Durch Angst auch aggressiv werden können?
Ich habe heute erlebt, dass jemand einen beinahe Unfall hatte, weil er hinter dem Steuer wohl bewusstlos wurde. Er ist dann auch ins Krankenhaus gekommen und dort wurden dann gleich Untersuchungen veranlasst. Der Mann war aber schon wieder ansprechbar und es schien ihm besser zu gehen.
Allerdings war er doch recht übelgelaunt und teilweise sogar leicht aggressiv. Seine Frau meinte dann aber, dass dies einfach daran läge, dass er Angst hätte. Er wüsste ja nicht, wieso er plötzlich kollabiert wäre und würde sich da Sorgen machen, weil er an einen Fall in der Verwandtschaft denken müsste, bei dem so etwas am Ende tödlich ausgegangen wäre.
Habt ihr schon erlebt, dass jemand durch Angst aggressiv geworden ist? Ist das durchaus auch eine normale Reaktion bei Ängsten? Haben das eher Männer, dass sie dann schneller aggressiv werden?
Ich würde das jetzt nicht mal auf die Angst vor zukünftigen Problemen schieben. Ich denke, das Nachdenken darüber kommt erst etwas später. Aber ihm wird einfach noch der Schrecken in den Glieder gesteckt haben. So eine Situation ist ja nicht einfach.
Und wenn man emotional gerade so abgelenkt und überfordert ist, reagiert man halt schnell mal über. Man hat seinen Körper und seinen Geist einfach nicht so unter Kontrolle. Je nachdem, welcher Typ man ist, reagiert man dann eben beispielsweise sehr sensibel und weint schnell oder man wird aggressiv. Ich finde das ganz normal und würde ihm das auch nachsehen.
In Stress-Situationen fallen wir, auch wenn wir uns das oft nicht gerne eingestehen, in uralte Muster zurück, die unsere Vorfahren vor Säbelzahntigern gerettet haben, sprich Angriff, Flucht oder Totstellen. Es kann schon sein, dass Männer rein hormonell gesehen eher zum Angriff neigen, wenn sie sich in einer unbekannten Situation befinden, in der Gefahren lauern könnten, aber in meinen Augen sind alle drei gängigen Reaktionen wohl völlig normal. Leute, die sich von Berufswegen mit Menschen in Extremsituationen wie z.B. Verletzten oder Traumatisierten befassen müssen, können davon aber bestimmt eher ein Lied singen als ich mit meinem Bürojob.
Ich selber werde auch manchmal aggressiv, wenn mich jemand erschreckt, sodass ich die Person erst einmal herzhaft anpflaume, bevor ich mich wieder fange. Auch abgehauen, wenn es zu stressig wurde, bin ich schon ein paar Mal, und der berühmte geistige Blackout, in dem man einfach gar nichts mehr macht, ist zwar nicht direkt mit Totstellen zu vergleichen, aber auch die gute, alte Schreckstarre ist mir nicht fremd. Ich denke daher, dass man das Verhalten von Leuten, die stark gestresst sind, Angst haben oder verwirrt sind, nicht unbedingt auf die Goldwaage legen sollte.
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