'Du bist jeck!' - Humor oder Beleidigung?
Nicht jeder Humorist wird sofort verstanden, wenn er auf der Bühne steht und sich bemüht, Menschen zum Lachen oder wenigstens Schmunzeln zu bringen. Dabei hat er sich so bemüht, seine Gags glaubhaft rüber zu bringen. Seine Gags? Nein, meist sind es hunderte von Gags, die jemand schreibt und aus denen sich der Komiker bedient. Manche Komiker haben einen sehr ernsthaften Beruf, verdienen aber mit Humor und Komik nebenher Geld oder wenden sich nur noch der Komik zu.
Wiederholung, Situationskomik und Übertreibung sind Stützpfeiler der Komik. Oft ist Realität so lustig, wie es sich keiner ausdenken kann. Selbstüberwindung und Neugier gehören ebenso zur Komik dazu. Ich kenne niemanden, der zum Beispiel den feinsinnigen Humor von Loriot nicht mag.
Mit etwas Übung in Humorseminaren kann man Humor lernen. Menschliche Schwächen mit Humor zu betrachten, bereichert unser Leben. Bis zu einem gewissen Grad lässt sich Humor erlernen. Beim Training lernt man, Humor entspannter aufzunehmen. Anschließend fühlt man sich viel kreativer und entspannter.
Lacht jemand nur einige Sekunden lang aufgrund einer komischen Situation, wird er argwöhnisch beäugt. Denn nicht jeder ist in der Lage, eine skurrile Alltagssituation sofort zu erfassen und Humor zu zeigen. Zeigt man Humor, bedeutet es nicht, über alles lachen zu müssen. Kleinerem Ärger kann man mit Humor den Garaus machen. Humorvolle Menschen sind überall gern gesehen. Selbst das Betriebsklima wird besser durch Humor.
Humor ist nicht überall gleich. Im Rheinland ist der Titel als Humor aufzufassen. Jedoch in Norddeutschland zum Beispiel hätte man dafür kein Lächel übrig. Wie würdet ihr einen solchen Spruch hinnehmen?
Da „jeck“ ein vielfältig verwendbarer Begriff im Rheinland ist, hängt das davon ab, in welcher Tonlage und in welcher Situation dieser Satz ausgesprochen wird. In den meisten Fällen dürfte es aber sicherlich humoristisch gemeint sein und auch so aufgefasst werden.
Aber auch im Rheinland kann man missverstanden werden, wenn man diese Art Humor benutzt. Besonders Akademiker und Nichtrheinländer haben gelegentlich ihre Probleme damit. Ein gutes Beispiel dafür ist der Gag: „Besser en Pläät wie jar kein Hoor“, zu deutsch: „Besser eine Glatze, als gar keine Haare“. Ich bin bisher auf keinen Nichtrheinländer getroffen, der über diesen Witz lachen konnte.
Eine Beleidigung stellt beides allerdings nicht dar. Jeder Dialektunkundige, normal gesonnene Mensch, egal ob mit oder ohne Haarpracht, kann sich also entspannen. Es will ihm niemand etwas Böses.
Wenn du bisher niemanden getroffen hast, der über den Gag mit der Glatze lachen konnte, dann hast du nun mich erwischt. Ich musste lachen, weil ich den Gag noch nicht kannte. Selbst ein Mensch mit einer Glatze müsste doch darüber lachen können. Über so etwas kann man nicht beleidigt sein, denn es ist ja wirklich harmlos und lustig gemeint.
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