Durch Kind die Kontrolle über eigenes Leben verlieren

vom 25.02.2015, 15:03 Uhr

Der Freund einer Kollegin will auf keinen Fall Kinder haben. Alles, was mit Kindern zu tun hat, lehnt er strickt ab. Wenn Kinder aus der Verwandtschaft zu Besuch kommen, dann hat er garantiert was anderes zu tun und wenn er es vermeiden kann, will er mit Kindern nichts zu tun haben. Er meint, dass man durch Kinder die Kontrolle über das eigene Leben verliert.

Mit so einem Mann könnte ich nicht zusammen sein, auch wenn ich keine Kinder habe. Aber so eine Antipathie gegen Kinder finde ich nicht normal. Außerdem verstehe ich auch nicht ganz, was er damit meint, dass er die Kontrolle über das eigene Leben verliert durch Kinder. Könnt ihr diese Gedanken des Mannes nachvollziehen?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ja ich kann das sehr gut nachvollziehen, denn wenn man ein Kind hat, ist man schon deutlich eingeschränkt. Das macht sich irgendwann dann sehr deutlich, wenn das Kind schulpflichtig wird, denn spätestens ab dann richtet sich der komplette Alltag nach unserem Schulsystem. Das fängt bei der Urlaubsplanung an und hört auf, wenn man dafür sorgt, dass das Kind die Hausaufgaben machen muss oder wenn als Elternteil an irgendeinem schulischen Tamtam teilnehmen muss. Man hat halt dann nicht nur die Verantwortung für sich, sondern auch für die Rechte und Pflichten einer weiteren Person. Allerdings finde ich das Verhalten dieses Mannes schon sehr drastisch. :lol:

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Man verliert mit der Geburt eines Babys total die Kontrolle, da man nichts planen kann. Alles dreht sich nur noch um das Baby und wenn es schreit, springt man. Egal was man gerade tut, ob man gerade etwas isst, total müde ist und erst seit zwei Minuten die Augen zu hat oder gerade die spannendste Stelle des Films läuft.

Nichts ist mehr vorhersehbar und das eigene Leben rückt stark in den Hintergrund. Man verliert die Spontanität und selbst lange geplante Verabredungen oder Termine muss man manchmal absagen, weil das Kind krank ist oder den ganzen Tag schreit und man es so nicht zur Oma geben kann.

Wahrscheinlich ist es dem Mann sehr wichtig, sein Leben selbst zu gestalten und nicht von einem Kind diktieren zu lassen. Was er aber nicht mit einbezieht, ist die Beziehung zu seinem Kind, die einen solche Momente vergessen lassen.

Außerdem wird es mit zunehmendem Alter besser. So muss man bei einem kranken Baby oder Kleinkind auf den lang geplanten Theaterbesuch verzichten, egal wie teuer die Karten waren. Das Kind braucht einen einfach und eine Oma ersetzt einen nicht. Ein älteres Kind kann aber trotz Krankheit von der Oma betreut werden.

Dafür kommen die schon genannten Pflichten in unserem Schulsystem dazu, die mitunter viel Zeit in Anspruch nehmen können.

» JadeC » Beiträge: 677 » Talkpoints: 1,71 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Die Aussage klingt so etwas krass, aber im Grunde genommen stimmt das doch. Deine Bedürfnisse werden den Bedürfnissen deines Kindes untergeordnet und dein eigenes Leben hat keine besonders hohe Priorität mehr.

Mir sind ja Leute lieber, die sich dessen bewusst sind und die sich deshalb dann gegen Kinder entscheiden. Das ist doch besser als die Leute, die sich Kinder anschaffen und dann damit völlig überfordert sind, weil sie sich das anders vorgestellt haben und nicht bereit sind auf ein eigenes Leben zu verzichten und keine privaten Momente mehr zu haben.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



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