Durch Schlafstörungen mehr Fehltage?

vom 19.05.2017, 20:17 Uhr

Ich habe vor einigen Tagen gelesen, dass laut eines Artikels des Gesundheitsreports 2017 der DAK-Gesundheit jeder zehnte Erwerbstätige in Deutschland heutzutage an einer chronischen Schlafstörung leidet. Es wurde auch ein Zusammenhang hergestellt zwischen der stetigen Zunahme der Fehltage auf der Arbeitsstelle und den Schlafstörungen.

Ich muss sagen, dass es bei mir auch Phasen gibt, in denen ich schlecht schlafe, aber deswegen krank gefeiert habe ich noch nicht. Deswegen kann ich diesen Zusammenhang nur bedingt nachvollziehen. Vielleicht geht es auch Menschen mit ständigen Schlafstörungen anders und sie leiden wirklich so sehr daran, dass sie sich krank schreiben lassen.

Wie seht ihr das? Wie ist der Zusammenhang zwischen Schlafstörungen und vermehrten Fehlzeiten zu erklären? Fühlt sich der heutige Arbeitnehmer so gestresst durch seinen Job oder nimmt der Leistungsdruck am Arbeitsplatz so zu, dass ein Mensch Einschlaf- und Durchschlafprobleme bekommt, die ihn sogar krank machen können und er deswegen auch vermehrt Fehltage hat?

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Wenn man wenig schläft, ist man sicherlich körperlich einfach angreifbarer. Immerhin greift das den Körper an, wenn man sich nicht dementsprechend regenerieren kann. Es sterben ja auch bei dauerhaftem Schlafentzug Gehirnzellen ab. Krank meldet man sich sicherlich nicht, wenn man mal nicht gut geschlafen hat, aber wenn das immer so ist, dann kann man eben auch nicht mehr alles so machen wie man möchte und wird eher krank.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Das Problem ist, dass mit den Schlafstörungen meist sehr viel mehr zusammenhängt. Die meisten Leute sind da nicht einfach nur müde, sondern fühlen sich so, als wären sie von einem Bus überrollt worden. Ich selber kenne das, wenn ich nur müde wäre, dann wäre das alles kein Problem. Wenn ich aber nicht richtig geschlafen habe, dann bekomme ich richtig starke Kopfschmerzen und habe dann sogar sehr mit Übelkeit zu kämpfen. Das sind dann schon Faktoren, die dafür sorgen, dass ich nicht zur Arbeit gehen kann. Wenn ich einmal schlecht geschlafen habe, dann ist es nicht gleich ganz so schlimm, aber wenn es durchaus mal länger so geht, weil ich zum Beispiel sehr viel psychischen Stress habe, dann kann es schon einmal vorkommen, dass ich mich durch die Kopfschmerzen dann krankschreiben lassen muss.

Dementsprechend sollte man die Leute also nicht verurteilen, die unter Schlafstörungen leiden. Die Leute, die das als nur halb so schlimm abtun, die haben noch nie unter wirklich starken Schlafstörungen gelitten. Wenn man nur müde wäre, wäre es alles kein Problem. Aber wer schon mal mit Schlafstörungen zu kämpfen hatte, der weiß, dass da so viel mehr mit zusammenhängt. Dementsprechend kann ich es schon verstehen, wenn man sich dann krankschreiben lässt, manchmal ist es sogar besser. Gerade dann, wenn man in einem Beruf mit viel Verantwortung arbeitet, ist es besser sich lieber krankschreiben zu lassen, bevor nachher im schlimmsten Fall noch ein Mensch deshalb stirbt, wenn man sich nicht konzentrieren konnte.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich würde es nun nicht nur auf mehr Schlafstörungen zurück führen, wenn jemand mehr Fehltage hat. Meistens ist es doch eher eine Kombination wo das eine zum anderen führt. Hat man viel Stress auf der Arbeit und das wird immer mehr durch die höhere Belastung die der einzelne hat, dann nimmt er irgendwann das auch mit nach Hause und macht sich da weitere Sorgen und Ängste, die dann zu den Schlafstörungen mit führen. Sei es nun das Einschlafen oder auch das Durchschlafen.

Aber das alleine ist es auch nicht, ist man unausgeschlafen dann ist man auch nicht fit, ist langsamer und bringt weniger Leistung und dann summiert sich das ganze auch auf, dass man irgendwann nicht mehr nach kommt, sich nur noch erschlagen und überfordert fühlt und ist in diesem Kreislauf gefangen. Dazu kommen dann noch körperliche Beschwerden neben den seelischen die einen schon belasten, damit ist man dann auch anfälliger für diverse Krankheiten. Auch das Umfeld und die Gewohnheiten machen ihren Teil mit dazu bei, hat man viel Arbeit auf dem Tisch liegen und will oder muss damit fertig werden, dann wird das Mittagessen ausfallen gelassen, weil der Tag so anstrengend war, abends nur schnell eine Pizza gemacht und solche Dinge. Folgen daraus sind dann auch gesundheitliche Probleme die sich noch mit einspannen und ebenfalls mit ein Bestandteil werden auf dem Kreislauf und am Ende auf dem Papier, mit den Fehltagen.

Isoliert alleine findet da rein gar nichts statt, dass ist eher selten sondern das ist eine Kombination aus allem. Selbst wenn Arbeitnehmer mit psychischen Geschichten wieder mehr im Kommen sind und auch länger krank geschrieben sind, ist das nicht alleine die Psyche warum diese die Fehltage haben sondern auch weitere Dinge. Manch einer hat Kopfschmerzen wenn er nicht schlafen konnte oder ausreichend erholsamen Schlaf hatte, ein anderer reagiert mit Magen-Darm Geschichten und am Ende steht dann auch das auf dem Krankenschein, obwohl der Auslöser ein anderer gewesen ist, aber nicht die Schlafstörung die auch nur ein Symptom ist aber keine Ursache.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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