Durch Workshops den Umgang mit Parolen und Hetze lernen
Ich war ganz erstaunt, als ich in der Zeitung gelesen habe, dass in einer katholischen Gemeinde Workshops zum Umgang mit Parolen und Hetze angeboten werden. Natürlich gibt es Leute, die mal einen dummen Spruch loslassen, aber dann muss man mit guten Argumenten dagegenhalten und sie nicht gleich in eine Ecke schieben, wo sie eigentlich gar nicht hinwollen oder hingehören.
Da wir auch eine Meinungsfreiheit haben, muss man auch mal die nicht angenehmen Ansichten und Parolen aushalten und vielleicht sich auch darüber mal Gedanken machen, warum manche so reagieren. Da frage ich mich, ob das der richtige Weg ist, dass solche Workshops überhaupt angeboten werden müssen. Tun solche Workshops wirklich not und würdet ihr diese besuchen?
baerbel hat geschrieben:Natürlich gibt es Leute, die mal einen dummen Spruch loslassen, aber dann muss man mit guten Argumenten dagegenhalten und sie nicht gleich in eine Ecke schieben, wo sie eigentlich gar nicht hinwollen oder hingehören.
Na ja, es kommt auch auf die Art und den Inhalt solcher dummen Sprüche an. Und ich frage mich andererseits, wieso man solche dummen Sprüche regelmäßig loslässt, wenn man eigentlich in einer bestimmten Ecke gar nicht sein will, in der man aber aufgrund der eigenen Sprüche und des eigenen Verhaltens eben doch mehr oder weniger stark wahrgenommen wird. Wenn ich gewohnheitsmäßig über anders aussehende Mitbürger ablästere, dann kann ich doch irgendwie nicht sagen, dass ich nicht "in die rechte Ecke" gedrängt werden will, denn das ist nun mal die "rechte Ecke", in der man sich über Menschen mit anderer Hautfarbe aufregt.
Workshops der genannten Art würde ich grundsätzlich nicht schlecht finden, aber ich weiß nicht, ob ich sie ausgerechnet dann besuchen würde, wenn sie von der katholischen Kirche veranstaltet werden. Mir wäre ein weltlicher Veranstalter ohne religiösen Bezug wahrscheinlich lieber. Aber prinzipiell gesehen würde ich mir durchaus überlegen, an so einem Workshop teilzunehmen. Schon allein, um in Zukunft besser auf bestimmte rhetorische Tricks reagieren zu können.
Das machen auch genug weltliche Vertreter. Schließlich geht es den Leuten vom Diakonischen Werk, der Caritas oder auch der AWO um den eigenen Job. Außerdem ist die Flüchtlingshilfe ein Milliardengeschäft. Und wenn die Leute zu sehr gegen Flüchtlinge sind, gibt es keine Milliarden und keine Jobs. Pro Flüchtlinge zu sein, hört sich naiv an aber der Kampf gegen Rechts findet immer noch Anklang. Wer bezahlt diese Kurse eigentlich?
Juri1877 hat geschrieben:Außerdem ist die Flüchtlingshilfe ein Milliardengeschäft. Und wenn die Leute zu sehr gegen Flüchtlinge sind, gibt es keine Milliarden und keine Jobs.
Wobei es ja nicht immer nur um Flüchtlinge geht, und nicht jeder Ausländer, gegen den es dumme Sprüche gibt, ist ein Flüchtling. Viele sind sogar deutsche Staatsbürger oder sind hier geboren und kriegen trotzdem dumme Sprüche zu hören. Sowas ärgert mich wirklich, und ich frage mich, warum man diese Menschen nicht einfach akzeptieren kann.
Ich habe mir im Zusammenhang mit Hartz IV zwischen 2005 und 2015 genug Hetze anhören müssen. Damals ging es angeblich um den Untergang des Sozialstaates und wir hatten angeblich kein Geld mehr. Da gab es keine Kurse gegen echte Hetze. Jetzt wo es zum Beispiel 238 Milliarden für Flüchtlinge für 2016 bis 2020 gab, muss man natürlich völlig andere Prioritäten setzen. Ich frage mich immer noch, wer denn nun diese Kurse finanziert?
Juri1877 hat geschrieben:IIch frage mich immer noch, wer denn nun diese Kurse finanziert?
Hm, also wenn das Workshops sind, die von Kirchengemeinden angeboten werden, dann dürfte es sich ja nicht um besonders hohe Kosten handeln, die dann vermutlich entweder von der Gemeinde, über Spenden oder dergleichen finanziert werden. Wie werden denn normalerweise Workshops und Kurse finanziert, die von Kirchengemeinden angeboten werden? Ich kenne mich zu wenig aus in der Gemeindearbeit, weil ich nicht religiös bin. Vielleicht werden sie auch von ehrenamtlichen Helfen abgehalten?
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