Drogenmissbrauch bei Gewichtsverlust des Kindes vermuten?

vom 07.12.2016, 01:47 Uhr

Es ist etwas sehr suspektes gestern im Freundes- und Bekanntenkreis zum Vorschein gekommen. Wir hatten eine kleine Lady im Alter von 16 Jahren dabei, die normalerweise etwas kräftiger und stämmiger war. Das hat sie aber immer gestört, während ihr Papa meinte, dass das Gewicht sich mit dem Alter regeln würde.

Nach und nach viel uns auf, dass sie aufpasst, wie sie isst und was sie isst. Sie macht auch durchaus mehr Sport als zuvor und man sah eine Veränderung des Körpers. Es war jetzt nicht zu schnell, sondern alles im Rahmen. Schritt für Schritt eben, wie wir auch dazu sagen. Es ist ja auch gesünder, langsam als zu schnell abzunehmen und das hat sie nach Tipps von uns allen auch beherzigt.

Ihr Papa meinte allerdings gestern, dass seine Tochter Drogen nehmen würde, weil sie so viel abgenommen hat. Er ist davon felsenfest überzeugt und lässt kaum mit sich reden. Er will jetzt solch einen Drogenschnelltest machen, dem die Tochter auch ohne Weiteres und mit einem herzhaften sowie süffisanten Lachen zugestimmt hat.

Der Papa ist der Meinung, dass wenn sie schon 10 Kilogramm abgenommen hat, dass dies nicht mit einer einfachen Ernährungsumstellung samt Zuckerverzicht und Sport passieren kann. Da können nur Drogen im Spiel sein, lautet sein Motto.

Könnt Ihr das Verhalten des Papas verstehen und teilt Ihr seine Ansicht? Kann es auch einfach nur sein, dass der Papa zu viel TV guckt oder wieso kommt man bitte auf die Idee eine gesunde Ernährung, Sport und den Verzicht auf Zucker mit Drogenmissbrauch gleichzusetzen? Was denkt ihr? Wie würdet ihr reagieren?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich weiß jetzt nicht, wie viel Zeit verstrichen ist, aber da du ja sagtest, es sei durchaus im Rahmen, würde ich da nicht sofort auf Drogen tippen. Es kommt auch etwas auf die Person an sich an, aber 10kg über längere Zeit ist ja nun auch nicht extrem viel und bei einer Ernährungsumstellung sicher auch gut machbar.

Es ist vielleicht noch verständlich, sich deswegen Sorgen zu machen, gerade, wenn von so etwas viel im Fernsehen läuft. Aber dann sofort auch sicher zu sein, dass er damit Recht hat, finde ich doch irgendwo seltsam, und klingt für mich nun auch nicht so, als wäre das Vertrauensverhältnis zwischen den beiden besonders gut. Und selbst, wenn es vorher in Ordnung war, wäre ich als Tochter nach so etwas sicher nicht mehr gut auf meinen Vater zu sprechen.

» Kalu-chan » Beiträge: 718 » Talkpoints: 11,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ohne dir und deinen Freunden zu nahe treten zu wollen, Kätzchen, aber kann es sein, dass euer Klientel nicht besonders vertrauenswürdig erscheint? Ich könnte mir vorstellen, dass ein Vater so etwas nur direkt vermutet, also dass die Tochter Drogen nimmt und dadurch abnimmt, wenn man eben den Verdacht hat, dass die Freunde und der generelle Umgang der Tochter auch auf dieser Schiene vorzufinden ist und die Tochter eben zum Drogenmissbrauch verleiten könnte.

Ich sage nicht, dass du und deine Freunde jetzt selbst Drogen nehmt, keinesfalls! Ich will nur damit sagen, vielleicht macht ihr ja auf den Vater des Mädchens diesen Eindruck, der ein ganz bestimmtes Bild von Drogenkonsumenten hat und euch deswegen alle in diese Schublade steckt. Wenn die Tochter dann plötzlich abnimmt und dabei regelmäßig Kontakt zu euch hat, dann würde er euch ja unterstellen, dass ihr sie angestiftet und abhängig gemacht hat.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Manche Eltern neigen zur totalen Schwarzmalerei und Übertreibung, wenn es um die eigene Brut geht. Mir ist der Fall bekannt, wo ein junger Mann einfach nur gerne dunkle Kleidung trug ohne jeglichen weiteren Firlefanz und die Mutter immer wieder ängstlich fragte, ob er jetzt in einer dieser satanischen Sekten sei. :D

Von daher finde ich die Frage oder Annahme jetzt zwar objektiv unangemessen oder übertrieben, aber auch nicht so ungewöhnlich als dass es mich noch ernsthaft überraschen würde. Wenn ich da überhaupt etwas Komisches denken würde, würde ich auch eher eine beginnende Essstörung als eine Drogensucht fürchten, wenn nicht andere Indikatoren für Drogen sprechen. Möglicherweise hat er selbst ja auch schon am eigenen Leib oder bei nahen Mitmenschen eine Sucht erlebt und ist jetzt dementsprechend ängstlich.

» Verbena » Beiträge: 4970 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



@Täubchen das nehme ich nicht böse. Hatte das eine oder andere Mal geschrieben, dass unser Freundes- und Bekanntenkreis wirklich aus allen Schichten von Arbeitslosen bis Jurist über Ärzte, ehemalige Abhänge usw. geht. Auch das Alter ist hier sehr variable. Teilweise kennen wir uns alle 10-25 Jahre und die Kids wurden dann später eben mit aufgenommen in unseren erlesenene "Kreis" :lol:

Ja, er ist immer irgendwie der Schwarzmahler. So schnell, sind immer hin knapp vier oder fünf Monate was im Schnitt 2 KG pro Monat machen würde. Da sind Drogen im Spiel. Bei einer Bekannten von ihm hat er dem Freund unterstellt, dass er fremd geht, weil er keine Zeit findet während der Arbeit sich bei seiner Freundin zu melden usw. Er malt die Dinge irgendwie schon, wenn ich drüber nachdenke, seit Jahren schwarz. Kann mir aber nicht erklären, woran das wohl liegen mag und verstehe es auch nicht richtig.

Jetzt wo ich darüber nachdenke, wundert es mich eigentlich auch nicht, dass er das Thema derart überspitzt wieder einmal in eine Richtung lenkt, die negative. Der macht sowas eigentlich immer dann, wenn es irgendwo gut läuft, als wenn er das Glück und die Freude anderer nicht ertragen kann. Wäre ja eine Überlegung wert, ob es daran liegt.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich finde es prinzipiell besser, wenn sich Eltern interessieren, wie es ihren Kindern geht, als wenn er sich seinen Teil denkt, aber nichts unternimmt. Das Mädchen scheint es ja recht locker zu nehmen und von daher würde ich jetzt nicht erwarten, dass dadurch der Haussegen schief hängen wird. Wenn sie also wirklich nichts genommen hat, wird sich das eher positiv auf das Vertrauen auswirken, das der Vater in sie hat.

Zehn Kilo in einem knappen halben Jahr ist in dem Alter absolut möglich. Mit sechzehn ist der Stoffwechsel noch hoch aktiv. Wenn man mehrere Jahrzehnte alt ist oder gar die Wechseljahre hinter sich hat, ist das mit dem Abnehmen nicht mehr so leicht. Vielleicht geht der Vater ja da zu sehr von sich aus.

Ich hätte allerdings als Elternteil in dem Fall eher anderweitig sorgen. Wenn Mädchen sich mit der neuen Figur plötzlich wohler fühlen und dann womöglich weiter und weiter abnehmen, bis sie beim Untergewicht landen und womöglich eine Essstörung entwickeln. Das sollte man auch immer bedenken, dass da gerade bei sehr jungen Mädchen und nicht nur bei Mädchen immer ein gewisses Risiko besteht.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Generell ist es ja schon mal gut, dass er die Veränderung bemerkt hat und wenn er eher der Schwarzmaler ist, kann man seine Reaktion vielleicht noch verstehen, wobei ich das schon sehr grenzwertig finde, wenn man das seinem eigenen Kind unterstellt, bei dem man mitbekommt dass es Sport macht und beim Essen auch darauf achtet was es isst. Nun gut, soll er eben so einen Test machen, zu verlieren hat er ja nichts und wenn sie das mit Humor nehmen kann ist es doch okay.

Ich würde auf keinen Fall bei einem Gewichtsverlust sofort an Drogen denken. Gerade, wenn mein Kind Sport treiben würde und auf die Ernährung achten würde, würde ich sogar mitziehen und es so unterstützen wollen. Ich habe auch gar nicht den Bezug zu Drogen, dass mir das sofort in den Sinn gekommen wäre.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Von ungefähr wird der Verdacht nicht kommen, egal ob er das nun aus dem Nachmittagsfernsehen kennt oder sich mal die Freunde näher anschaut mit der die eigene Tochter abhängt. Wenn diese aussehen wie Drogendealer oder selbst etwas nehmen, dann würde der Verdacht auch bei mir eher aufkommen wenn sich entsprechende Veränderungen einstellen.

Aber alleine wegen einem Gewichtsverlust mit Sicherheit nicht, wenn dieser auch in den zeitlichen Rahmen passt. Wenn das ganze binnen einer Woche geschehen ist, dann kann da auch etwas nicht mit rechten Dingen zugehen aber wenn das ganze auf einige Wochen und Monate verteilt ist, dann ist das durchaus Realistisch.

Sind wir aber auch mal ehrlich, wann bekommt man schon den kompletten Tagesablauf von seinem Kind mit? Nicht jeder sitzt den ganzen Tag Zuhause oder verfolgt seine Kinder. Viele Menschen gehen arbeiten, man sieht sich morgens kurz und dann vielleicht noch abends oder auch nur einmal am Tag. Da fällt es nicht großartig auf, wenn es mal 3 Kilogramm weniger sind und noch nichts an der Statur sich verändert hat oder man nicht sieht, was das Kind nachmittags so alles treibt.

Da kann es Sport machen oder auf dem Platz hängen und sich Drogen einwerfen, beides ist realistisch und kommt auch vor. Mit Schwarzmalerei hat das für mich wenig zu tun, man zieht als Elternteil seine Schlüsse aus dem was man sieht und wenn der Rest der Clique aussieht wie die Drogendealer in Person und aus dem entsprechenden Milieu kommt, dann kommt das von ganz alleine.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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