Durch aufgegebene Kleinanzeigen angefeindet werden?
Bei Ebay Kleinanzeigen bin ich nun auf eine Anzeige gestoßen, bei der jemand um Hilfe gebeten hat. Und zwar sollte wohl etwas Größeres transportiert werden und die Frau suchte wohl jemand mit einem großen Auto oder Transporter, der ihr kostenlos helfen würde.
Die Frau hatte in die Anzeige geschrieben, dass man doch bitte von Anfeindungen oder irgendwelchen sexuellen Angeboten absehen sollte. Sie hatte unter anderem zwei Fotos in die Anzeige gestellt, die wohl Antworten darstellten, die sie auf ihre Anzeige bekommen hatte. In der einen Nachricht wurde sie regelrecht als Schmarotzer beschimpft und das sie arbeiten gehen sollte, damit sie wie jeder andere Mensch auch einen Transporter mieten könnte. In der anderen Nachricht, wurde ihr geschrieben, dass man ihr nur helfen würde, wenn sie dies mit einer sexuellen Gegenleistung belohnen würde. Allerdings wurde dies auf ziemlich obszöne und widerwärtige Weise geschrieben.
Die Mutter hatte wohl daraufhin in ihre Anzeige geschrieben, dass sie durchaus hart arbeiten würde, um das Leben für sich und ihr Kind finanzieren zu können und das sie doch darum bittet, solche Reaktionen auf die Anzeige zu unterlassen. Ich denke, dass man schon bald mit solchen Antworten rechnen muss und sich manche eben einen Spaß daraus machen. Vielleicht wäre es auch besser angekommen, wenn sie eben geschrieben hätte, dass der Helfer etwas Benzingeld bekommt und vielleicht eine Kleinigkeit zu Essen und zu trinken.
Meint ihr, dass man mit solchen Reaktionen auf eine Kleinanzeige rechnen muss? Ist euch so etwas auch schon passiert? Meint ihr, dass es dabei eine große Rolle spielt, wie man die Anzeige verfasst? Hättet ihr da auch lieber geschrieben, dass es Spritgeld oder ähnliches geben wird?
Nelchen hat geschrieben:Vielleicht wäre es auch besser angekommen, wenn sie eben geschrieben hätte, dass der Helfer etwas Benzingeld bekommt und vielleicht eine Kleinigkeit zu Essen und zu trinken.
Wenn du das wirklich denkst, dann hast du nicht verstanden worum es geht. Selbst mit Spritgeld und einem Essen als Belohnung wäre sie immer noch ein "Schmarotzer" und hätte dieselben Kommentare geerntet, da ja der reguläre Stundenlohn wegfällt, den man normalerweise zusätzlich zahlen müsste für den Zeitaufwand.
Ich habe kürzlich bei Facebook in einer Gruppe mitbekommen, dass eine junge Frau in einen Ort 260km eine Strecke von hier gefahren werden wollte, weil sie dort wohl eine Wohnungsbesichtigung hatte. Sie wollte am selben Tag hin und wieder zurück.
Sie versprach das Benzingeld zu bezahlen und es würde wohl ein Mittagessen als Belohnung geben. Das hatte sie explizit erwähnt und trotzdem ist sie angefeindet worden, sie wäre ein Schmarotzer und dass sie sich doch selbst ein Auto ausleihen sollte oder mit der Bahn fahren sollte statt andere Menschen so auszunutzen.
Ich glaube leider tatsächlich, dass es heutzutage nicht selten vorkommt, dass Leute auf solche Anfragen hin angefeindet werden. Da hilft auch nicht, wenn man explizit erwähnt, dass das bitte nicht gemacht werden soll. Je nachdem, wer am anderen Ende des Computers sitzt, ist das ja geradezu eine Aufforderung es doch zu tun. Wie bei den kleinen Kindern, wenn man denen etwas verbietet, dann wollen sie es erst recht.
Ich finde persönlich, dass eine Info, dass Benzingeld oder etwas Ähnliches als Ausgleich in der Anzeige hätte stehen müssen, das hätte die Situation vielleicht etwas entschärft. Ganz aus der Welt geschafft hätte sie sie aber dennoch nicht. Das zweite Beispiel verdeutlicht das ja schon.
Jetzt weiß ich nicht, in welcher Situation die Frau auf eBay Kleinanzeigen war oder ist und ob das dabei stand, aber bevor ich eine solche Anzeige aufgebe, würde ich persönlich alle privaten Mittel ausschöpfen, sprich Familie, Verwandte, Freunde etc. Wenn das wirklich nicht geht, scheint die Situation ja schon etwas "ernster" zu sein. Darüber sollten diejenigen, die die Anzeige lesen vielleicht zuerst nachdenken, bevor so ein Müll geantwortet wird.
Aber heutzutage wird meines Eindrucks nach eher zuerst geredet (und das ist noch nett ausgedrückt) und dann nachgedacht. Leider macht es dann keinen Unterschied mehr, ob da etwas von Ausgleich wie Essen oder Benzingeld drin steht oder nicht.
Ein wenig dreist ist es aber schon oder? Was nützt denn jemandem das Benzingeld und ein Essen? Das kann man guten Bekannten anbieten, aber nicht irgendwelchen fremden Leuten. Dass sich andere da in ausnutzender Weise angesprochen fühlen, verwundert mich nun nicht. Sie hätte da schon mehr Geld in Aussicht stellen müssen, damit das nicht als Schmarotzen angesehen wird. Warum sollte man denn auch einem fremden Menschen helfen? Mal ganz ehrlich, das würde doch auch keiner machen.
Ich denke, dass man schon bald mit solchen Antworten rechnen muss und sich manche eben einen Spaß daraus machen.
Also ich finde es ziemlich unpassend, wenn jemand davon ausgeht, dass ein Tauschhandel mit sexuellen Dienstleistungen auf eine Bitte wirklich etwas ist, mit dem man rechnen muss.
Ich habe vor Jahren mal bei Wer kennt wen um Hilfe gebeten. Einen Schlauch austauschen. Also nichts, was wirklich aufwendig ist. Das erste Angebot war auch ein Tausch gegen sexuelle Dienstleistung. Danach habe ich die Anzeige auf nur für Freundesliste eingestellt. Da kam niemand auf die Idee.
Ebenfalls vor ein paar Jahren, habe ich in der Stadt Flyer aufgehängt, um eine Wohnung zu suchen. Die ersten Flyer hingen noch keine zwanzig Minuten, da klingelte auch schon mein Handy. Ein Mann, der ebenfalls sexuelle Dienstleistungen von mir wollte. Ich habe dankend abgelehnt und aufgelegt.
Ich selber bin ja der Meinung, dass man die ganzen sozialen Netzwerke durchaus auch für gegenseitige Hilfsleistungen nutzen kann. Ich selber kann recht gut nähen, kann backen und kochen. Mit handwerklichen Sachen bin ich eher nicht so fit. Wenn mir also jemand was handwerkliches machen würde, würde ich da nicht zwingend direkt einen Kuchen backen.
Aber der Betreffende könnte durchaus auf mich zu kommen und mir sagen, Du ich brauche dann und dann zu dem Anlass einen Kuchen. Backst du mir den. Also nur so als Beispiel. Man braucht nicht unbedingt arbeitslos sein, um auf Hilfe angewiesen zu sein. Vielleicht passen einfach andere Punkte nicht, dass man eben auf dem Weg der sozialen Netzwerke um Hilfe bittet.
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