"Du bist immer dann am Besten..."

vom 25.10.2014, 08:56 Uhr

"Du bist immer dann am Besten, wenn es dir eigentlich egal ist", so lautet der einprägsame Refrain des "Lied vom Scheitern" von den Ärzten. Ich habe mir die Frage gestellt, ob dieser Refrain nicht wirklich stimmt. Seit ich nicht mehr so verkrampft bin, läuft alles deutlich besser und ich bin entspannter und kann mich besser konzentrieren.

Klappt es wirklich besser, wenn einem die Situation eigentlich einfach scheißegal ist? Ich gehe mittlerweile in manche Prüfungen mit einem "Ist mir doch egal"-Gesicht und das ist als Prüfungsangstler verdammt schwer und seitdem läuft es auch dort. Ist man oft wirklich zu verkrampft im Leben und in manchen Situationen? Sollte man sich wirklich eine "Ist mir egal"-Seite einrichten und diese dann auspacken, wenn es schwierig wird?

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12599 » Talkpoints: 0,42 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich finde, dass dieser Refrain den Nagel durchaus auf den Kopf trifft. Eigentlich ist es geradezu tragisch, aber mir ist es auch schon oft so gegangen, dass ich mir etwas sehr gewünscht habe und mir sehr viel Mühe gegeben habe, dieses Ziel zu erreichen, um dann doch keinen Erfolg zu haben. Man kann sich meiner Erfahrung nach durchaus zu sehr in eine Sache hinein steigern und sich deswegen damit schwerer tun als eigentlich nötig. Wenn man locker bleibt und es einfach mal so probiert, ist man selber oft über das Ergebnis erstaunt.

Bei mir ist das oft der Fall, wenn ich backe, koche oder handarbeite. Wenn ich einfach nur so, weil ich gerade Äpfel geschenkt bekommen habe, einen Apfelkuchen backe, gelingt er in der Regel ganz passabel, aber wenn ich zu einer Geburtstagsfeier einen Kuchen versprochen habe, kann ich für nichts garantieren. Ebenso werden beispielsweise Bratkartoffeln nur dann perfekt knusprig, wenn ich Sonntag abend um halb neun noch einen Snack brauche.

Auch im Studium hatte ich bei Zwischenprüfungen und Klausuren, die nicht in die Endnote eingegangen sind und die man nur bestehen musste, meistens bessere Noten als bei den Prüfungen, die unmittelbar für den Abschluss wichtig waren. Ich glaube auch, dass es vielen Leuten so geht, dass sie unter Stress, oder wenn es darauf ankommt, weniger Leistung bringen können, als wenn es eigentlich um nichts geht.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Grundsätzlich habe ich die besten Dinge in meinem Leben eigentlich eher hingelegt, wenn mich jemand tierisch geärgert hat und ich ihm zeigen wollte, was eine Harke ist. :lol: Allerdings hat dieser Egal-Aspekt auch eine Menge für sich, denn mit dieser Einstellung geht man vielleicht einfach sehr zielgerichtet vorwärts, weil man einfach fertig werden möchte. Man neigt nicht dazu sich durch die Einkalkulation aller Eventualitäten zu verzetteln. Da blockiert man sich dann in der Tat häufig selbst mit.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Wenn ich ein Videospiel spiele, dann geht es mir auf jeden Fall so. Wenn ich wütend auf die Gegner bin, da diese mich immer abzocken, dann gerate ich in Rage und spiele wirklich sehr schlecht. Wenn ich aber abgezockt werde und ruhig bleibe, dann kann es durchaus passieren, dass sich das Blatt noch einmal wendet und ich am Ende gewinne. Ob das in anderen Situationen auch so ist, das kann ich aber nicht genau sagen, aber wenn ich zeichne dann werden meine Bilder meistens dann besser, wenn ich mich nicht verkrampfe und unbedingt ein Meisterwerk zustande bringen möchte oder muss.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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