Durch biologische Uhr unter Druck gesetzt fühlen?

vom 05.09.2016, 19:18 Uhr

Ich höre in letzter Zeit immer öfter von Frauen, die nur wenige Jahre älter sind als ich, dass sie schon ihre biologische Uhr ticken hören. Dabei sind sie gerade einmal etwa dreißig Jahre alt. Ehrlich gesagt kann ich das gar nicht so recht nachvollziehen, da man in dem Alter doch noch recht jung ist und noch genügend Zeit hat, Kinder zu bekommen.

Allerdings hängt das ja auch stark vom eigenen Empfinden ab. Ich weiß beispielsweise von meiner Mutter, dass in ihrem Umfeld damals jeder schon mit 25 Jahren als alte Schachtel abgestempelt wurde, so dass es für sie damals das normalste der Welt war, mit neunzehn schwanger zu werden und zu heiraten.

In welchem Alter habt ihr eure biologische Uhr ticken hören? Habt ihr das überhaupt oder war das bei euch nie so, da ihr vielleicht nie Kinder wolltet oder weil eure Kinderplanung früh genug abgeschlossen war? Inwieweit habt ihr euch unter Druck gesetzt gefühlt, was eure biologische Uhr anging?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich habe damals meinen Mann gesehen und als wir zusammen gekommen sind war mir klar, dass ich ein Kind möchte, das Gefühl wurde von Jahr zu Jahr stärker und der innerliche Druck auch. Wir haben diesen, unseren gemeinsamen Wunsch, dann verwirklicht und in diesem Jahr ein gemeinsames Kind bekommen.

Vom Alter her bin ich jetzt 26 und den Wunsch nach einem Kind habe ich vermehrt mit 20 bekommen. Ich denke, dass es auch am Umfeld liegt. Wenn viele im Umfeld Kinder bekommen und man schon innerlich den Wunsch danach hat, wird der innerliche Druck mehr.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich habe keinen Kinderwunsch und ich habe da auch keine innere Uhr, die irgendwie ticken könnte. Wenn andere zu mir sagen, dass es in meinem Alter aber Zeit werden würde, da muss ich mich richtig zusammenreißen, dass ich nicht blöd darauf reagiere. Denn mit solchen Sprüchen unterstellt man ja jeder Frau, dass sie unbedingt Kinder bekommen müsste.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich hatte früher nie einen Kinderwunsch und habe trotzdem plötzlich mit Anfang Dreißig komische Anwandlungen bekommen, von daher halte ich das alte Vorurteil, dass viele Frauen über oder ab 30 plötzlich ihre Meinung ändern nicht mal für ein übles Gerücht.

Ich kann mich noch erinnern, als eine Freundin mich mit 26 fragte, ob ich die biologische Uhr hörte. Sie hätte genauso gut fragen können, ob ich vorhabe, mein nächstes Betätigungsfeld in den kolumbianischen Urwald zu verlegen oder an einer Mars-Mission teilzunehmen, so unverständlich und skurril kam mir die Frage vor. Ich war noch so jung aus meiner Sicht, mitten an der Uni und hatte überhaupt keinen Kinderwunsch. Nie gehabt, eher ganz im Gegenteil.

Als ich dann einmal mit 31 meine Tage etwas später bekam und über eine Schwangerschaft nachdachte, stellte ich überrascht fest, dass der Gedanke doch gar nicht mehr so unangenehm war wie früher. Aber aus diversen Gründen habe ich das Thema dann doch aktiv nie verfolgt, aber ich denke, dass in einem Zeitfenster bis Ende 30 eine Schwangerschaft im Bereich des Vorstellbaren gelegen hätte, was vorher mehr als unvorstellbar war.

» Verbena » Beiträge: 4970 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Der erste Kinderwunsch wurde mir mit 18 Jahren von meinem damaligen Partner eingeredet. So wirklich aus eigener Überzeugung ist das ganze nicht gewesen man hat einfach "mitgemacht". Nachdem es dort aber nicht geklappt hat und auch nach mehreren künstlichen Versuchen sich kein lebendes Kind eingestellt hat, ist die Beziehung daran gescheitert und mich selbst hat das weniger belastet mit dem Kinderwunsch, da er auch weniger von meiner Seite aus gegangen ist.

Erst als das Umfeld so angefangen hat Kinder zu bekommen wie am laufenden Band kam der Wunsch wieder hoch, aber auch das Wissen, dass es so nicht klappt und zu diesem Zeitpunkt war auch kein Partner vorhanden. Von daher wurde es wieder hinten angestellt und ich hatte dort auch noch Zeit, da es das erste mal mit Mitte 20 war als der Wunsch bei mir aufgekommen ist.

Ich habe das ganze Thema zu den Akten gelegt gehabt und mich vollends auf meine Karriere konzentriert. Partner gab es wieder, Verhütet wurde auch immer und der Kinderwunsch war komplett hinten angestellt. Von daher war der Schreck doch gewaltig, als der Schwangerschaftstest positiv war und auch noch die Bestätigung vom Arzt hinterher folgte. Geplant war das ganze nicht und auch der Zeitpunkt ehrlich hätte besser sein können, da ich nochmals gerade neu am durchstarten war mit einem neuen Beruf. Dennoch habe ich mich für das Kind entscheiden, einfach wegen der Vorgeschichte weil es doch ein "Wunder" ist, dass es so geklappt hat, trotz Verhütung und allem.

Leicht war es nicht aber auch dort habe ich Sprüche zu hören bekommen, dass es endlich mal Zeit geworden ist weil meine biologische Uhr doch schon am ticken ist und ich die 3 schon im Alter stehen habe als erste Position. Aber die wenigsten wussten auch etwas von der Vorgeschichte und was dort alles gelaufen ist, von daher fand ich diese Kommentare doch immer sehr verletzend wenn mir jemand unter die Nase reiben musste, dass ich doch bald an Kinder denken müsste da ich sonst zu alt dafür wäre.

Das es ein biologisches zu Alt nicht mehr gibt dank der modernen Medizin ist den wenigsten dabei bewusst und mach einer ist mit 30 halt noch nicht soweit für ein Kind, sondern möchte das halt erst mit 45 oder 50 oder gar noch später. Manche wollen auch nicht, aber jedem das unter die Nase zu reiben und zu unterstellen, dass jede Frau Kinder haben will und bekommen muss, ist schon sehr anmaßend. Von daher gibt es diesen Spruch von mir auch nie zu hören, da ich es einfach gänzlich unpassend finde und jeder mit sich selbst ausmachen muss, ob er Kinder will und wann für einen selbst der richtige Zeitpunkt dafür ist.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Grundsätzlich finde ich es gut, wenn man jung Mutter wird. Und das heißt mittlerweile, dass man mit Mitte 20 das erste Kind bekommt. Früher war das definitiv ein paar Jahre eher der Fall. Nüchtern und objektiv betrachtet ist das aber meistens nicht möglich. Macht man Abitur bis 18 und anschließend eine Ausbildung oder ein Studium, dann ist man schon Anfang 20 und dann sollte man möglichst noch Berufserfahrung sammeln. Irgendwann hat man dann eine entsprechende Position oder bildet sich weiter und schon ist man schnell 30.

30 war auch die magische Zahl, wo ich zumindest ein Kind haben wollte. Aber nicht um jeden Preis. Wichtiger noch als einen gesicherten Job und Geld finde ich nämlich, dass man auch einen geeigneten Partner hat. Kein Kind sollte ohne eine Vaterfigur aufwachsen müssen. Sicherlich bekommt man das allein hin, aber der Vater sollte auch ein Vater sein. Sprich: im Falle einer Trennung sollte der Erzeuger in der Lage sein, sich um sein Kind zu kümmern.

Tatsächlich hatte ich erst dann einen richtigen Kinderwunsch, als ich meinen Mann kennen lernte, beziehungsweise natürlich bereits kannte. Mir war relativ schnell klar, dass er der Vater meiner Kindes sein würde. Er ist unheimlich lieb zu Kindern und man kann sich sicher sein, dass er sein Kind über alles stellt. Genauso wollte ich das auch.

Hätte ich ihn nicht kennen gelernt, dann hätte ich weiter gewartet. Und da hätte ich mich auch nicht unter Druck setzen lassen. Ein bisschen was muss da einfach schon stimmen, denn man sollte nicht mal eben ein Kind ansetzen, nur weil die biologische Uhr tickt.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


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