Durch Gesellschaft beim Essen gesünder und schlanker?
Angeblich sollen Menschen, die regelmäßig in Gesellschaft essen, gesünder und schlanker leben als Menschen, die dies nicht tun sollen. Womit das zusammenhängen soll, wurde jedoch nicht erklärt. Wie denkt ihr darüber und was sind eure Beobachtungen und Erfahrungen in dieser Hinsicht? Kann man hier tatsächlich einen Zusammenhang sehen oder hängt das eurer Ansicht nach absolut gar nicht zusammen?
Das kommt doch ganz auf den Umgang an und auch auf das jeweilige Angebot an. Bin ich auf einem Grillabend und es gibt Steaks, Würstchen und Kartoffel- sowie Nudelsalat, habe ich doch kaum die Wahl, gesundes Essen zu mir zu nehmen. Bin ich in einer netten Runde im Restaurant, esse ich das, worauf ich Lust und Appetit habe.
Bestellen sich die Damen dann einen Chefsalat und nichts anderes, ist mir das doch völlig egal, wenn ich Appetit auf Schnitzel mit Pommes habe. Nur weil andere sich etwas gesundes aussuchen, tue ich das doch nicht auch. Ich habe durchaus einen freien Willen und nach dem handele ich auch. Lebe ich aber in einer Gemeinschaft, wo ständig gesundes und wohlschmeckendes Essen angeboten wird, habe ich dann genauso Lust darauf und greife mit gutem Gewissen zu.
Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass manche Menschen anders geprägt sind und das eben nicht so mitmachen. Die bestellen dann Pizza oder gehen aus zum Essen. Seitdem mein Partner hier nicht mehr lebt, esse ich viel ausgewogen und gesünder als früher mit ihm zusammen. Der Partner hatte so seine Standards, ich bin da eher Neuem sehr aufgeschlossen. Und da ich sehr gern koche und mich für alles rund um das Essen interessiere, probiere ich stets viel aus und koche auch täglich für mich.
Ich würde nun nicht darauf achten, ob ich in Gesellschaft bin oder nicht. Wenn ich auf etwas Lust habe, dann esse ich es auch. Generell esse ich schon eher gesund, aber wenn ich dann ab und zu mal etwas Ungesundes haben möchte, dann esse ich das auch, egal wer um mich herum ist und was der so isst. Ich meine ich werde ja nicht dazu gezwungen Salat zu essen, nur weil andere Menschen neben mir Salat essen. Man kann das ja immer selber entscheiden. Nur weil man andere Menschen Sport machen sieht, wird man ja auch nicht damit anfangen Sport zu treiben.
Ich denke, dass man sich vielleicht bei der Essenswahl beeinflussen lassen könnte. Beispielsweise bestellt man sich vielleicht einfach das, was sich der Sitznachbar bestellt, auch wenn das eher unbewusst passiert. Außerdem kann es auch sein, dass man in Gesellschaft einfach langsamer isst, da man auch miteinander spricht und sich unterhält. Wenn man langsamer isst und Pausen hat, dann stellt sich auch irgendwann das Sättigungsgefühl ein.
Ob man durch Gesellschaft beim Essen gesündere Entscheidungen trifft und somit schlanker bleibt, kann ich nicht beurteilen.
Vollkommen unbeeinflusst bleibe ich bei feierlichen Anlässen mit Catering oder bei Restaurantbesuchen in meinem eigenen Essverhalten zugegebenermaßen nicht, aber ich kann nun nicht unbedingt pauschal sagen, ob ich durch das Verhalten der anderen eher gezügelt oder angestachelt werde. Es ist tatsächlich ganz unterschiedlich.
Wenn ich beispielsweise in der größeren Gruppe ein Lokal besuche und sich alle anderen nur ein Hauptgericht bestellen, würde ich mich selbst bei großem Appetit darauf schwer tun, als einzige eine Vor- oder Nachspeise dazuzunehmen. Immerhin würde ich nicht wollen, dass mir alle anderen beim Essen zusehen und auf mich warten müssen. Wahrscheinlich käme ich mir in einer solchen Situation auch ein wenig verfressen vor.
Bei einer Grillfeier mit Buffet oder einem Filmabend mit Snacks hingegen bin ich selbst bei Erreichen eines guten Sättigungsgrades eher mal geneigt, nochmal hier und da zu naschen und zuzugreifen, wenn um mich herum auch rege Bedienung an den Leckereien herrscht. Wäre ich alleine zuhause, hätte ich die Chipstüte wahrscheinlich nach ein paar Bissen weggepackt oder die Reste eines Salats für den Folgetag in den Kühlschrank gestellt, aber auf Feiern gönne ich mir dann auch schonmal Essen aus Lust und "Gruppengefühl".
Für eine relevante Gewichtszu- oder -abnahme üben aber beide Aspekte nicht genug Einfluss auf meine alltägliche Ernährung aus, denn es handelt sich ja überwiegend um besondere Anlässe. Im normalen Arbeits- und Haushaltsleben esse ich entweder alleine oder mit meinem Freund oder Kollegen zusammen, und da sind die Portionen meistens relativ stabil.
Eine Bekannte aus dem Fitnessstudio, die seit etwa einem Jahr ihre Ernährung umgestellt hat weil sie extrem übergewichtig war hat mal gesagt, dass es für sie am Anfang wichtig war mit anderen Leuten zusammen zu essen. Dann hat sie nämlich gesehen wie eine normal große Portion aussieht und wenn niemand mehr nach dem Essen einen Nachtisch bestellen wollte war klar, dass sie von ihrer Portion auch satt sein müsste.
Das ist jetzt sicher ein Extrembeispiel, aber vielleicht spielt die soziale Kontrolle schon eine gewisse Rolle. Oder die Tatsache, dass man langsamer isst wenn man sich mit den Leuten am Tisch unterhalten kann und dadurch schneller satt ist. Und eine Tüte Chips nebenher inhalieren fällt in Gesellschaft auch weg, weil man dann natürlich teilen würde.
Und Familienfeiern und solche Geschichten, bei denen es in Gesellschaft ziemlich viel zu Essen gibt und viele dann auch mehr als üblich essen spielen für die meisten Menschen wahrscheinlich keine Rolle beim Gewicht, weil sie dafür nicht regelmäßig genug stattfinden.
Ich würde sagen, dass es dabei sehr auf die Gesellschaft ankommt. Wenn man sich in der Gesellschaft immer wieder bei einer Fast-Food-Kette trifft, dann wird es sicher nicht unbedingt so sein, dass man gesünder lebt. Aber wenn man sich zum Kochen trifft oder auch in einem Restaurant isst, dann kann ich es mir sogar vorstellen, dass man gesünder lebt.
Dann wird man vielleicht eher darauf achten, was man isst, damit man vor den anderen Menschen nicht immer so ungesunde Sachen bestellt. Zumindest kann ich mir vorstellen, dass es daran liegt, dass die Menschen dann schlanker sind und gesünder essen, wenn sie in Gesellschaft ihre Mahlzeiten einnehmen.
Also ich kann ja nicht von mir auf die Allgemeinheit schließen, aber bei mir ist das überhaupt nicht der Fall. Als ich ein kleines Kind war, war ich dünn wie ein Spargel, da ich mir mein Frühstück und mein Abendbrot, sowie mein Mittagessen und meine Jause selber richten musste. Auch war ich meistens beim Essen alleine und hatte gar keine große Lust darauf.
Seit ich mein eigener Chef, also ausgezogen bin und mich mit Menschen umgebe, die mir wohlwollend sind und mit mir zusammen essen, muss ich schon sagen, dass ich heftig zugenommen habe. Ich habe, seit ich in Gesellschaft esse, mindestens 20 kg zugenommen und muss jetzt aufpassen, dass ich schon wieder abnehme, weil es gesundheitlich gefährlich wird.
Auch von meinem Lebenspartner, der den Großteil seines Lebens alleine isst, weil es seine Schicht eben nicht anders zulässt, kann ich sagen, dass er dünn geblieben ist, wie ein Wiesel, weil er eben nicht in Gesellschaft, sondern alleine isst. Mir ist auch aufgefallen, dass die meisten Menschen in Gesellschaft mehr essen.
Klar fühlt man sich wohl und zugehörig und ein gemeinsames Essen ist sehr toll für den sozialen Aspekt und für das allgemeine Wohlbefinden, aber zur Überschrift passt es meiner Meinung nach nicht sonderlich.
Ein besserer Zusammenhang wäre für mich eher die Überschrift: Durch Gesellschaft emotional gesünder leben. Schlanker wird man dadurch wohl kaum. Außer man umgibt sich mit Magermodels, die nur Karotten und Äpfel essen und dann noch drei Kilometer nach jedem Bissen joggen oder schwimmen gehen.
"Gesellschaft" muss ja nicht immer gleichbedeutend mit irgendeinem Anlass wie Grillparty oder Hochzeit mit Catering sein. Wenn ich mir in geselliger Runde ein Würstchen nach dem anderen reinziehe, nehme ich auch nicht ab, aber das stellt doch eigentlich eine Ausnahme dar.
In meinen Augen macht es auch von der Zahl der aufgenommenen Kalorien bestimmt einen Unterschied ob man die Mehrzahl der alltäglichen Mahlzeiten alleine oder in Gesellschaft zu sich nimmt. Alleine bedeutet ja oft mal schnell zwischendurch im Auto oder unterwegs, und da gerät eher etwas Ungesundes vom Bäcker oder aus der Fastfoodbude in mich hinein, als wenn ich mit Familie oder Arbeitskollegen an einem gedeckten Tisch Platz nehme und eine klassische Mahlzeit vorgesetzt bekomme.
Auch quantitativ ist mir aufgefallen, dass es durchaus eine gewisse soziale Kontrolle bedeutet, wenn dir andere Leute auf den Teller gucken, auch wenn es sie objektiv gesehen weder etwas angeht noch interessiert, was ich so esse. Aber ich kann wirklich unmäßig viel essen, sodass es für mich hilfreich ist, quasi gezeigt zu bekommen, wie viel eine normale Portion ausmacht und dass andere Leute auch Salat essen. Vorbilder spielen auch bei Erwachsenen durchaus eine gewisse Rolle, und viele Leute achten auf ihre Ernährung, was beim Essen in Gesellschaft eher abfärben kann, als wenn ich mir alleine vor der Glotze eine Pizza hineinstopfe.
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