Durch Kiefer auf Gangverhalten schließen können?

vom 06.04.2015, 19:01 Uhr

Ich las vor einigen Wochen einen Artikel über einen neuen Knochenfund. 2013 war nämlich ein Fragment eines Unterkiefers in Äthiopien gefunden worden, woraus Wissenschaftler jetzt ableiten wollen, dass die Menschen schon viel früher den aufrechten Gang entwickelt hatten als angenommen.

Was ich persönlich seltsam finde ist, dass man nur wegen dem Fund eines Kiefer-Fragments direkt wissen will, dass dieses Lebewesen den aufrechten Gang gehabt haben muss. Ich meine, wenn man mehr als nur dieses eine Knochenfragment gefunden hätte, würde ich das vielleicht noch logisch empfinden, aber das nur wegen dem Kieferfragment zu schließen kommt mir ein wenig sehr willkürlich und abstrakt vor, wenn ich ehrlich bin.

Versteht ihr möglicherweise diesen Gedankengang der Forscher? Wie kommt man nur wegen diesem Knochenfund auf so eine These?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Das man von der Form eines Fragments auf den Gang schließen kann, ist vollkommen logisch. Wir Menschen stammen von den Altweltaffen ab. Die haben einen vollkommen anderen Zahnbogen als moderne Menschen. Sie haben große Eckzähne, die sich gegenseitig anschleifen und eine Zahnlücke im Oberkiefer, damit diese "Hauer" Platz finden.

Das Fehlen dieser Merkmale ist nach allen bisherigen Erkenntnissen fest verbunden mit dem aufrechten Gang. Die Veränderungen der Form des Kopfes geht mit der Veränderung der Art der Fortbewegung Hand in Hand. Und bereits ein kleines Fragment des Kiefers lässt recht genaue Rückschlüsse auf die Form des Kopfes zu.

» cooper75 » Beiträge: 13432 » Talkpoints: 519,92 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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