Durch neue Sehstärke Kopfschmerzen bekommen?
Ich kannte es bisher so, dass man schnell Kopfschmerzen bekommt, wenn die Augen nicht mehr so gut funktionieren und es anstrengend ist, wenn man irgendwohin schaut. Allerdings kann es anscheinend auch andersherum sein, dass man durch eine neue Sehstärke Kopfschmerzen bekommt. Manchmal müssen sich die Augen sicherlich erst daran gewöhnen.
Ist es durchaus normal, dass man durch eine neue Sehstärke Kopfschmerzen bekommt? Oder sind die Gläser in der Brille dann zu stark? Habt ihr das schon bei einer neuen Sehstärke gehabt? Ist nicht eher Schwindel ein Zeichen dafür, dass die Sehstärke nicht optimal ist und angepasst werden muss?
Man bekommt höchstens Kopfschmerzen, wenn sich die Sehstärke im Laufe der Zeit verändert und dann nicht mehr passt. Wenn man eine neue Sehstärke, also neue Brillengläser bekommt und dann dabei Kopfschmerzen entwickelt, ist die Sehstärke falsch. In dem Fall würde ich eher dazu raten, einen kompetenteren Optiker aufzusuchen.
Du hattest doch schon zig Beiträge darüber verfasst, dass du bei deiner neuen Brille direkt Kopfschmerzen bekommen hast und man dir eingeredet hat, du müsstest dich nur daran gewöhnen. Da hast du dann auch gemerkt, dass die Sehstärke falsch war. Wie du trotz dieser Erfahrung annehmen kannst, dass es an mangelnder Gewöhnung liegt, ist mir ein Rätsel. Ich trage schon seit Jahrzehnten eine Brille, ich weiß wovon ich rede.
Wenn du eine neue Brille, neue Gläser oder was auch immer bekommst, muss die Sicht danach perfekt sein. Es darf kein Schwindel auftreten, keine Kopfschmerzen oder anderes. Wenn die Sicht nicht direkt perfekt ist (also nicht verschwommen oder so) und du gesundheitliche Probleme durch die Nutzung der neuen Gläser bekommst, ist da was falsch. Man braucht höchstens Eingewöhnung, wenn es darum geht, dass man eine Brille auf der Nase hat, aber an die Gläser selbst muss man sich nicht gewöhnen, was die Sicht angeht. Entweder es passt sofort oder gar nicht.
Es ist leider oft so, dass der Termin beim Augenarzt auf sich warten lässt. So gehen viele Leute lediglich zum Optiker, weil sie meinen, die Gläser müssten bloß gegen stärkere ersetzt werden, und es ginge eben schneller.
Dann gibt es die kuriosesten Dinge, die selbst einem wohlmeinenden, kompetenten und exzellent ausgebildeten Optiker unterlaufen können. Ist die Sehstärke auf dem einen Auge auf "Fern" eingestellt und auf dem anderen Auge auf "Nah", dann führt das beim Test zu scharfen Bildern auf dem jeweiligen Auge, aber ist die Brille fertiggestellt, erlebt der Kunde eine böse Überraschung. Er braucht zum Akkommodieren ein paar Sekunden, sonst sieht er immer Doppelbilder. Eine Straßenverkehrstauglichkeit ist damit auf keinen Fall mehr gegeben. Und die Kopfschmerzen stellen sich durch die Verkrampfung der Muskulatur wie von selbst ein.
Um diesen unangenehmen Dingen vorzubeugen, finde ich es allemal besser, einen Augenarzt aufzusuchen, der nicht nur wie ein Optiker die Dioptrienzahl feststellt, sondern auch noch alle möglichen anderen Untersuchungen machen kann, die ein Optiker gar nicht machen darf. So ist es wichtig, die eigentliche Ursache für eine zunächst nur als subjektiv empfundene Beeinträchtigung der Sehschärfe herauszufinden.
Das Mindeste, was ich von einem Augenarzttermin zusätzlich zur Brillenstärkenbestimmung, Achsvermessung, etc. verlangen würde, ist eine Augenhintergrunduntersuchung. Ebenso ob grauer oder grüner Star vorliegt. Oft ist eine Operation die Lösung für Sehprobleme.
Gorgen_ hat geschrieben:Um diesen unangenehmen Dingen vorzubeugen, finde ich es allemal besser, einen Augenarzt aufzusuchen, der nicht nur wie ein Optiker die Dioptrienzahl feststellt, sondern auch noch alle möglichen anderen Untersuchungen machen kann, die ein Optiker gar nicht machen darf.
Ach und Ärzte irren sich nie deiner Ansicht nach oder was? Ich habe leider schon eine ganz lange "Karriere" als Patient von Augenärzten hinter mir und ich habe auch schon erleben dürfen, dass der Augenarzt sich bei den Werten vertan hat und ich davon Kopfschmerzen bekommen habe und der kompetente Optiker das aber festgestellt und den Fehler korrigiert hat. Ärzte sind auch nur Menschen.
Nelchen hat geschrieben:Ist es durchaus normal, dass man durch eine neue Sehstärke Kopfschmerzen bekommt?
Hier muss einmal unterschieden werden zwischen Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit sowie Alterssichtigkeit. Bei letzerer gibt es eine "kippelige" Zeit, in der es noch mit einer Brille getan ist, oder bei der schon zwei Brillen notwendig werden können, eine für den Nahbereich und eine für Fern.
Gerade in der Umstellungsphase bei der Nahbrillenanpassung kommen die meisten Klagen über Kopfschmerzen. Das liegt daran, dass Verzerrungen, soweit mir bekannt ist, nicht mit einer Linse ausgeglichen werden können. Ein Gegenstand ist dann nicht genau da, wo man ihn vermeintlich ohne Brille sehen kann. Die Winkel stimmen nicht mehr, auch wenn man über den Brillenrand schaut, kann man das feststellen. So etwas versucht nun die Augenmuskulatur noch auszugleichen, kann es aber nicht. Und ein ständiges Hin- und Herwechseln der Brillen sollte vermieden werden durch Brillengläser mit Doppelschliff, sogenannte Bifokalgläser.
Nelchen hat geschrieben:Ist nicht eher Schwindel ein Zeichen dafür, dass die Sehstärke nicht optimal ist und angepasst werden muss?
Gerade die Anpassung von Bifokalgläsern und sogar Gleitsichtgläsern mit nahtlosem Übergang hat der Patient, und als solchen müssen wird den "Kunden" im Optikergeschäft nun besser bezeichnen, kommt es zum Schwindel wegen unterschiedlicher Entfernungswahrnehmung. Ein Arbeitskollege meinte, er hätte nach der ersten Anpassung einer Gleitsichtbrille das Gefühl gehabt, auf einer Leiter zu stehen, und gerade beim Treppe-Heruntergehen wäre er einmal ganz böse gestolpert, weil er die Stufenabstände nicht richtig interpretiert hätte.
Ich kann nur von meinen eigenen Erfahrungen berichten und die beißen sich anscheinend sehr stark von den Erfahrungen anderer. Denn ich bekomme auch immer Kopfschmerzen wenn ich mir eine neue Brille kaufe. Die Kopfschmerzen halten meistens nur ein paar Tage an und vergehen dann wieder von selbst. Allerdings treten Sie wirklich immer auf wenn ich auf eine neue Brille umsteige. Dies hat, zumindest bei mir, tatsächlich etwas damit zu tun das sich die Augen erst daran gewöhnen müssen sich eben jetzt erst mal nicht mehr „anstrengen“ zu müssen bzw. alles nun schärfer zu sehen. Dies hat mir im Übrigen auch mein Augenarzt bestätigt.
Zu diesem bin ich nämlich gegangen als die Vermutung aufkam das die Kopfschmerzen von der neuen Brille sein könnten. Er hat im Übrigen die Sehstärke der Brille überprüft und selbstverständlich noch einen neuen Sehtest mit mir gemacht. Die Brille bzw. die Sehstärke waren korrekt. Alle Optiker über einen Kamm zu scheren finde ich deshalb nicht angebracht. Schwarze Schafe gibt es überall: Sowohl unter den Optikern als auch unter den Ärzten.
Was hier noch nicht erwähnt wurde, ist die eigentliche Ursache für derartige Kopfschmerzen. Bei der Neuanpassung einer Sehhilfe, die ja aus einer Refraktionshilfe besteht, also einer Linse, die in kurzer Entfernung vor dem Auge zur Wirkung kommt, durch die man hindurchschaut, setzt voraus, dass auch genau durch diesen Mittelpunkt geschaut wird. Der Schliff der Linse ist nun eine Wissenschaft für sich, der erlaubt auch eine Schärfe, auch wenn schräg durch die Linse gesehen wird.
Da gibt es jetzt eventuell Probleme, wenn beide Augen unterschiedlich starke Korrekturlinsen benötigen. Die genaue Achsenvermessung ist hierbei gerade ein Muss. Viele Klagen kommen deswegen bei Online-Bestellungen von Brillen, da diese die Achsvermessung entweder überhaupt nicht oder nicht den Erfahrungen eines Optikers oder Augenarztes entsprechend vorsehen.
Hier in diesem Beispiel wurde eine Anpassung vom Optiker beziehungsweise Arzt gemacht, und trotzdem kommt es zu Kopfschmerzen. Das liegt daran, dass die Augenmuskulatur nun anders als gewohnt arbeiten muss. Die Auslenkungen bis zum Erreichen eines scharfen Bildes, im Zusammenspiel mit der Akkomodation der Linse im Auge, sind gewissermaßen ein wenig neu zu erlernen. Dabei werden die beteiligten Muskeln ein wenig überanstrengt, was wiederum die besagten Kopfschmerzen verursachen kann.
Umso wichtiger ist es nach der Neuanpassung einer geeigneten Sehhilfe, dass auch zwischenzeitlich einmal mehr Pausen bei der Bildschirmarbeit eingelegt werden. Mir hat einmal mein Augenarzt gesagt, am besten wäre es bei der Pause, aus dem Fenster zu schauen, damit sich die Augen auf Fernakkomodation einstellen können. Dabei würde die Muskulatur am meisten entspannt. Das soll aber eine persönliche Erfahrung sein und kein medizinischer Rat mit Anspruch auf Allgemeingültigkeit.
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