Durch Putzreviere weniger Streit haben?

Als ich noch bei meinen Eltern gelebt habe, hatten wir unsere eingeteilten Putzreviere und jeder wusste eben, was sein Bereich ist und worum er sich zu kümmern hat. Daher gab es da auch nie Streit, weil man sich mit der Zeit einfach in dieser Routine eingefunden hat und es geklappt hat wie am Schnürchen ohne Streit und ohne, dass man sich irgendwie räumlich oder so in die Quere kam.

Mein Partner und ich haben keine Reviere, wenn es ums Putzen geht. So macht jeder eben das, was gerade ansteht und worauf er Lust hat. Wenn er den Staubsauger greifen möchte, dann tut er das. Ansonsten greife ich auch mal dazu. So wechseln wir uns auch ab, wenn es ums Wischen geht, Fenster putzen oder andere Aufgaben. Streit gibt es bei uns deswegen nie.

Man macht einfach das, wo man Bedarf sieht. Eine Freundin von mir will mir nicht so wirklich glauben, dass mein Partner und ich nie wegen Putzplänen und dem Haushalt streiten. Sie denkt, dass ich flunkere. Kein Wunder, dass sie so denkt, wenn sie es aus ihrer Beziehung anders kennt und sie uns nie beim Putzen beobachtet. Hat man eurer Meinung nach durch Putzreviere weniger Streit im Haushalt? Oder ist das eher Einstellungssache?

Weniger Streit hat man da mit nicht. Mit meinem Ex Partner gab es solch einen Plan, da er keinen Finger krumm gemacht hat und auch ansonsten nicht mit geholfen hat im Haushalt. Er hat zwar gesehen das etwas dreckig ist, aber anstatt den Lappen zu nehmen hat er mich nur darauf hingewiesen.

Somit wurden dann die Reviere eingeteilt und es hat auch nicht besser damit geklappt. So hatten wir zwei Badezimmer, jeder hatte sein eigenes und auch das hatte jeder selbst zu putzen. Meines war einmal in der Woche dran und somit auch sauber, seines hat er nicht gemacht und wenn es ihm zu dreckig war, dann ist er in mein Badezimmer gegangen, hat das dreckig gemacht und sich auch geweigert das zu reinigen, da es nicht sein Revier ist. Somit eher das Motto, pinkel in ein fremdes Revier, dann musst du es nicht aufwischen.

Es ist nicht selbstverständlich, dass ein Mann auch den Lappen in die Hand nimmt und von sich aus freiwillig mit hilft. Da kann Erziehung noch so gut sein, bei manchen spielt sich immer noch im Kopf ab, dass das putzen reine Weibersache ist und machen keinen Finger krumm. Mein Ex Partner durfte in seinem Kinderhaus auch putzen und musste mit anpacken, kaum war er dort ausgezogen hat er keinen Finger mehr krumm gemacht und diese Ansicht kam eben durch.

Streit gab es deswegen sehr häufig und das war am Ende auch einer der Gründe mit warum ich ihn vor die Tür gesetzt habe. Dieses Macho Getue und sich nicht an gemeinsam getroffene Absprachen halten ging mir gewaltig auf den Keks, noch dazu die Verantwortungslosigkeit unserem Sohn gegenüber, denn auch das Flaschen spülen für die Milch für den kleinen war damals zu viel verlangt und er meinte mit ein wenig Wasser ausschütteln reicht aus Hygiene dafür aus. Richtiges Spülen war zu aufwendig in seinen Augen und unnötig.