Durch Staub eine Raucherlunge bekommen können?

Ich hatte bisher immer angenommen, dass man nur durch Rauchen an sich eine Raucherlunge bekommen könnte mit allen Folgen und Konsequenzen. Nun habe ich aber in einem Vortrag gehört, dass auch Staub dazu führen könnte, dass man eine Raucherlunge entwickelt. Stimmt das? Welche Voraussetzungen müssen hierfür erfüllt sein? Ist damit dann eher der Feinstaub gemeint durch die Emissionen auf der Straße? Oder könnte man auch eine Raucherlunge bekommen, wenn es sich um normalen Hausstaub handelt? Mit welchen Konzentrationen und mit welcher Häufigkeit müsste man denn mit Staub konfrontiert werden, dass es zu einer Raucherlunge als Folge kommen könnte?

Raucherlunge ist der umgangssprachliche Begriff für COPD. COPD wiederum ist ein Sammelbegriff für lang andauernde chronische Erkrankungen der Lunge zu denen die chronische Bronchitis und das Lungenemphysem gehören. Und diese Probleme bekommt man hierzulande heutzutage meistens durch Rauchen.

Aber Zigaretten sind eben nicht der einzige Grund. Denn die Staublunge kennt man seit der Antike. Hippokrates kannte die Symptome der Steinstaublunge ebenso wie Paracelsus im Mittelalter. Es gibt auch die Bäckerlunge, bei der ebenfalls am Ende eine Lungenfibrose steht. Aber auch die Lungenfibrose ist nur ein Sammelbegriff für mehr als 100 Lungenerkrankungen.

Die Ursachen sind vielfältig. Rauch (nicht nur von Zigaretten), Stäube verschiedenster Art und Dämpfe können die Lunge nachhaltig schädigen. Grober Staub bleibt im Großen und Ganzen in den oberen Atemwegen hängen. Partikel, die kleiner als zehn Mikrometer sind, schaffen es tief in die Lunge. Sind die Partikel kleiner als zweieinhalb Mikrometer sind, dringen in das Gewebe ein.

Was dann passiert, das hängt sehr vom Stoff ab, der inhaliert wird. Die Abluft großer Industrieanlagen, der Feinstaub vom Verkehr, durch Berufe mit starker Exposition wie Steinmetze, Bergleute, Herstellung von Glas und Keramik, Zahntechniker oder durch das Hobby (Vogelhalterlunge)) kann eine COPD entstehen.