Durch Lockdown neue oder alte Hobbys wiederentdeckt?
Ein Thema, was jeden von uns in der ein- oder anderen Art und Weise trifft, den einen mehr, den anderen weniger: Wie beschäftigt man sich mit der teilweise mehrgewonnen Freizeit bzw. wenn alles mögliche an Aktivtäten geschlossen ist?
Viele Leute entdeckten Hobbies oder Interessen, denen sie sich früher vielleicht nie hingegeben hätten, Puzzles zum Beispiel sollen wieder sehr in Mode sein. Aber auch für "Malen nach Zahlen" habe ich schon in den sozialen Medien Werbung gesehen und mich prompt davon inspirieren lassen. Andere erzählten mir, sie würden jetzt wieder mehr lesen als früher.
Welche alten oder neuen Hobbies habt ihr durch die freie Zeit im Lockdown wiederentdeckt? Habt ihr überhaupt mehr Zeit und wenn ja, nutzt ihr sie für Zerstreuung oder versucht sie in sinnvollere Aktivitäten wie Weiterbildung oder Sport zu investieren?
Eigentlich habe ich ja viele Interessen und Hobbys, aber die meisten davon kann bzw. will ich nicht allein zuhause ausüben. Eine meiner Hauptaktivitäten während der Lockdown-Zeit sind ausgedehnte Spaziergänge und Wanderungen, wobei ich das auch früher schon gern gemacht habe. Aber seitdem viele andere Aktivitäten nicht mehr möglich sind, habe ich meine Spaziergänge noch stärker ausgeweitet und ausgedehnt. Außerdem fotografiere ich gern, was mir auf meinen Spaziergängen Interessantes begegnet (Blumen, Gebäude, sonstige Besonderheiten).
Dadurch, dass ich in einem systemrelevanten Beruf tätig bin und „normal“ Vollzeit arbeite, habe ich im Lockdown tatsächlich nicht wirklich mehr Zeit für Hobbies als vor Corona - mit der Ausnahme, dass zwei Freizeittermine, nämlich mein wöchentliches Chorsingen und mein Kurs im Fitnessstudio, weggefallen sind. Allerdings habe ich früher natürlich deutlich mehr Zeit bei irgendwelchen Veranstaltungen, beim Bummeln durch Geschäfte und Städte und mit Essen in Restaurants verbracht, was nun alles seit langem nur auf Sparflamme funktioniert.
Trotzdem muss ich gestehen, dass ich es nicht geschafft habe, mir wirklich ein neues aufregendes Hobby zu suchen oder auf einem Gebiet relevant aktiver zu sein. Ich lese, puzzele und zeichne zwar ab und an, aber betreibe das in etwa dem gleichen Ausmaß wie vor dem Lockdown. Gut, ich mache mittlerweile nahezu jeden Tag 30 Minuten Sport in einem Home-Workout, was zusammengenommen immer noch mehr ergibt, als meine früheren 2,5 Stunden Fitnessstudio pro Woche, aber eben nur marginal.
Ich koche nicht wirklich mehr als sonst, was jedoch nicht am Motivationsmangel, sondern an der Arbeit und der ausreichenden Verpflegung mit warmem Essen dort liegt. Gestiegen ist mein Konsum an Serien auf Streamingportalen, aber ich würde nicht sagen, dass ich übermäßig viel fernsehe. Vielleicht bin ich etwas häufiger spazieren und spiele mehr Gesellschaftsspiele, aber auch hier muss man immer das Risiko „unnötiger“ Kontakte gegen den Spaßfaktor abwägen.
Irgendwie wäre es zwar schon cool gewesen, behaupten zu können, dass man während der Coronazeit eine neue Sprache, eine Handarbeitstechnik oder eine Sportart erlernt hat, aber ehrlich gesagt wüsste ich nicht, wo ich die Zeit hätte hernehmen sollen, ohne bei anderen geliebten Beschäftigungen radikale Abstriche zu machen - und das wäre es mir dann doch nicht wirklich wert gewesen.
In der Tat hat die Corona-Pandemie viele von uns gezwungen, sich mit der Freizeitgestaltung auf eine ganz neue Art und Weise auseinanderzusetzen. Ich persönlich habe tatsächlich auch einige neue oder alte Hobbies wiederentdeckt. Zum Beispiel habe ich angefangen, wieder mehr zu stricken. Das hatte ich früher als Kind schon gerne gemacht und jetzt finde ich es wieder sehr entspannend.
Auch das Lesen von Büchern habe ich wieder vermehrt in meinen Alltag integriert. Ich finde es wichtig, sich auch mal vom ganzen Trubel der Medien und Nachrichten zu distanzieren und in eine andere Welt einzutauchen.
Allerdings versuche ich auch, meine freie Zeit sinnvoll zu nutzen. Ich habe mir zum Beispiel vorgenommen, mehr Sport zu treiben und mich gesünder zu ernähren. Außerdem habe ich online ein paar Kurse belegt, um mich in verschiedenen Bereichen weiterzubilden.
Ich denke, es ist wichtig, eine Balance zwischen Entspannung und sinnvoller Beschäftigung zu finden. Einerseits sollte man die freie Zeit nutzen, um sich zu erholen und Dinge zu tun, die einem Freude bereiten. Andererseits sollte man aber auch versuchen, produktiv zu sein und sich persönlich weiterzuentwickeln. Schließlich kann man aus der Krise auch gestärkt und mit neuen Fähigkeiten hervorgehen.
Durch den Lockdown habe ich das Zocken wieder deutlich mehr aufgenommen und es kommt durchaus vor, dass ich abends oder tagsüber nach der Arbeit mal ein Stündchen vor dem Rechner verbringe. Ansonsten bin ich wieder deutlich mehr draußen unterwegs, das habe ich mit dem Lockdown auch wiederaufgenommen.
Da ich aber mittlerweile in einem anderen Beruf arbeite, habe ich allgemein etwas weniger Zeit und auch die Kinder möchten adäquat betreut werden, wenn ich zu Hause bin. Ich habe aber das Handarbeiten wieder teilweise mit in den Alltag integriert und verbringe durchaus auch immer mal etwas Zeit mit Stricken oder Häkeln. Ansonsten hat Corona bei mir nicht viel verändert.
So viel hatte sich bei mir damals gar nicht geändert, weil ich für viele meiner Hobbys und Interessen keine geöffneten Einrichtungen, Geschäfte oder Menschenmengen brauche.
Weg gefallen sind natürlich Restaurantbesuche und teilweise auch Treffen mit Freunden oder Verwandten. Mein Partner und ich kochen eh regelmäßig gemeinsam, aber in dieser Zeit haben wir auf jeden Fall mehr gekocht und auch mehr aufwendige Gerichte ausprobiert. Den Brot backen Trend - also richtiges Brot, nicht dieses Bananenbrot - haben wir auch mitgemacht und seither gibt es bei uns relativ regelmäßig selber gebackenes Brot und Brötchen.
Im Rückblick waren die Lockdownzeiten eher mit einer Reduktion meiner Hobbys verbunden, und das weggefallene Fitnessstudio hat sich auch auf meine körperliche Verfassung ausgewirkt. Ich konnte mich zwar im Freien bewegen, aber das gezielte Muskeltraining funktioniert halt im Sportstudio besser, und ich merke, dass es für meinen Körper besser ist, wenn ich ihn auf moderate aber stetige Weise trainieren kann. Ich bin wirklich froh, dass ich mein Training wieder aufnehmen konnte und ich verspüre allmählich wieder eine Verbesserung meiner körperlichen Stabilität.
Was die weiteren Hobbys betrifft, funktionieren auch diese jetzt nach den Lockdowns wieder besser. Letztlich waren es eben doch Einschränkungen gewesen, die mich nicht wirklich bereichert hatten.
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