Durch zu viele Hausarbeiten überfordert fühlen?

In meinem Blockseminar, das ich heute hatte, kam ich in der Pause zufällig mit einigen Kommilitonen zu sprechen. Dabei unterhielten wir uns über Hausarbeiten und Klausuren. Einer meinte dann dazu, dass er leider 5 Hausarbeiten in diesem Semester schreiben müsste und das sei ihm viel zu viel. Eine andere Kommilitonin meinte dann, dass sie auch fast hätte 5 Hausarbeiten schreiben müssen, sie hätte aber soweit selektiert, dass daraus nur 2 Hausarbeiten geworden wären und damit sei sie schon überfordert.

Offen gestanden, kann ich so eine Panik vor Hausarbeiten gar nicht nachvollziehen. Ich persönlich schreibe Hausarbeiten viel lieber als irgendwelche Klausuren oder Protokolle. Denn da muss man sich nicht stressen lassen und kann sich selbst so lange es möglich ist, mit dem Thema befassen. Ich bin im Schreiben von Hausarbeiten wirklich viel besser als bei Klausuren und empfinde sie auch als leichter, egal um welches Thema es sich dabei handelt.

Ich persönlich schreibe aktuell an 5 unterschiedlichen Hausarbeiten parallel und in einem Monat etwa wird noch eine weitere dazu kommen, von der das Thema aber noch nicht feststeht und im Rahmen einer Gruppenarbeit gefunden werden soll. Ich fühle mich alles andere als gestresst und kann die Panik davor nicht wirklich nachvollziehen.

Wie ist das bei euch? Fühlt ihr euch durch zu viele Hausarbeiten überfordert? Mit wie vielen Hausarbeiten pro Semester kommt ihr am besten klar? Gibt es da eine Grenze?

Mir waren Hausarbeiten ebenfalls lieber. Man kann seine Zeit einteilen und die meist selbst beeinflussten Schwerpunkte in gewünschter Tiefe bearbeiten. Ich habe seinerzeit aber auch viele Kommilitonen erlebt, denen Hausarbeiten zuwider waren. Diese Leute hätten lieber fünf Klausuren geschrieben, die mir zuwider gewesen wären.

Ich denke, das ist wohl vom Typ abhängig. Der eine lässt sich lieber abfragen, der andere setzt lieber selbst Schwerpunkte und genießt die Gelegenheit, das eine oder andere stärker zu vertiefen, als es in einer Klausur möglich gewesen wäre.

Das höchste, was ich einmal hatte, waren sechs Hausarbeiten, wobei ich zeitweise parallel dazu noch meine Bachelorarbeit geschrieben habe. Eine Hausarbeit hatte einen Umfang von etwa 25 Seiten, die restlichen fünf hatten einen Umfang von 20 Seiten. Dazu kam dann auch noch meine Bachelorarbeit mit 35 Seiten. Das ist natürlich schon enorm viel und ich könnte es mir mittlerweile auch absolut nicht mehr vorstellen, mir so viel auf einmal vorzunehmen.

Richtig überfordert war ich nun nie, zumal ich die ganzen Hausarbeiten und meine Bachelorarbeit auch im vorlesungsfreien Zeitraum geschrieben habe. Allerdings hat sich irgendwann bei mir so eine extreme Unlust eingestellt. Irgendwann kam ich an einen Punkt, an dem es mir einfach nur noch zu Hals heraushing, jeden einzelnen Tag von morgens bis abends am Schreibtisch zu sitzen. Ich habe es mir vorgestellt, wie schön es doch wäre, einfach einmal den ganzen Tag auf dem Sofa zu sitzen und nichts tun zu müssen. Das ging aber leider dann natürlich nicht.

Überfordert war ich nun nicht, da ich schon zuversichtlich war, dass ich alles in der Zeit schaffen würde und ich auch immer gut in der Zeit drin war. Das Schreiben fiel mir dann auch nie so schwer. Allerdings war es einfach ätzend, über einen Zeitraum von mehreren Monaten tagtäglich so viel am Schreibtisch zu sitzen und quasi ständig das gleiche zu machen. Ich denke, dass ich da auch früher oder später die Krise bekommen hätte. Von daher bin ich dann auch nur wenige Tage nach Abgabe meiner Bachelorarbeit direkt für zwei Wochen in den Urlaub geflogen. Das habe ich dann wirklich gebraucht.