Durch neuen Lebensabschnitt überfordert fühlen?

Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse über den Gesundheitszustand von Studierenden aus dem Jahr 2017 soll sich jeder vierte Student gestresst fühlen. Als Grund hierfür wurden unter anderem Überforderung durch einen neuen Lebensabschnitt und Orientierungslosigkeit angeführt.

Ich kann nun nicht nachvollziehen, warum man sich als Student wegen eines neuen Lebensabschnitts überfordert fühlen sollte. So ging es mir nie. Sicherlich muss man sich umstellen, aber Überforderung war bei mir gar nicht existent.

Sicherlich kann man das aber auch auf Nicht-Studierende beziehen. Habt ihr euch schon mal wegen eines neuen Lebensabschnitts überfordert gefühlt? Worum ging es da? Oder könnt ihr solche subjektiven Empfindungen so gar nicht nachvollziehen?

In gewisser Weise finde ich das durchaus nachvollziehbar. Sicherlich kommt es darauf an, was sich im Leben verändert. Muss man in eine andere Region ziehen, wo man noch niemanden kennt und sich eine neue Wohnung suchen etc. Was kommt beruflich auf einen zu.

Mir geht es aktuell schon so, dass ich mich überfordert fühle. Für mich stehen Entscheidungen an, die mein ganzes bisheriges Leben komplett umkrempeln und verändern könnten. Was natürlich nichts Schlechtes bedeuten muss. Dennoch ist das schon eine enorme Tragweite, die mich durchaus überfordert.

Überfordert klingt für mich immer so, als würde man den ganzen Tag weinend in der Ecke sitzen und mit seinem Schicksal hadern, so etwas hatte ich nicht. Allerdings gab es natürlich unterschiedliche Dinge, die mein bisheriges Leben verändert haben. So habe ich ja auch 2 Kinder bekommen und sicherlich gibt es da auch Tage, die einen fertig machen und in denen einem auch mal etwas zu viel wird, aber ich habe es ja auch so gewollt und letztendlich finde ich es auch gut wie es ist.

Gerade, wenn man nicht richtig weiß was auf einen zukommt, wie auch als Student, kann das schon mal schnell überfordern und das finde ich auch gar nicht so ungewöhnlich. Immerhin gibt es Schulen, die den Unterricht locker gestalten oder in denen man alles vorgekaut bekommt, da ist ein Studium mit womöglich noch ersten eigenem Haushalt schon eine ganz schöne Umstellung, die einen schnell überfordern kann.

Ich finde es nun nicht so ungewöhnlich, wenn man sich durch den Beginn eines neuen Lebensabschnitts überfordert fühlt. Je nachdem um was es sich dabei handelt, ist man ja auch noch recht jung und dementsprechend unsicher. Manchmal muss man ja einfach große Veränderungen eingehen und nicht jeder kommt ja automatisch sofort damit zurecht. Manche brauchen da einfach ein wenig Zeit, um sich einzugewöhnen.

Wenn man direkt nach der Schule von zu Hause auszieht, in eine völlig neue und unbekannte Stadt zieht wo man niemanden kennt, einen Nebenjob annehmen muss und ein Studium aufnimmt, kann es durchaus sein, dass man überfordert ist. Es kommt ja einfach sehr viel auf einmal auf einen zu und vor allem sind es viele neue Sachen, die man so noch gar nicht kannte.

Ich habe auch schon solche großen Veränderungen hinter mir, wobei ich mich da aber glücklicherweise nicht überfordert gefühlt habe. Teilweise sind die Sachen aber auch nacheinander eingetreten und nicht alles auf einmal, so dass ich da auch immer noch genug Zeit hatte, mich an die neuen Situationen zu gewöhnen und mich entsprechend anzupassen. Ich muss aber schon sagen, dass ich es verstehen kann, wenn das bei anderen nicht so ist. Da ist ja auch nichts Schlimmes und Verwerfliches dran.