Durch Kredit für Arbeitgeber erpressbar sein?
Ein Bekannter von mir boykottiert jede Art von Kredit und er versteht auch nicht, wie man sich freiwillig einen Kredit zulegen kann. Manche Menschen tun dies ja, weil sie ein Eigenheim oder ein Auto kaufen und nicht ewig lange sparen wollen, bis die Summe endlich zusammen ist.
Nun ist mein Bekannter der Ansicht, dass man sich durch einen Kredit - unabhängig davon für was das Geld eingesetzt wird - durch den Arbeitgeber erpressbar wird. Denn solche Menschen würden sich sogar die schlechtesten Arbeitsbedingungen gefallen lassen, weil sie immer die Schulden im Hinterkopf hätten und Angst hätten, den Job ansonsten zu verlieren, nichts anderes zu finden und dann auf der Straße zu sitzen. Oft wüssten das die Arbeitgeber sogar und würden das eiskalt ausnutzen.
Da ich keinen Kredit habe oder tilgen muss, kann ich dazu nicht wirklich etwas sagen. Einzelfälle aus dem Umfeld zeigen mir aber, dass sich manche Menschen wegen einem Kredit scheinbar eine ganze Reihe mehr gefallen lassen als andere. Das kann aber auch vom Wohnort und Arbeitsangebot abhängen, das leugne ich nicht. Was haltet ihr von der Ansicht meines Bekannten? Ist da etwas dran oder ist das kompletter Blödsinn?
Wenn man sich auf Grund von einem Kredit für Auto oder Haus erpressbar macht durch den Arbeitgeber, dann hat man etwas ganz entscheidendes falsch gemacht, nämlich die Finanzierung so knapp angesetzt, das man komplett am Limit lebt und im Endeffekt überhaupt keine Rücklagen mehr hat und da würde auch die kaputte Waschmaschine einen total aus der Bahn werfen. Ich rede hier übrigens mit Absicht von den Krediten für große Anschaffungen und nicht über Konsumkredite, da komme ich später noch zu.
Einen Kredit für ein größeres Objekt, wie Auto oder Eigenheim darf man niemals so knapp kalkulieren, das man durch 2 oder 3 Monate Arbeitslosengeld 1 Gefahr läuft die gesamte Finanzierung nicht mehr auf Recht erhalten zu können, besser ist es eigentlich noch wenn man auf 6 Monate kalkuliert und diese als Reserve liegen hat. Eine gute Finanzierung, mit entsprechender Reserve ist nicht gleich vorbei, wenn man seinen Job verliert, zumal auch Banken mit sich reden lassen und durchaus auch Herabsetzungen der Raten und ähnliches besprochen werden können, wenn es wirklich knapp wird.
Aber da muss man dann proaktiv auf die Bank zu gehen, niemand nimmt einem Haus oder Auto weg, wenn es mal mit ein oder zwei Raten nicht ganz rund läuft. Zumal eine Arbeitslosigkeit ja auch nicht heißt, das man dann gar keine Einnahmen mehr hat. Wenn man so kalkuliert, dann ist man für niemanden erpressbar und muss sich auch nicht alles gefallen lassen und ich bin auch der Meinung, dass Arbeitgeber das nicht schamlos ausnutzen, vor allem dann nicht, wenn sie merken, der Mitarbeiter lässt nicht alles mit sich machen.
Ganz anders sieht es da aber aus, wenn man alles mögliche vom Fernseher, Waschmaschine, Urlaub etc. über Kredit finanziert und sich die Dinge ansonsten gar nicht leisten kann und auch nicht verzichten möchte. Das macht man ja häufig dann, wenn man keinerlei Rücklagen mehr hat und diese auch gar nicht schafft aufzubauen, aber dennoch immer weiter konsumiert. Das bedeutet aber das man komplett an seinem finanziellen Limit lebt oder eventuell sogar darüber hinaus. Ich meine also wirklich diejenigen, die über ihre Verhältnisse leben. Da ist den Arbeitnehmern dann aber durchaus auch bewusst, das jede kleine Sonderausgabe und seien es nur 100 Euro die nicht geplant sind, ein riesen Loch in das monatliche Budget reißen.
Diese Arbeitnehmer können es sich absolut nicht leisten ihren Job zu verlieren und eine Arbeitslosigkeit, auch nur über 1-2 Monate wäre da schon eine riesen Katastrophe. Das merken Arbeitgeber auf Dauer natürlich auch, denn häufig spricht sich so etwas auch rum, egal durch welchen dummen Zufall und sei es nur, das man nicht zur Arbeit kommen kann, weil das Auto kaputt ist und man die Reparatur nicht sofort bezahlen kann und auch keinen Leihwagen. Es gibt da die dümmsten Zufälle, wie so etwas rauskommt. Je nach dem kann ich mir da durchaus vorstellen, dass der ein oder andere Arbeitnehmer sich da einfach mehr gefallen lässt als jemand ohne Kredit. Allerdings glaube ich noch lange nicht, dass jeder Arbeitgeber das dann entsprechend ausnutzt und seine Mitarbeiter dann quasi wie Sklaven behandelt.
Ehrlich gesagt finde ich die Haltung und Denkweise des Bekannten schon sehr übertrieben, denn die wenigsten Haushalte haben keinen Kredit, dann wären ja alle diese Haushalte bzw. die Arbeitnehmer erpressbar. Eher glaube ich, dass es die generelle Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes ist, die einen Arbeitnehmer erpressbar macht und nicht der Kredit und aus Angst machen diese Arbeitnehmer dann eben mehr als andere. Es gibt einfach Menschen, die weniger Angst vor Unsicherheiten oder Jobverlust haben, wie andere Menschen und so etwas merkt der ein oder andere Vorgesetzte oder Arbeitgeber im Laufe der Zeit auch ob ein Mitarbeiter eher ein Sicherheitsnetz benötigt oder vieles auch etwas leichter nimmt. Wenn dann nutzen die Arbeitgeber das dann eher aus, aber nicht weil jemand einen Kredit hat oder nicht. Zumal man ja den Arbeitgeber auch gar nicht darüber informieren muss, das man Haus oder Auto über einen Kredit finanziert hat.
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