Durch Angst vor Hautkrebs Sonne meiden?
Hautkrebs ist kein schönes Thema und ich kann auch gut verstehen, dass Menschen Angst haben, an dieser Krankheit zu erkranken. Viele Menschen meiden daher Sonnenlicht konsequent und benutzen hohen Lichtschutzfaktor, weil sie Sonnenstrahlen für grundsätzlich gesundheitsschädlich halten.
Was jedoch oft vergessen wird, dass eine komplette Vermeidung genauso gesundheitsschädlich sein kann. Ich habe mal eine Hausarbeit zum Thema "Urbanisierung und Gesundheit" geschrieben und da bin ich bei meinen Recherchen auch auf die "englische Krankheit" gestoßen. Diese Krankheit ist Folge von einem Mangel an Vitamin D, das nur mit Hilfe von Sonnenlicht in der Haut gebildet werden kann.
Dies kann zu Schäden an den Knochen führen im Extremfall. Während der Industrialisierung wuchsen Städte jedoch so schnell, dass so gebaut wurde, dass kaum Sonnenlicht über die Haut aufgenommen werden konnte. Daher fiel dieses Phänomen da auch zum ersten Mal auf und man erkannte einen gewissen Bedarf an Sonnenlicht.
Mittlerweile geht der Trend aber in die andere Richtung. Ich persönlich gebe zu, dass ich keine Angst vor Hautkrebs habe. Das liegt aber auch an meinem Hauttypen. Ich habe gelesen, dass mediterrane Hauttypen prozentual deutlich seltener von Hautkrebs betroffen sind. Ich weiß aber von meinem Freund, der sehr hell ist, dass er schon Angst vor Hautkrebs hat und da etwas übervorsichtig ist.
Wie ist das bei euch? Habt ihr Angst vor Hautkrebs und meidet die Sonne daher komplett? Oder findet ihr solche Ängste total übertrieben?
Ich habe gelesen, dass es zur Bildung von Vitamin D im Körper reicht, wenn man am Tag mal 15 Minuten draußen ist und dann muss noch nicht einmal viel Sonne scheinen. Damit hätte man seinen Tagesbedarf bereits gedeckt. Damit wäre es also unproblematisch, wen jemand eher Stubenhocker ist und dann dazu neigt, selten bis nie raus zu gehen.
Zudem ist Vitamin D auch in manchen Lebensmitteln enthalten. Vielen Getränken wird es zugesetzt und in Pilzen ist es drin. Ich denke, man wird auch als Stubenhocker nicht so schnell einen Mangel an Vitamin D erleiden.
Übertrieben ist die Angst sicherlich nicht, da immer mehr Menschen daran erkranken und es schon ein hohes Risiko ist, wenn man sich ungeschützt in die Sonne begibt, aber man kann ja durchaus etwas machen, damit das Risiko eben nicht so hoch ist. Man kann sich ja eincremen, gute Kleidung tragen und so weiter. Ich achte eher auf solche Sachen und gehe dann aber trotzdem mit diesem Schutz in die Sonne, weil ich diese eben mag und für mein seelisches Wohl brauche.
Ich finde es wichtig, sich über die Gefahren der Sonne bewusst zu sein. Man sollte schon wissen, dass es sehr ungesund ist, sich lange Zeit der prallen Sonne auszusetzen und dass man sich eben auch regelmäßig eincremen sollte. Auch sollte man wissen, dass man die Mittagssonne meiden sollte und sich da besser in den Schatten setzt. Wenn man das alles aber beachtet und vorsichtig und verantwortungsbewusst mit der Sonne umgeht, muss man nun keine übermäßige Panik haben und die Sonne ganz meiden, wie ich finde.
Natürlich kommt es aber auch immer auf den Hauttyp an. Jemand mit Alabasterhaut sollte natürlich vorsichtiger sein, als jemand, der ohnehin schon einen sehr dunklen Hauttyp hat. Allerdings finde ich es auch nicht unbedingt sinnvoll, die Sonne komplett zu vermeiden und das nicht nur aufgrund von Vitamin D.
Man schränkt sich ja doch selbst auch ein, wenn man sich quasi verbietet, in die Sonne zu gehen. Wenn man das ohnehin nicht mag, ist das ja etwas anderes, aber wenn man aus lauter Vorsicht nur noch vermummt und mit Sonnenschirm durch die Gegend rennt, nimmt einem das ja doch einiges an Lebensqualität. Da sollte man besser versuchen, einen guten Mittelweg zu finden.
Während der Industrialisierung wuchsen Städte jedoch so schnell, dass so gebaut wurde, dass kaum Sonnenlicht über die Haut aufgenommen werden konnte.
Du hast zu dem Thema recherchiert und bist zu diesem Schluss gekommen? Das finde ich interessant, denn ich bin bisher immer davon ausgegangen, dass das Problem die Arbeit war und nicht das Wachstum der Städte. Sprich, die Menschen haben den ganzen Tag in dunklen Fabriken oder gar unter Tage verbracht und da es damals natürlich keine 40 Stunden Woche gab haben diese Arbeiter vor allem im Winter kein Tageslicht gesehen.
Tatsache ist heute jedenfalls, dass es gar nicht so einfach ist einen Vitaminmangel zu bekommen, weil so viele verarbeitete Lebensmitteln einen Vitaminzusatz haben um "gesünder" zu erscheinen. Außerdem muss man längst nicht so viel Zeit wie viele denken in der Sonne verbringen um Vitamin D zu bilden und helle Haut ist hier außerdem von Vorteil.
Tatsache ist auch, dass die Zahl der Hautkrebsfälle steigt. Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass die Zahlen dadurch zustande kommen, dass die Krankenkassen inzwischen kostenlose Screenings anbieten und man teilweise sogar Bonuspunkte bekommt wenn man sich regelmäßig untersuchen lässt, aber daran liegt das leider nicht.
Sonne ist auf jeden Fall ein Risikofaktor, den man relativ problemlos vermeiden kann, bei anderen Faktoren wie Genetik geht das ja leider nicht. Man muss deshalb ja nicht extrem paranoid werden, aber man muss sich auch nicht so verhalten als hätte man eine zweite Haut in Reserve und der "gesunden Bräune" hinterher rennen und sich stundenlang in die Sonne legen.
Ich muss ja nicht gleich "Angst" haben, um auf meine Gesundheit zu achten. Ich bin ein sehr heller Hauttyp, der prinzipiell nie braun wird. Und man hat mir in den Medien jedes Jahr beim ersten Sonnenstrahl im Frühjahr gepredigt, dass UV-Strahlung ganz ungesund sei, es keine "gesunde Bräune" gäbe und sich die Haut Strahlenschäden auch über Jahrzehnte hinweg "merkt", sodass jeder Sonnenbrand wirklich einer zu viel ist.
Und selbst wenn ich keinen Hautkrebs bekomme, so sehe ich doch jeden Sommer, was Sonnenbaden mit der Haut auch auf ästhetischer Ebene anrichtet. Da bist du dann 45 und siehst von der Haut her aus wie mit 85 nach einem harten Leben mit viel Feldarbeit, aber immerhin wie ein braungebranntes kaputtes Ledersofa. Dann schon lieber durchscheinend geisterbleich, aber dafür weder runzelig noch fleckig. Außerdem vertrage ich die Hitze sowieso schlecht, sodass es für mich kein größeres Opfer darstellt, mich im Schatten aufzuhalten und mich immer großzügig einzucremen, auch wenn es lächerlich aussieht und klebt.
Es macht schon Sinn die Sonne zu meiden, wenn man Angst vor Hautkrebs hat. Man könnte aber auch täglich einen leichten Sonnenschutz tragen, anstatt in Angst und Dunkelheit zu leben. Man darf sich selbst nicht einschränken oder tatsächlich Angst vor Hautkrebs und der Sonne haben. Meiner Meinung nach müssen sich Sonnenanbeter über dieses Thema mehr Gedanken machen, auch wenn Hautkrebs natürlich jeden treffen kann.
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