Durch zu viel Obst und Gemüse Leber schädigen können?

vom 15.07.2017, 09:27 Uhr

Obst und Gemüse enthält zum Teil ja auch Vitamin A, das in zu hoher Konzentration zu Leberschäden führen kann. Eine Bekannte von mir verzichtet aus diesem Grund auf Obst und Gemüse mit Vitamin A oder aber konsumiert es nur in sehr geringen Mengen. Sie befürchtet sonst einen Leberschaden, was ich aber übertrieben finde. Meiner Meinung nach würde es erst dann kritisch werden, wenn sie Vitamin-A-Pillen einwerfen würde wie Tic-Tacs. Wie seht ihr das? Kann es schon zu Leberschäden kommen, wenn man nur Obst und Gemüse mit Vitamin A konsumiert? Oder ist das erst dann der Fall, wenn man hoch konzentrierte Tabletten im Überfluss konsumiert?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Das ist eher nicht möglich. Grünkohl, Spinat, Karotten, Süßkartoffeln, Brokkoli, Aprikosen und Rucola sind die größten Vitamin A-Lieferanten. Wobei Brokkoli das Provitamin A enthält und Aprikosen nicht direkt Vitamin A enthalten, sondern dessen Vorstufe.

Weitere wichtige Vitamin A-Lieferanten sind Hühnerei (Eigelb) Gouda, Thunfisch und Butter. Leber ist auch ein wichtiger Lieferant. Eine Überversorgung durch Lebensmittel ist eher unwahrscheinlich. Eher sind es die Nahrungsergänzungsmittel, die dafür verantwortlich zu machen sind. Für Raucher ganz und gar schädlich, da eine Überversorgung das Risiko einer Lungenkrebserkrankung erheblich steigert.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Zu viel Obst kann die Leber schädigen, aber es ist nicht das Vitamin A, das Probleme machen kann. Obst und Gemüse enthält nur Beta-Carotin als Vorstufe. Davon wandelt der Körper nur so viel um, wie er tatsächlich benötigt. Allerdings kann das Beta-Carotin die Haut gelb werden lassen. Das sieht man bei Menschen, die Beta-Carotin als Sonnenschutz einnehmen, oder bei Kleinkindern, die bei der Umstellung auf feste Nahrung ständig Karotten bekommen.

Problematisch bei Obst, bei Gemüse logischerweise eher nicht, kann die Fruktose sein. Dieser Zucker lässt zwar den Blutzuckerspiegel nicht ansteigen, dafür gibt es auf Dauer eine Fettleber und ein höheres Risiko für Leberkrebs. Hoher Blutdruck, anwachsendes Bauchfett und erhöhte Entzündungswerte kommen dazu und wirken ungünstig auf Herz und Gefäße.

Jetzt kommt das Aber. Dazu müsste man regelmäßig über einen längeren Zeitraum erhebliche Mengen essen. Ein Kilogramm Äpfel pro Tag über viele Wochen oder Monate wären ein Beispiel. Wer schafft das denn? Problematisch sind da eher Fruchtsaft und Smoothies oder verarbeitete Lebensmittel mit Maissirup. Damit erreicht man sozusagen nebenbei ungesunde Mengen, wenn man das viel und oft konsumiert.

Vitamin A kann auch bei Lebensmitteln problematisch werden. Mehrmals pro Woche Leber auf dem Speiseplan wäre nicht empfehlenswert. Und im Urlaub einen Eisbären jagen und die Leber essen, das könnte mit einer akuten Vitaminvergiftung tödlich enden. Allerdings müssen hierzulande nur Schwangere aufpassen. Hier sind die Grenzen niedrig, weil es leicht zu Fehlbildungen beim Kind kommen kann.

» cooper75 » Beiträge: 13429 » Talkpoints: 519,52 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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