"Du gehörst hinterm Herd" - ein Trennungsgrund?

vom 08.03.2016, 05:09 Uhr

Eine entfernte Bekannte meinte gestern bei einem Zusammentreffen mit uns allen, dass sie mit ihrem Partner in der letzten Zeit immer häufiger aneinander gerät. Meist sind es Kleinigkeiten, aber von heute auf morgen ist ihr Partner ein seltsamer Mensch geworden.

Das bedeutet, dass Partner B vorher sehr liebevoll war, es nicht mochte, wenn Männer der Meinung seien, Frauen dürfen nicht arbeiten und gehören nur hinterm Herd. Doch mittlerweile macht er diese Marotten eben selber und verlangt von seiner Partnerin A sehr viel.

Der Satz, Frauen gehören hinterm Herd und "Du" auch - ist ihr täglich Brot. Sie hat davon natürlich die Nase voll, weil er da jetzt den Obermacho raushängen lässt und sie meinte zu ihm ( das ist kein Witz!), wenn sie einen Südländer-Macho wolle, dann hätte sie sich diesen genommen, aber sie wollte einen deutschen Mann mit Verstand.

Jetzt herrscht nahezu täglich Streit, weil er erwartet, dass sie gegen 16.00uhr das Mittagessen für ihn auf den Tisch stehen hat, und zwar warm! Das sie vorher selber arbeiten war etc. stört ihn nicht. Er flippt aus, wenn sie kein Essen macht, schmeißt Teller auf den Boden und anderes Zeug.

Er war nie so, das ist mir wirklich auch extrem neu. Er war immer höflich, zuvorkommend, ehrlich und direkt. Doch so Machoallüren hatte er nie und das konnte er nie leiden. Daher ist das auch für den Bekannten- und Freundeskreis sehr schwer zu verstehen.

Sie gedenkt jetzt, dass sie die Trennung in Erwägung zieht. Wo eine Bekannte von uns meinte, dass dies doch kein Trennungsgrund sei und Frauen eben diese Rolle vertreten sollen. Das sehen einige Herren bei uns sowie viele Frauen ganz und gar nicht so. Zumal er sich vorher immer anders verhalten hat.

Wie würdet Ihr in dieser Situation nun einen Ratschlag geben oder wie würdet Ihr als Betroffene reagieren? Was müsste sie tun, sollte sie tun oder würdet Ihr auch die Trennung in Erwägung ziehen?

Benutzeravatar

» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich würde zuerst sicherstellen, dass dem Sinneswandel nicht eine tatsächliche, maßgebliche Erkrankung zu Grunde liegt. Wäre das nicht der Fall, dann stünden am nächsten Tag nach dem nächsten Ausraster seine Koffer vor der Tür und das Schloss der Wohnungstür wäre ausgetauscht. In dieser Hinsicht wäre ich absolut konsequent.

Frau hat nur ein Leben. Wenn sie in einem freien Land lebt, muss sie sich von niemandem zum persönlichen Sklaven machen lassen und sollte das meiner Meinung nach auch nicht tun. Ich wünsche deiner Bekannten, dass sie einen passenden Weg findet, das Problem zu lösen.

» tok_tumi » Beiträge: 837 » Talkpoints: 1,20 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich würde mich trennen. Wenn er vorher anders war und nicht begreift, dass sie so nicht leben möchte, muss sie sich eben trennen. Er sieht es nicht ein und dauerhaft kann sie so nicht glücklich werden und wenn er nicht mal an sich arbeiten möchte, dann ist es auch keine Beziehung wert. Jeder kann doch ein bisschen an sich arbeiten. Man sollte sich da einfach einig sein und wenn er vorher anders drauf war, dann ist das doch ein guter Grund sich zu trennen, wenn man mit der Einstellung nichts anfangen kann.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Er schmeißt Teller zu Boden und anderes Zeug, nur weil sie das Essen nicht gemacht hat? Sie streiten sich wegen dieser Dinge fast täglich? Mal davon abgesehen, dass zum Streiten immer zwei gehören, zieht sie nur in Erwägung sich eventuell zu trennen? Wer zahlt denn die neuen Teller? Ich wäre schon längst weg, zumindest vorübergehend.

Sie hat davon natürlich die Nase voll, weil er da jetzt den Obermacho raushängen lässt und sie meinte zu ihm ( das ist kein Witz!), wenn sie einen Südländer-Macho wolle, dann hätte sie sich diesen genommen, aber sie wollte einen deutschen Mann mit Verstand.

Sorry. wenn ich das so offen sage. Mit solchen Äußerungen um sich zu werfen zeugt aber auch nicht gerade von Verstand. Wenn jemand mit solch Sätzen um sich wirft, denke ich mir manchmal, dass diese Person nicht so ganz unschuldig ist an der Situation ist und würde mir gerne den Sachverhalt aus Sicht der anderen Person anhören.

Von heute auf morgen ändert ein Mensch seinen Charakter nicht und auch eine Erkrankung hat immer eine Vorgeschichte. Manchmal passt es einfach nicht mehr.

» M. Mizere » Beiträge: 342 » Talkpoints: 172,88 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich würde ihm frech ins Gesicht grinsen und sagen, dass das Essen dann auf dem Tisch steht, wenn ich es sage. Punkt aus, Ende. Schließlich stehe ich dafür auch ewig am Herd. Also entscheide auch ich, wann gegessen wird. Wenn ihm das nicht passt, soll er warten oder ein Brot essen bzw. sich selbst was kochen. Wenn er da ausrasten würde, die Teller auf den Boden schlagen oder gar handgreiflich werden würde, könne er direkt seine Sachen packen.

Bei uns zuhause bin auch ich immer diejenige, die das Essen bereit stellt, aber wenn es mal nicht pünktlich fertig ist oder ich mal nicht gekocht habe, wird mein Mann nicht sauer. Im Gegenteil. Er fragt nicht einmal danach, wenn er nichts findet, sondern wartet, bis ich koche (und wenn das Stunden dauert). Wenn er aber gerade großen Hunger hat, nimmt er sich etwas aus dem Kühlschrank oder kocht gar selber.

Und das, obwohl bei uns die altmodische Rollenverteilung herrscht. Also man kann auch normal miteinander umgehen, selbst wenn man denkt, dass Frauen an den Herd gehören. Das ist einfach eine Sache von Anstand und Respekt. Nur wer psychische Probleme hat oder Minderwertigkeitskomplexe hat es nötig auszurasten und Teller auf den Boden zu werfen.

Solche Typen werden aber leider oft auch handgreiflich. Daher würde ich an ihrer Stelle gut aufpassen, dass er nicht eines Tages noch die Hand gegen sie erhebt.

» YariXxX » Beiträge: 635 » Talkpoints: 21,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Zu der unsachgemäßen Äußerung von ihr muss ich sagen, dass sie eine Frau mit "Brandzeichen" ist. Sie war vorher mit einem Marokkaner zusammen und mit einem Türken. Beide haben sich ihr gegenüber nie gut verhalten, sie entsprechend seltsam behandelt. Gingen mit ihr einkaufen, sie trug die Tüten, sie gingen Meter weiter vor ihr und sie lief wie ein Dackel hinten an.

Zu Hause waren solche Marotten auch an der Tagesordnung. Sie trennte sich von beiden, mit einem hat sie auch ein Kind. Deswegen hat sie diese Äußerung wohl von sich gegeben. Würde ich jetzt behaupten ohne, das ich eine Bekannte in Schutz nehmen wollte, weil das hätte man auch anders sagen können, aber ich verstehe schon, was sie meint.

Sie hat von Anfang an reinen Tisch mit ihrem Freund gemacht. Ihm von den vorherigen Beziehungen erzählt, wo er förmlich schon ausgerastet ist, wegen diesem Verhalten. Er benahm sich wirklich nie so. Jetzt auf einmal doch!

Wir haben ihn auch schon gesprochen, um seine Meinung zu hören. So sind wir ja nicht! Er meinte, dass es an der Zeit sei, dass sie eben merke, wer der Mann im Haus ist, wer mehr Geld verdiene und entsprechend auch die Verhandlungsmacht darstellt. Ihr hättet mal unsere Gesichter sehen sollen, weil ich Euch versichern kann, das solch ein Satz vor wenigen Monaten von ihn selber bespuckt, belacht und ins Lächerliche gezogen worden wäre.

Ihr fällt der Gedanke der Trennung nicht leicht, weil sie seinen plötzlichen Sinneswandel nicht versteht, was ich irgendwie auch nicht nachvollziehen kann. Sein eigener Freundeskreis beginnt sich von ihm zu distanzieren, weil sie solches Verhalten auch nicht sonderbar geil finden.

Zu den Tellerwürfen sei zu sagen, dass sie schon zwei mal komplett neues Geschirr kaufen musste. Ihr rutschen dann nicht gerade unprovokative Sätze raus nach dem Motto, wenn Du alle Teller kaputt schmeißt, dann kann ich auch kein Essen servieren. Doch mittlerweile beginnt sie, zu resignieren.

Es gab eine Situation vor Kurzem, da ist sie, als er sie öffentlich zusammengeschrien hat, dermaßen von zusammen gezuckt und von ihm gewichen, dass wir als Bekannte dachten, dass er sie schlägt. Das verneint sie, aber so kennen wir auch sie nicht.

Sie ist sehr emanzipiert gewesen. Hat auch ihren zwei Ex-Freunden mit anderen Wurzeln und Lebensweisen stets die Stirn geboten, aber bei ihm geht das auf einmal nicht mehr? Irgendwie bin ich ratlos, was wir ihr anraten können, außer das sie ihm klipp und klar sagen soll, was Sache ist oder sonst geht.

Benutzeravatar

» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


So etwas ähnliches habe ich auch schon miterlebt und eines kann ich dir sagen, dieses Verhalten hat nicht unbedingt mit der Herkunft zu tun.

Meine Bekannte hat sich damals in ihrer Beziehung sehr vernachlässigt gefühlt und dann jemanden kennen gelernt, der sie Schritt für Schritt um den Finger gewickelt hat. Er hat auch total empört über das Verhalten ihres Freundes reagiert und sich teilweise auch richtig reingesteigert, weil ein Mann seine Frau angeblich so niemals behandeln sollte. Er hat ihr auch ständig erzählt, dass er seine Partnerin auf Händen tragen würden u.s.w.

Völlig blind von diesem Bild des perfekten Typen, hat sie sich getrennt und ist mit diesem Dummschwätzer eine Beziehung eingegangen. Die beiden sind auch direkt zusammengezogen, weil er der Meinung gewesen ist, dass nichts dagegen sprechen würde, wenn man sich doch liebt.

Ende vom Lied war, dass nach wenigen Wochen des Zusammenlebens das Wahre Gesicht ans Licht gekommen ist. Statt sie auf Händen zu tragen, hat er sie immer mehr eingeschränkt, seine Position als der Mann im Haus heraushängen lassen, sie ständig betrogen und irgendwann auch die Hand gegen sie erhoben.

Ja, so ein Wandel kommt nicht aus dem Nichts aber einige sind gute Blender, auf die Frau schnell hereinfallen kann. Das ist mir selber auch schon mit einem totalen Kontrollfreak passiert. Wichtig dabei ist nur, dass man früh genug die Notbremse zieht und damit meine ich nicht dem größenwahnsinnigen Partner mit dummen/frechen Sprüchen kommen sondern die Beziehung zu beenden.

Ein Mann der sich als etwas besseres sieht und von seiner Frau bestimmte Arbeiten, für die er sich zu gut oder nicht geschaffen fühlt, verlangt, hat bei mir keine Chance. So einer kann direkt wieder auf seinen Baum zurückklettern. Ich gehe schließlich auch in Vollzeit arbeiten und der Haushalt sowie das Kochen ist für mich Sache beider Partner.

Benutzeravatar

» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



So einen Partner würde ich mir selbst nie antun. Wenn mein Partner vorher nie so gewesen wäre, dann würde ich ihn noch eine Weile beobachten und abwarten, wie sich das entwickeln würde. Immerhin ist so ein plötzlicher Sinneswandel ja doch sehr merkwürdig und auffallend. Von daher würde ich auch das Gespräch mit ihm suchen und ihn gezielt auf das Thema ansprechen und ihm eben auch sagen, dass es so nicht gehen würde.

Würde mein Partner dann noch immer mit seinem Machogetue weiter machen, würde ich mich definitiv trennen. Ich möchte in einer Beziehung gleichwertig behandelt werden, wie mein Partner. Ich möchte nicht ausgenutzt werden, genauso, wie ich zu nichts gezwungen werden will. Außerdem würde ich mir diesen Ton natürlich auch nicht gefallen lassen, genauso wenig wie das Zerstören von Tellern, nur weil das Essen nicht auf dem Tisch steht.

Ich finde es ganz schlimm, wenn jemand noch solche altmodischen Vorstellungen hat und der Überzeugung ist, dass Frauen an den Herd gehören, egal ob Mann oder Frau. Solche Einstellung geht für mich überhaupt nicht. Eine Frau gehört für mich genauso wenig an den Herd, wie ein Mann. In der Beziehung sollte man sich doch nicht gegenseitig irgendwelche Rollen zuweisen und den anderen in irgendwelche Rollen drängen. Man sollte sich die Aufgaben gerecht aufteilen und eventuell auch abwechseln, so dass jeder etwas im Haushalt tun muss.

Glücklicherweise ist mein Freund kein Stück so. Er kocht selbst sehr gerne und würde nie auf die Idee kommen, von mir zu fordern, dass das Essen auf dem Tisch zu stehen hat, wenn er kommt. Er hat kein Problem, sich nach der Arbeit auch selbst etwas zu machen und mich zu bekochen. Wir wechseln uns da aber ab und ich koche eben dann, wenn es die Zeit gut zulässt und wenn ich Lust habe. Streit gab es deshalb noch nie, wobei ich das eigentlich auch genauso erwarte.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich würde erst einmal ein ernstes Gespräch suchen und die Ursache erforschen, warum er sich so verändert hat und wieso die Frau hinter Herd gehört. Wir leben ja nun nicht mehr in den 50er Jahren, wo dies vielleicht noch üblich war. Und wer ist schon in der Lage für den Mann jederzeit ein warmes Mittagessen zuzubereiten, wenn man noch eine eigene Arbeit hat. Ich würde ihm vielleicht noch eine Frist von 14 Tagen setzen und wenn er sich dann nicht entsprechend ändert, würde ich ihn einfach vor die Tür setzen. Eine Partnerschaft ist immerhin zwischen zwei gleichberechtigten Personen und nicht zwischen einem Mann und seiner untergebenen Frau.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Mannomann, die Dame hat echt ein Händchen bei der Partnerwahl. :shock: Von emanzipiert würde ich hier nicht sprechen, wenn sie dreimal hintereinander auf solche Prachtexemplare hereinfällt und sich von einem der Säcke sogar ein Kind hat anhängen lassen.

Außerdem heißt es "Du gehörst hinter den Herd" und nicht "... hinter dem Herd". Alleine die hartnäckige Verwechslung von Dativ und Akkusativ wäre für mich ein Trennungsgrund. Aber Spaß beiseite. Entweder der Typ hat irgendeine Krankheit, oder er hat sich nicht zum Negativen verändert, sondern nur vorübergehend verstellt, bis er sicher war, die Dame am Haken zu haben. Als absolutes Alarmsignal sehe ich die Tatsache an, dass der Typ auch vor Gewalt gegen Dinge nicht zurück schreckt. Wer so unbeherrscht ist, dem traue ich noch einige andere Dinge zu, und es wäre wirklich schön, wenn sie sich vorher trennen würden.

Aus der Sicht des dominanten Parts hat es ja durchaus handfeste Vorteile, sich eine Haussklavin zu halten und diese so einzuschüchtern, dass sie aufs Wort gehorcht. Wenn die Gehirnwäsche weit genug fortgeschritten ist, glaubt das Opfer irgendwann sogar, dass es nichts Besseres verdient hat und selber schuld ist, wenn es regelmäßig zur Sau gemacht wird. So ein Schicksal wünsche ich niemandem!

Auch wenn es leichter gesagt als getan ist, würde ich den Typen an die Luft setzen und mir (eventuell mit Hilfe einer Therapie) klar machen, woran es liegt, dass ich immer wieder auf derart unwürdige Kreaturen herein falle, um den Teufelskreis endlich zu unterbrechen.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^