Durch den Partner berufliche Vorteile erhalten?

vom 22.01.2019, 08:03 Uhr

Eine Bekannte von mir ist Privatdozentin an meiner ehemaligen Fakultät. Wie das in der Wissenschaft üblich ist, hat sie bisher nur befristete Verträge erhalten, was natürlich sehr ungünstig wegen der Planungssicherheit ist. Wenn dann noch Kinder vorhanden sind, möchte man auch nicht alle paar Jahre umziehen müssen für den nächsten befristeten Vertrag.

Jedenfalls ist sie verheiratet mit einem Professor in einer anderen Fakultät aber in derselben Universität. Ihr Mann hat sich woanders für eine Professur beworben und hat sogar einen Ruf erhalten. Nun verhandelt er mit seinem derzeitigen Arbeitgeber, ob er bleiben soll oder nicht. Er hat als Forderung gestellt, dass seine Frau entfristet werden soll, dann würde er den Ruf an die andere Universität ablehnen. Tatsächlich hat sich die Verwaltung breitschlagen lassen und meine Bekannte wird am Februar tatsächlich entfristet.

Habt ihr schon einmal durch euren Partner berufliche Vorteile erhalten oder ist das noch gar nicht vorgekommen? Wie findet ihr es, wenn man berufliche Vorteile durch den Partner durchsetzen kann? Findet ihr das richtig oder falsch? Würdet ihr das genauso machen?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Mitbekommen habe ich so etwas auch schon, aber nicht selber erlebt. Man arbeitet ja nicht immer mit dem Partner in der selben Branche. Wenn man die Beziehung aber auch nutzen kann um im Job voran zu kommen oder irgendwelche Vorteile zu haben, finde ich das nicht weiter schlimm. Immerhin haben dann ja auch beide Seiten etwas davon. Ausnutzen würde ich nicht gut finden oder gezielte Beziehungen mit jemanden, der Einfluss hat, aber wenn man normal sein Netzwerk nutzt ist das doch in Ordnung.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Beziehung und Netzwerk ist heutzutage das A und O. Ohne kommt man heute garnicht voran. Ich selbst habe so einiges auch bei einigen Firmen gesehen. Es kommt natürlich immer darauf an, welchen beruflichen Vorteil man durch den Partner bekommt. Ich selbst, hab es bei einigen Unternehmen erlebt, das z.B. ein Abteilungsleiterposition frei wurde und diese dann mit der Frau vom Bezirksleiter besetzt wurde. Finde ich persönlich eigentlich garnicht gut weil man solche Position eher nach Qualifikation / Berufserfahrung besetzen sollte.

» escopablo » Beiträge: 79 » Talkpoints: 16,68 »



Schon komisch: Wenn man selber oder Freunde/Familie davon Vorteile haben, ist es "nicht weiter schlimm" dass man sich gegenseitig die Pöstchen zuschanzt und auch mal die Muskeln spielen lässt, sprich wie im geschilderten Fall mit "Abwanderung" droht, sollte man seinen Willen nicht bekommen. Aber wenn die "anderen" das so halten, gilt es als Vetternwirtschaft und es möge doch bitte gleiches Recht für alle gelten bzw. strikt nach Qualifikation und objektiven Kriterien geurteilt werden.

Mein Partner und ich arbeiten in völlig unterschiedlichen Branchen und auch sonst habe ich nicht erlebt, wie sich Paare derart offensichtlich zu Seilschaften zusammengeschlossen haben, um sich gegenseitig Vorteile zu verschaffen. Mit "Networking" hat das für mich auch nicht mehr viel zu tun, weil ich darunter verstehe, dass man beispielsweise einen Tipp für eine offene Stelle bekommt oder irgendwelche Insider-Informationen, mit denen man sich besser positionieren kann, weil man jemanden kennt, der jemanden kennt und so weiter. Womit ich auch kein Problem habe. Aber quasi Erpressung hat damit nichts zu tun.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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