Durch Arbeitskleidung andere als Wohltat empfinden?

Eine Bekannte hat nun Wochenlang am Stück zusammen mit ihrem Mann am gemeinsamen Haus gearbeitet. Dort gab es eine Großbaustelle, auf der auch meine Bekannte Tatkräftig mitgeholfen hat. So kam es natürlich, dass die den ganzen Tag nur Arbeitskleidung getragen hat, die eben auch schmutzig werden durfte.

Ist dann auch so in den Baumarkt gefahren, wenn etwas besorgt werden musste. Sie hatte dann quasi einen Tag frei von der Baustelle, da sie nichts helfen konnte. So hat sie sich dann um liegengebliebene Hausarbeiten gekümmert. Sie meinte, dass es eine richtige Wohltat war, mal normale Kleidung zu tragen. Eben Jeans und T-Shirt oder eine einfache Jogginghose. Meine Bekannte sagte dies wirklich mit leuchten in den Augen. Man merkte schon, dass es für sie wirklich toll war, wieder mal andere Kleidung zu tragen.

Ich kann mir gut vorstellen, dass es schon ein schönes Gefühl ist, wenn man nach längerer Zeit nochmal normale Kleidung tragen kann. Die Arbeitshosen oder Blaumann ist sicherlich nicht unbequem, aber man fühlt sich ja auch anders, wenn man eben Jeans oder alltägliche Kleidung anzieht. Kennt ihr das auch, dass man nach langem tragen von Arbeitskleidung froh ist, wenn man nochmal normale Alltagskleidung tragen kann? Fühlt ihr euch dann auch besonders wohl? Woran liegt das eurer Meinung nach?

Mit Arbeitskleidung verbindet man ja immer auch ein bisschen Stress und hat im Kopf dass man schnell sein muss, alles schaffen muss und so weiter. Da ist es denke ich ganz normal, wenn man dann froh ist seine normale Kleidung wieder zu tragen und einfach mal Abstand zu diesem Stress zu haben und diese Freizeit auch genießen zu können, selbst wenn es nur von kurzer Dauer ist. Erlebt habe ich das auch schon und kann es daher gut verstehen.

Meine Arbeitskleidung, die ich für Renovierungen, Gartenarbeit und solche Sachen trage, ist alt, bequem, ausgeleiert und die Optik hat meistens auch schon etwas gelitten. Ich mag die Sachen gerne, weil ich mir damit wirklich keine Sorgen um Dreck oder Löcher machen muss. Wenn etwas kaputt geht ist es eben kaputt und wird entsorgt.

Aber wenn ich an irgendwas arbeite, das mit viel Dreck verbunden ist, finde ich es natürlich angenehm wenn ich die dreckigen Sachen ausziehen, eine Dusche nehmen und etwas sauberes anziehen kann.

Ich bin schon immer froh gewesen, wenn ich meine Arbeitskleidung gegen meine eigene Kleidung tauschen konnte. Zum einen ist die Rettungsdienstuniform nicht sonderlich bequem gewesen, gerade durch die Klimamembran im inneren die einfach nur Gummi war und sich nicht sonderlich toll auf der Haut angefühlt hat. Zum anderen ist das auch eine Kopfsache, in der Arbeitskleidung weiß man immer, dass man arbeiten muss und keine Freizeit hat. Mit der privaten Kleidung ist das Grundgefühl gleich ein anderes.

Auch jetzt bin ich immer froh wenn ich meinen Feldanzug ausziehen kann. Denn das ist nicht sonderlich bequem. Im Sommer schwitzt man darin wie blöde und im Winter ist einfach alles kalt. Von daher egal wann man es trägt, das Teil ist immer unbequem und nicht für den gerade eintretenden Fall zu gebrauchen. Das einzige praktische daran ist, dass man nicht jeden Fleck direkt drauf sieht wegen dem Tarnmuster.

Das ausziehen der Uniform bedeutet für mich, dass ich Zuhause angekommen bin da ich mich erst Zuhause umziehe. Das ist auch eines der ersten Dinge die ich mache, meistens fliegen die ersten Teile schon weg wenn ich im Türrahmen stehe. Danach weicht alles meiner bequemen Kleidung für Zuhause, welche auch einmal ein einfaches T-Shirt und Jogginghose ist und ich mich darin einfach wohler fühle und mich auch besser bewegen kann. Ebenfalls ist es eine Wohltat wenn ich nach einem langen Tag die Stiefel endlich ausziehen kann und Luft an die Füße kommt.

Ich habe nun nicht direkt Arbeitskleidung in meinem Beruf, aber einen Kittel über der Kleidung. Ich muss sagen, dass ich den nicht als besonders unbequem empfinde, aber ich finde es dann auch schon angenehm, wenn ich den Kittel abends ausziehe und einfach mit meinen normalen Klamotten umher laufe.

Darum kann ich es auch verstehen, dass es nach wochenlangem Tragen von Arbeitskleidung als Wohltat empfunden wird, normale Kleidung zu tragen und darin vielleicht auch mal kurz nicht an die Arbeit zu denken, die noch gemacht werden muss.