Drogensucht der Mama anders als beim Partner verurteilen?

vom 05.05.2020, 22:44 Uhr

Vor Kurzem hatten wir ein Gespräch mit einer Person in meinem beruflichen Umfeld, deren Maß an Urteilsvermögen mich schon irgendwie erstaunt hat. Gleichwohl es nicht sonderlich verwunderlich war.

Sie hat eine Mama, die mal drogensüchtig war, aber jetzt clean ist. Sie macht ihr daraus und aus den damaligen Problemen bezogen auf die Sucht einen riesen Vorwurf. Während sie aber gleichzeitig einen Partner hat, der schon mehrfach straffällig im Gefängnis saß und auch immer wieder mit Drogen zu tun hat.

Bei ihrem Freund beurteilt sie das aber anders, obwohl sie darunter eigentlich schon ähnlich leidet wie bei ihrer Mama damals. Doch ihr Freund ist eben anders und sie sieht es natürlich auch so. Ihre Verurteilungen der Mama gegenüber sind aber teilweise unfair und wirklich unterste Schublade.

Wir hatten beruflich jetzt häufiger mit ihr zu tun, aber es ist schwierig ihr da mal die allgemeinen Augen zu öffnen. Doch wie seht ihr denn solche Probleme? Findet Ihr es richtig, wenn jemand die ehemalige Mutter, die abhängig war richtig verurteilt wird, aber der drogenabhängige Freund anders bewertet wird?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Letztendlich kann ja auch die Mutter dafür verantwortlich sein, dass sie sich in so einem Umfeld einen Partner sucht. Unfair ist es natürlich so zu bewerten und rein objektiv sieht man da keinen Unterschied. Der eine Fall ist aber so zu bewerten, dass man es sich nicht aussuchen konnte und vielleicht ist man beim Freund eher Co abhängig oder auch zu naiv, weil man alles mit einer rosaroten Brille sehen will.

Ich denke man kann ihr das nun auch nicht immer wieder erklären, wenn man weiterhin einen Bezug zu ihr haben will. Sie wird sonst nur dicht machen und nicht mehr zuhören. Sie hat sich diesen Mann ausgesucht und nun muss sie damit leben. Sie kennt es ja auch nicht anders und kennt nur so ein Umfeld. Das macht ja auch etwas mit einem, wenn man das als Kind so mitbekommt.

Wenn sie zugänglicher wäre, würde sie für die Argumente offen sein, die ihr bisher genannt wurden. Leider scheint es so wie mit einer Sucht zu sein, man muss es selber merken und selber vor die Wand fahren um etwas machen zu können und sich zu ändern.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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