Durch Dokumentationen im Fernsehen bilden?

vom 29.07.2015, 09:56 Uhr

Man sagt ja eigentlich, dass zu viel Fernsehen nicht gut ist. Außerdem spricht man dem Fernsehen häufig ab, dass es eine bildende Funktion hat. Viele sagen sogar, dass man durch das Fernsehen verblödet. Wie aber sieht es mit Dokumentationen aus? Gerade auf Sendern, wie N24, laufen ja häufiger Dokumentationen. Diese Dokumentationen sind sogar sehr interessant. Sie wiederholen sich zwar oft, bleiben aber dennoch interessant.

Würdet ihr sagen, dass man sich dadurch gut bilden kann? Ich habe schon häufiger interessante Dinge durch solche Dokumentationen erfahren. Wie ist es euch ergangen? Wie gut bzw. pädagogisch wertvoll schätzt ihr die Dokumentationen im Fernsehen ein?

» GoroVI » Beiträge: 3187 » Talkpoints: 2,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich habe auch immer gedacht, dass Dokumentationen bilden, das stimmt aber nur zum Teil. Denn teilweise ist das auch nur Propaganda, um die Meinung der Menschen zu lenken und zu beeinflussen. Dabei meine ich jetzt keine Dokumentationen über Vulkane beispielsweise, sondern über Menschen.

Wir haben mal eine geschichtliche Dokumentation im Seminar gesehen über Iwan den Schrecklichen und hinterher haben wir im Kurs darüber diskutiert und da haben wir eben gemerkt, dass sehr viel Wertung war und vieles verfälscht dargestellt wurde, was so gar nicht der Fall war.

So wurde beispielsweise gesagt, dass der Zar angeblich neidisch auf die Stadt Nowgorod gewesen sei, weil die Bewohner dieser Stadt reicher waren durch ihren regen Handel und sich eben besser gekleidet haben als der Rest des Reiches. Erst in einem winzigen Nebensatz wurde erwähnt, dass die Bewohner dieser Stadt nicht auf die Befehle des Zaren hören wollten und ihre eigenen Gesetze haben wollten.

Dass so etwas einen Herrscher stören würde ist doch logisch, da spielt es keine Rolle ob es sich dabei um einen König aus Frankreich, Schweden oder Deutschland handelt. Gehorsam ist für eine Herrschaft essentiell. Aber da wurde das extra so verdreht, damit er dann schlecht da steht, was ich nicht in Ordnung fand.

Die ganze Dokumentation war irgendwie manipulativ gestaltet, was man aber erst im Nachhinein merkte und nicht sofort registrierte, weil alles ziemlich gut und seriös gemacht war und sehr informativ gestaltet wurde. Daher wäre ich gerade bei Dokumentationen über Menschen und Geschehnisse, die nicht unbedingt etwas mit Naturphänomenen zu tun haben, da man Zuschauer so immer manipulieren kann. Es gibt keine objektive Wissenschaft, sondern immer nur Subjektivität. So werden Dokumentationen immer irgendwie manipulieren.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich muss sagen, dass ich kaum mal fernsehe und wenn überhaupt, dann wirklich hauptsächlich irgendwelche Dokumentationen. Wirklich wertvoll finde ich die zwar nicht alle, aber ich muss sagen, dass ich sie doch noch deutlich besser finde, als den ganzen Rest, der so im Fernsehen zu sehen ist. Ich finde es auf jeden Fall interessant und würde auch sagen, dass ich schon einige Sachen durch solche Dokumentationen gelernt habe.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ehrlich gesagt finde ich die meisten Dokumentationen schon interessant und als Bereicherung des Wissens. Dass dabei auch mal was falsch rüber kommt, wenn es um Menschen und deren Handeln geht, muss man sich halt bewusst sein.

Aber ich bin zum Beispiel ein Mensch der sich sehr viel für Geschichte interessiert. Und da finde ich die diversen Dokumentationen über den 2. Weltkrieg sehr interessant. Vor allem weil da auch Dinge gezeigt werden, die noch recht neu sind und sehr weit über das Schulwissen hinaus gehen. Wobei wir da in der ehemaligen DDR schon sehr viel in der Schule gelernt haben.

Meine Kinder haben vor ein paar Jahren auch gerne die kurzen Filme auf N24 geschaut, wo es um die Herstellung von Lebensmitteln ging. Sie wussten daher auch schon sehr früh den groben Ablauf von Wurstherstellung und wie eine Pizza in der Fabrik gemacht wird. Von daher sehe ich es schon als eine Art Bildungsfernsehen an, auch wenn man eben nicht alles so hinnehmen sollte, was gesagt wird.

Aber da bin ich auch der Meinung, dass der wirklich interessierte Mensch sich selbst auch noch auf anderen Wegen entsprechende Informationen suchen wird. Was ich gerne mal mache, wenn mir Dinge unbekannt sind oder komisch vorkommen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Dass Fernsehen generell blöd macht, finde ich nun gar nicht. Es kommt ja auch immer darauf an, wie kritisch man selbst an bestimmte Sendungen geht und wie viel Glauben man ihnen schenkt. Ich schaue für meinen Teil aber sehr gerne Fernsehen und manchmal auch sehr niveaulose Sendungen, aber ich würde nun auch nicht sagen, dass ich dumm bin.

Jedenfalls kann man sich durch Dokumentationen durchaus bilden, warum auch nicht? Dennoch sollte man natürlich kritisch an diese Dokus gehen. Nicht alles, was im Fernsehen so gesagt wird, muss wahr sein, vor allem, wenn man an diese ganzen Dokus über Verschwörungstheorien denkt. Diese halte ich allesamt für blödsinnig und so etwas schaue ich mir auch nicht an. Allerdings gibt es genügend Dokus, die wirklich interessant sind und in denen man viel Neues erfährt.

Wenn man sich so eine Doku anschaut, bleibt vieles ja auch unbewusst hängen. Man schaut so etwas ja auch nicht nur deshalb an, um sich zu bilden, sondern um unterhalten zu werden. Zumindest geht es mir so. Von daher ist es natürlich toll, wenn man nebenbei trotzdem etwas lernt und wenn man dadurch dann noch Wissen erlangen kann.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Bei Dokus gibt es ja auch eine breite Spanne von Doku-Tainment bis hin zur Dokumentation mit gehobenem Niveau. Da würde ich auch nicht alle Senderformate über einen Kamm scheren wollen.

Mir ist es auch lieber, wenn meine Kinder zum Beispiel Gallileo ansehen, als reine Unterhaltungssendungen. Auch wenn diese Sendungen auch nicht mit dem Lesen eines Fachbuchs zu vergleichen sind, lernen die Kinder doch mehr, als wenn sie sich bloß berieseln lassen und man kann, wenn Interesse geweckt wurde das Thema dann leichter vertiefen, als ohne Anregung.

Allerdings ist das tatsächlich so, dass viele Dokumentationen recht tendenziös oder reißerisch berichten, auch wenn man das nicht sofort bemerkt. Klar, wenn das rein sachlich wie Geschichtsunterricht in der Schule wäre, würden das kaum ausreichend Leute ansehen.

Von daher finde ich es schon gut und nicht verblödend, wenn man Dokumentationen ansieht, aber nicht jegliche Skepsis abschaltet. Denn gerade wenn man Informationen hinterfragt, kann man auch einiges neues erfahren.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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