Durch gemeinsamen Rauschzustand Bindung zu Haustier fördern?

vom 18.10.2016, 14:45 Uhr

In einem anderen Beitrag schreibe ich ja bereits über Katzenwein, den sich nun hat eine Firma aus den USA einfallen lassen. In dem Wein ist kein Alkohol enthalten, aber dafür Katzenminze. Diese soll der Katze unter Umständen einen Rausch ähnlichen Zustand ermöglichen, der beim Menschen mit der Einnahme von LSD vergleichbar wäre.

Wenn man den Katzen dauerhaft solche Mittel geben würde, könnte es auch wirklich zu Realitätsverlust kommen, der dann von Dauer wäre. Allerdings soll es wohl ungefährlich sein, wenn man es in Maßen verabreicht. Sinn soll wohl sein, dass man durch einen gemeinsamen Abend mit seiner Katze, in der sich Besitzer und Katze und quasi betrinken, die Bindung zu seinem Tier verstärkt.

Ich muss ja sagen, dass ich das für totalen Blödsinn halte. Ich würde meiner Katze solchen speziellen Katzenwein nicht geben und sehe das auch als Art Droge für Katzen. Ich würde nicht wollen, dass sie vielleicht doch Schaden dadurch nimmt und denke, dass man die Bindung auch anders zu seiner Katze fördern kann. Meint ihr, dass man durch solche Rauschzustände wirklich die Bindung zu seiner Katze stärken kann? Ist das nicht wieder nur eine Werbemasche, um Katzenbesitzer vom Kauf des Weins zu überzeugen? Was meint ihr dazu?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Mir erschließt sich nicht, wie das überhaupt die Bindung fördern soll, wenn man gemeinsam sich in Rauschzustände versetzt. Es erinnert mich so ein bisschen an diese Saufpartys in der Teenager-Zeit. Das hat auch keine Bindung verstärkt und im Endeffekt wussten viele gar nicht mehr, mit wem sie sich so besoffen haben und warum.

Also wenn man es mit der Dosierung übertreibt, wird man sich gar nicht mehr daran erinnern, wann man sich berauscht hat, mit wem und warum überhaupt und ich vermute mal, dem Tier wird es da ähnlich gehen. Wenn ich die Bindung zu einem Tier fördern wollen würde, würde ich mich mehr mit ihm auseinandersetzen, mehr mit ihm schmusen, das Fell mehr pflegen und mehr mit ihm spielen. Solche Sachen halt, aber keinen Rausch.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich muss da gerade an meinen Kater denken. Der ist uns zugelaufen und war anfangs superscheu. Nach ein paar Monaten musste ich ihn aber trotzdem kastrieren lassen. Ich hatte echt Angst davor, dass er mich danach total hasst, weil ich ihm das angetan habe. Er hatte ja in der Praxis total Angst und beim Aufwachen aus der Narkose sind die Ärmsten immer so verwirrt.

Letztlich hat das Erlebnis aber tatsächlich zu einer stärkeren Bindung zwischen uns geführt. Ich nehme an, er hat gemerkt, dass ich für ihn da bin. Dass die Gefahr nicht von mir ausging, sondern dass ich es ihm erleichtert habe.

Also wenn man seine Katze durch diesen Wein einen Heidenschrecken einjagt, kann man sich danach wunderbar bei ihr einschleimen. Und so kann man dann tatsächlich etwas für die Bindung tun. Klingt nach dem Beginn einer wunderbaren Freundschaft.

Warum es helfen soll, sich gemeinsam mit der Katze zu betrinken oder auf einen LSD-Trip zu schicken, verstehe ich aber gar nicht. Es ist ja nicht so, dass man sich dann in seinen Halluzinationen begegnet und miteinander reden kann. Der Katze wird es nicht mal auffallen, dass ihr Mensch sich komisch verhält, weil sie das zum einen gar nicht einordnen kann und zum anderen damit beschäftigt ist, dass ihre ganze Welt sich gerade geändert hat.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ehrlich gesagt, dachte ich zu erst das soll ein Scherz sein, aber es scheint so, als würde es solch einen Katzenwein tatsächlich geben. Und ich bin wirklich schockiert und entsetzt. In erster Linie frage ich mich, wie man so einen Mist auf den Markt werfen kann. Man kann sich sicherlich vorstellen, dass so ein Katzenwein nicht gut für die Katzen ist. Nun ja leider wird es so sein, dass es Menschen geben wird, die so einen Katzenwein auch kaufen, weil sie denken, dass sie ihrer Katze damit etwas Gutes tun.

Und solange es die Tierbesitzer für ihre Katzen auch kaufen und die Nachfrage eben vorhanden ist, wird es auch in Zukunft unnützen, sinnlosen und ungesunden Quatsch geben. Ob nun für Tier oder Mensch, das spielt keine große Rolle. Ich kann mir trotzdem nicht vorstellen, solch einen Katzenwein zu kaufen. Wenn ich so lese, was dieser Katzenwein mit meiner Katze anstellen könnte, dann ist mir bei dem Gedanken nicht Wohl dabei. Alleine der Gedanke, dass die Katze an Realitätsverlust leiden könnte, wenn man es der Katze eben regelmäßig verabreicht, sagt ja schon aus, dass dieser Katzenwein einfach so eine Art von Droge ist. Mit etwas anderem würde ich es nicht vergleichen wollen.

Und ich persönlich halte sowieso überhaupt nichts von Drogen jeglicher Art. Aus welchem Grund sollte ich meinen Katzen denn im Endeffekt Drogen verabreichen wollen und ihnen diesen Katzenwein zum Trinken geben. Zu dem finde ich es irgendwie auch Quatsch, diesen Katzenwein zu kaufen, um mit meiner Katze gemeinsam ein Gläschen zu trinken. Auch, wenn ich in dem Fall keinen Katzenwein, sondern ein anderes alkoholisches Getränk trinken würde. Kann ich mir definitiv nicht vorstellen, durch das Trinken dieser genannten Getränke eine bessere Bindung zu meiner Katze zu bekommen.

Nun ich denke, dass es auch nicht auf das Getränk ankommt, um zu seiner Katze eine bessere Bindung aufbauen zu können. Ich denke, dass man den Katzenwein auch zum Beispiel gegen Katzenmilch austauschen kann, um dann mit der Katze gemütlich etwas Zeit zu verbringen. Ich denke, das wird denselben Effekt haben, nur, dass die Katzenmilch nicht schädlich oder desgleichen ist. Dann verbringe ich auch Zeit mit meiner Katze und kann eine bessere Bindung zu ihr aufbauen. Oder ich nehme meine Katze einfach mit auf das Sofa und kuschel eine Runde mit ihr. Das hat sicherlich den besten Effekt, dann baue ich auch sehr schnell eine Bindung zu meiner Katze auf, ohne ihr Drogen jeglicher Art verabreichen zu müssen.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ob das klappt oder nicht hängt doch vom Tier ab und welche Dosis man dem Tier verabreicht. Generell finde ich es albern und lächerlich, dass man meint damit ein scheues Tier an sich binden zu können und hinterher der dickste Freund mit dem Tier ist, nur weil man gemeinsam einen Rauschzustand hatte. Für den Mensch mag das normal sein und wissen was auf ihn zukommt, zumindest im Ansatz.

Ein Tier weiß davon nichts und reagiert entsprechend anders drauf, sicherlich nicht freudig sondern mit Panik und Angst. Folglich wird der "Traum" auch ein anderer sein als man sich das vorgestellt hat und anstatt bunte Wiesen und Regenbogen geht das Tier durch die Hölle. Kann ich nicht nachvollziehen, wie man seinem Tier so etwas antun möchte nur weil man schlichtweg zu faul ist sich selbst um eine engere Bindung zu bemühen oder es zu akzeptieren, dass die Bindung eben nicht so eng ist und die Katze nicht dauerhaft auf den Beinen liegt zum streicheln.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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