritten sämtliche Brot- und Teigwaren sowie Eisbehälter waren. Das war mir Überblick genug.

Mittlerweile haben wir in der neuen Wohnung nur noch einen kleinen Einbaukühlschrank mit einem winzigen Gefrierfach, wo gerade mal ein bisschen Brot, eine Eispackung und ein TK-Gericht hineinpassen. Daher erübrigt sich auch der Ordnungswahn, denn ich kann den gesamten Raum komplett einsehen und muss eigentlich auch zwingend erstmal etwas aufbrauchen, bevor ich Lebensmittel nachfüllen kann.