Durch regelmäßige Kinobesuche weniger depressiv?

vom 12.01.2019, 07:21 Uhr

Britische Wissenschaftler wollen herausgefunden haben, dass regelmäßige Kinogänge die Wahrscheinlichkeit verringern, an einer Depression zu erkranken. Untersucht worden sind 2150 Männer und Frauen, die zu Studienbeginn älter als 50 Jahre alt waren und nicht an einer psychischen Erkrankung litten. Ausgewertet wurden Daten im Umfang von 10 Jahren.

Was haltet ihr von dieser These? Meint ihr, dass die Ergebnisse verzerrt sind und ist möglicherweise die Methodik zweifelhaft? Meint ihr, dass dies auch auf jüngere Menschen (als 50 Jahre) zutreffen könnte? Oder seid ihr anderer Meinung? Wie denkt ihr über das Thema? Kann man Ergebnisse aus dem britischen Kulturraum auf den deutschen Raum übertragen?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Wenn man regelmäßig einer Tätigkeit nachgeht, dann kann man sicherlich einem depressiven Verhalten entgegenwirken. Wobei man unter Depressionen einfach nicht dazu kommt etwas regelmäßig zu machen, da man leider oft nicht herauskommt und unzufrieden zu Hause sitzt. Jeder Gang ist da ein Kampf und Regelmäßigkeit kann man da leider oft nicht erwarten, weswegen sich bei mir bei dieser Studie der Gedanke auftut, dass das logisch ist.

Wobei so etwas ja auch Ablenkung ist und dies wird sicherlich auch dazu führen, dass man das eigene Leben etwas besser bewertet als es vielleicht ist. Es kommt also auch darauf an, wann befragt wurde. Man hätte aber auch Menschen, in einem Verein oder so fragen können, die regelmäßig dort hingehen. Wenn man regelmäßig etwas schafft, dann ist die Wahrscheinlichkeit depressiv zu sein wohl einfach geringer.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Wie sah die Vergleichsgruppe aus und was machte die statt ins Kino zu gehen? Wenn die Alternative zu Hause vor dem Fernseher hocken ist dann glaube ich schon, dass da etwas dran sein könnte. Wenn die Alternative aber Tennis spielen im Sportverein oder mit dem Partner im Chor singen ist dann glaube ich nicht, dass der Kinobesuch wirklich besser abschneidet.

Eine Kinobesuch ist ja eine soziale Aktivität, die man in der Regel mit Menschen teilt, die man gerne hat. Ich glaube schon, dass so eine Aktivität zur psychischen Gesundheit mit beitragen kann, aber es gibt eben sehr viele verschiedene Aktivitäten, die in diese Kategorie fallen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich denke auch, dass man das so pauschal gar nicht sagen kann und dass es sehr auf den Vergleich mit anderen Menschen ankommt. Wenn man regelmäßig ins Kino geht, dann hat man etwas zu tun und ein Hobby. Wenn Vergleichspersonen das nicht hatten, also kein Hobby oder so etwas, dann kann ich mir schon vorstellen, dass das zu depressiven Problemen führt. Aber sonst würde ich auch nicht vermuten, dass das Kino besser ist als ein Verein oder ein sonstiges Hobby, dem man mit Freude nachgeht.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Hier geht es nicht darum, ob Kinobesuche eine Depressionserkrankung verbessern können, sondern darum, ob bei psychisch gesunden Menschen die Wahrscheinlichkeit dadurch verringert wird, dass sie daran erkranken. Und selbst hier bin ich skeptisch, ob tatsächlich ein Kausalzusammenhang abgeleitet werden kann.

Die Frage ist ja unter anderem, ob man Leute ausgewertet hat, die Kinobesuche zu ihren liebsten Hobbys zählen. Wenn ich genügend Zeit und Geld zur Verfügung habe, meinem liebsten Hobby nachzugehen oder sogar ein festes Pensum vorgegeben bekomme, ist das für meine Psyche sicherlich eine gute Sache. Aber ich selber gehe beispielsweise gar nicht so gerne ins Kino und finde nur selten einen Film, der für mich sehenswert ist. Wenn man mich also jede Woche zu Forschungszwecken ins Kino scheuchen würde, hätte ich schon sehr viel weniger davon.

Wenn also die Erkenntnis lautet, dass angenehme Tätigkeiten, für die man genügend Zeit hat und die regelmäßig wiederkehren, auch für die Psyche eine gute Sache sind, haut mich das nicht vom Hocker. Aber das gilt dann für Kinobesuche ebenso wie für - was weiß ich - Angeln, Modellbau, Backen oder Joggen.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich denke auch, dass es den meisten Menschen psychisch gut tut, wenn sie regelmäßig etwas tun können, was sie gern machen. Und wer gern ins Kino geht, dem tun diese Aktivitäten sicher gut und können helfen, depressive Stimmungen zu vermeiden.

Ich selbst gehe übrigens sehr gern ins Kino und habe es in den Pandemiemonaten sehr vermisst. Für mich sind Kinos eigentlich sehr spannende Orte, und ich schaue mir gern ungewöhnliche und kleinere Produktionen an, die in Programmkinos laufen. In einigen Fällen sind sogar die Kinos an sich schon interessant, wenn es sich beispielsweise um historische Spielstätten handelt. Ich genieße es im Kino viel mehr, mir Filme anzusehen, als zuhause vor einem Bildschirm.

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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