Durch verschließbare Plastiktüten weniger naschen?
Laut einer Studie einer belgischen Uni, soll man weniger essen und naschen, wenn die Naschereien in einem wieder verschließbaren Plastikbeutel sind. Wenn man eine offene Tüte dabei hat, würde man doch mehr oder sogar alles an Inhalt essen, statt sich nur etwas zu nehmen und das Tütchen wieder zu verschließen.
Durch die verschließbaren Plastiktüten, hätten die Testpersonen dann durchaus weniger gegessen und dies würde sich dann natürlich auch positiv auf die Figur und das Gewicht auswirken. Ich weiß nicht so recht, was ich von der Studie halten soll. Wenn wir nämlich eine neue Tüte Bonbons oder Chips öffnen, essen wir auch nicht direkt alles und verschließen die Tüten dann anschließend mit einem Klipper. So bleibt der Inhalt dann auch länger frisch.
Meint ihr, dass an der Studie über die Plastiktüten wirklich etwas dran ist? Habt ihr die Erfahrung gemacht, dass ihr weniger nascht oder esst, wenn man die Verpackung wieder verschließen kann? Oder meint ihr, dass das eigentlich eher unsinnig ist?
Ich denke, dass diese Studie eher unsinnig ist. Bei uns ist es auch egal ob die Tüte wiederverschließbar ist oder nicht. Entweder essen wir alles oder machen die Tüte mit einem Clip oder einem Gummiring wieder zu. Es ist für mich keine Ausrede die ganze Packung zu essen, nur weil die Tüte vom Hersteller mit keinem Wiederverschluss versehen wurde.
Ich muss sagen, dass ich nicht wirklich glaube, dass an der Studie viel dran ist, zumindest kann ich eben von mir sprechen, dass es keinen Unterschied macht, ob eine Plastiktüte verschließbar ist oder nicht. Auch bei verschließbaren Tüten verschließe ich die nicht nach jedem Bissen, sondern erst, wenn ich mit dem Naschen fertig bin. So mache ich es aber bei jeder anderen Tüte auch und so ist es für mich eben kein Unterschied.
Wenn das bei dieser Studie heraus gefunden wurde, dann wurde das bei dieser Studie heraus gefunden. Man kann jetzt über die Methodik diskutieren, ob das ganze Setting überhaupt mit einer realen Situation vergleichbar ist und so weiter. Aber das Ergebnis an sich ist keine Glaubensfrage sondern erst mal eine Tatsache, die man so akzeptieren muss. Wissenschaft ist keine Religion.
Ich habe schon häufig Menschen beobachtet, die sich reflexartig immer wieder den Mund voll stopfen während sie auf einen Bildschirm starren und die sich sicher nicht bewusst sind, welche Mengen sie da zu sich nehmen. Wenn ich diesen Leuten eine Tüte mit Reißverschluss in die Hand geben würde und ihnen vorschreiben würde, dass sie die Tüte jedes Mal, wenn sie etwas aus der Tüte genommen haben, sofort wieder verschließen müssen, bin ich mir sicher, dass sie weniger essen würden. Weil das Essen durch den ungewohnten Reißverschluss nämlich plötzlich zu einer bewussten Handlung werden würde.
Und jetzt kommen wir zur Frage, ob das überhaupt einer realen Situation entspricht, denn das tut es wahrscheinlich nicht. So isst kein Mensch seine Chips vor dem Fernseher. Und wenn er sich eine Tüte mit Reißverschluss anschaffen würde und diesen jedes Mal schließen würde, würde der Effekt irgendwann wahrscheinlich auch nachlassen und das Öffnen und Schließen wäre dann genauso unbewusst wie das Chips in den Mund stopfen.
Ich denke, dass vielleicht lediglich ein geringfügiger Effekt auf das Essverhalten zu beobachten sein würde, wenn alle Tüten nach dem Entnehmen einer Naschportion wieder direkt verschlossen werden würden. Letztendlich wird es sich mit dieser Methode aber genauso verhalten wie mit dem bereits an anderer Stelle diskutierten "Süßigkeiten-Safe" oder den nach dem Kochen weggepackten Töpfen und Pfannen: wenn es einen wirklich nach einem Nachschlag verlangt, dann wird auch so eine Trickserei einen nicht davon abhalten - solange man nur genau weiß, wo man suchen und welche Tüte man öffnen muss.
Ich persönlich handhabe es in der Regel so, dass ich mir Naschereien in einer kleinen Schale oder auf einem Teller richte und die in der Originalverpackung verbleibenden Reste dann einfach wieder in der Schublade, im Kühlschrank oder im Lebensmittelschrank verschwinden lasse. Dann nehme ich mir meine Portion mit ins Wohnzimmer oder an den Esstisch und verzehre sie dort, wo ich deutlich außer Reichweite einer zweiten oder dritten Ladung bin. Meistens reicht mir das, was ich mir genommen habe, im Endeffekt auch.
Bei Lust und Laune wird gelegentlich auch nochmal nachgeholt, aber stets in kleineren Mengen und auch nicht unbegrenzt oft. Das finde ich effektiver als die wiederverschließbaren Tüten, denn hier kommen als verkomplizierende Faktoren noch der zusätzliche Aufwand des Aufstehens und des Herauskramens der Süßwaren hinzu.
Mich halten verschließbare Plastiktüten nicht davon ab, etwas zu naschen. Wenn ich Lust auf etwas zu naschen habe, dann mache ich das - egal ob die Tüte noch verschweißt ist, offen vor mir auf dem Tisch liegt oder wieder verschließbar ist. Immerhin bekomme ich die Tüten ja immer auf, egal ob sie zu ist oder nicht.
Es ist ja auch nicht so, dass es extrem mühsam wäre, so eine verschließbare Plastiktüte zu öffnen. Das ist ja auch nicht mehr Aufwand, als eine geschlossene Tüte aufzureißen und das schafft man doch auch locker, wenn man einfach Lust auf das Produkt hat. Dazu braucht man ja nicht einmal eine Schere, so dass ich einfach nicht an den Wahrheitsgehalt dieser Aussage bleibe.
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