Durch Pause von Anti-Babypille Thromboserisiko höher?

vom 12.10.2017, 10:44 Uhr

Mir hat eine Frauenärztin gesagt, dass früher durchaus mal eine Pause von der Pille eingelegt wurde. Nicht etwa die Pause, in der die Blutung einsetzt, sondern einfach mal eine ganze Zeit lang auf die Einnahme der Pille zu verzichten. Allerdings wäre da bei den Frauen das Thromboserisiko deutlich gestiegen und viele hätten dann plötzlich auch eine Thrombose bekommen.

Sie rät klar davon ab, die Pille mal für eine Zeitlang abzusetzen, ohne das eben der Wunsch nach einem Kind im Raum steht. Es wäre eher schädlich, die Pille zwischendurch einfach so mal abzusetzen.

Ist es wirklich immer noch so, dass das Thromboserisiko steigt, wenn man bei der Pille mal eine längere Pause einlegt? Sind die Anti-Babypillen heute nicht viel weiter entwickelter? Kann es immer noch passieren, dass Frau dann eine Thrombose bekommt?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Soweit ich weiß steigt das Thromboserisiko doch gerade durch die Einnahme der Pille. Beim Frauenarzt ist mir gesagt worden, dass dieses erhöhte Risiko auch noch einige Monate oder sogar wenige Jahre nach dem Absetzen der Pille anhalten kann. Aber wenn man sie komplett absetzt, dann sinkt das Risiko auch wieder. Das man durch das Absetzen der Pille ein erhöhtes Thromboserisiko hat macht für mich keinen großen Sinn.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Hach, ich liebe Frauenärzte, die nicht vernünftig erklären, um was es eigentlich geht. bei der hormonellen Verhütung mit einem aus Östrogen und Gestagen kombinierten Verhütungsmittel ist das Risiko für eine Thrombose höher als ohne Verhütung.

Besonders hoch ist das Risiko im ersten Anwendungsjahr, danach wird es geringer. Das Risiko steigt mitnichten an, wenn man die Kombinationspille weglässt. In dieser zeit normalisiert es sich. Problematisch wird es erst wieder, wenn man nach einer Pause von mehr als vier Wochen wieder mit einer hormonellen Verhütung mit einem Kombinationspräparat aus Östrogen und Gestagen beginnt. Dann ist es ein Jahr lang wieder genauso deutlich erhöht wie bei der allerersten Einnahme.

Aber das gilt nicht, für Pillen, die gar keine Östrogene enthalten. Die östrogenfreien Mini-Pillen beeinflussen das Thromboserisiko nämlich überhaupt nicht. Und seit man diese Pillen mit einigen Hormonen auch mit einem Zeitfenster von 12 Stunden einnehmen kann, nehmen viele Frauen diese Variante. Das unveränderte Thromboserisiko und die durchgehende Einnahme ohne Entzugsblutung überzeugen viele Frauen. Eine Ausnahme bildet lediglich das Gestagen Norethisteronacetat, das zu Ethinylestradiol verstoffwechselt wird und damit zu einem Östrogen mit den entsprechend negativen Auswirkungen wird.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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