Durch warmes Frühstück weniger Heißhungerattacken?

Angeblich soll ein warmes Frühstück ja eine gute Präventionsmaßnahme sein und Heißhungerattacken vorbeugen. Dies wäre besonders durch gekochten Getreidebrei der Fall. Ich esse häufiger warm zum Frühstück, wobei das eher selten Getreidebrei ist, ob das einen Effekt hat, weiß ich jedoch nicht.

Ich habe eher den Eindruck, dass ich dann Heißhunger bekomme, wenn ich erstens unregelmäßig und zweitens zu süß esse. Wie ist das bei euch? Bekommt ihr durch ein warmes Frühstück weniger Heißhungerattacken? Meint ihr, dass da was dran ist oder zweifelt ihr eher?

Ich frühstücke so gut wie nie warm, denn ich bereite mir in der Arbeitszeit unter der Woche meine erste Mahlzeit des Tages schon um 6 Uhr morgens vor und habe da weder große Lust, mich an den Herd zu stellen, noch wirklich viel Appetit auf ein sehr sättigendes und schweres Essen. Zwar wäre es - falls wir eine Mikrowelle besitzen würden - zumindest denkbar, sich einen Getreidebrei oder ein Sandwich schnell aufzuwärmen, aber ich bevorzuge auch von meinen Vorlieben her eher ein kaltes belegtes Brötchen oder selten mal eine Schale Müsli mit kalter Milch. Warm gefrühstückt wird eigentlich nur am Wochenende, wenn es mal Rührei oder Pfannkuchen gibt, oder im Urlaub an einem Buffet mit English Breakfast und anderen Leckereien.

Zudem kann ich nicht wirklich sagen, dass mich ein warmes Frühstück länger satt macht als ein kaltes. Es kommt schließlich auf die Menge und auf den Tagesverlauf an. Esse ich zwei Brötchen am Morgen, dann brauche ich bis zum Mittag auf jeden Fall nichts mehr, während ich nach einer Scheibe Knäckebrot mit Frischkäse verständlicherweise nach einer halben Stunde wieder Magenknurren bekomme. Auch bekomme ich viel schneller wieder Appetit, wenn ich arbeite und unter Strom stehe, als wenn ich den Sonntag auf der Couch verbringe und nur lese oder fernsehe. Regelmäßige Mahlzeiten beugen Heißhunger sehr viel besser vor als bestimmte Rituale bei einzelnen Gerichten.

Ich kann es mir vorstellen, dass man bei einem warmen Frühstück und vor allem bei Getreidebrei etwas isst, was länger vorhält als ein Brötchen, süßes Gebäck oder ein Müsli. Dadurch bekommt man dann nicht so schnell wieder Hunger und damit eben auch keine Heißhungerattacken, könnte ich mir denken. Trotzdem könnte ich mir nicht vorstellen, morgens einen warmen Getreidebrei zu essen, um Heißhungerattacken zu vermeiden.

Es ist bekannt, dass durch Zucker Heißhungerattacken hervorgerufen werden. Ein warmes Frühstück ist ja meist nicht süß, sondern eher eiweißhaltig und fettreich, wie etwa Spiegeleier mit Speck und Bohnen. Diese typisch englischen Frühstücksarten sättigen tatsächlich länger als ein süßes Müsli oder eine Honigsemmel. Ich kann mir vorstellen, dass ein süßes warmes Frühstück, wie etwa mit Nutella gefüllte Pfannkuchen, dieselben Heißhungerattacken hervorruft wie ein süßes kaltes.

An der Temperatur liegt das mit Sicherheit nicht. Schon wenn das Essen im Magen ankommt hat es fast Körpertemperatur und bis es im Darm landet, wo es verarbeitet werden kann, ist erst recht nichts mehr von der höheren Temperatur übrig.

Wahrscheinlich geht es eigentlich um die Zusammensetzung des Frühstücks. Viele Ballaststoffe im Getreidebrei, viel Eiweiß in den Rühreiern, weniger leere Kohlehydrate, die man sonst durch helles Brot und einen süßen Aufstrich zu sich nimmt.

Ich leide eigentlich überhaupt nicht an Heißhungerattacken. Ich weiß nicht ob das eine psychologische Geschichte ist, weil ich genau weiß, dass ich nicht verhungern werde, selbst wenn ich einen Tag lang gar nichts zu essen bekommen sollte, oder ob es daran liegt, dass nicht so viel Zucker zu mir nehme und dadurch die Schwankungen beim Insulinspiegel nicht habe.