Doktortitel immer nennen, wenn man Person anspricht?

vom 24.05.2016, 16:48 Uhr

An meiner letzten Uni kam es immer wieder vor, dass Dozenten selbst direkt meinten, dass ihnen "Herr oder Frau XY" reichen würden, wenn man sie mit "Doktor" ansprach. Sie wollten also gar nicht mit Doktor angesprochen werden, weder persönlich, noch wenn man in Vorträgen auf sie Bezug nahm oder wenn man sie in Mails anschrieb. An meiner jetzigen Uni ist mir genau das gleiche auch wieder aufgefallen, so dass ich den Doktortitel auch meistens nun weglasse.

Eine Bekannte meinte jedoch einmal, dass ihre Ärztin einmal sauer reagiert hätte, als sie sie nur mit "Frau XY" angesprochen hatte. Diese solle wohl gemeint haben, dass sie nicht umsonst so lange studiert und promoviert hätte. Nennt ihr den Doktortitel immer, wenn ihr eine entsprechende Person ansprecht? Wann lasst ihr ihn weg?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich finde gerade bei Ärzten ist es doch normal, diese mit dem Doktortitel anzusprechen. Ich kenne jedenfalls niemanden, der das weglassen würde. Manche sagen nicht mal den Nachnamen des Arztes, sondern dann zum Beispiel "Herr Doktor" oder "Frau Doktor". Mir würde es jedenfalls nicht mal im Traum einfallen, einen Arzt ohne Doktortitel anzusprechen, weiß auch nicht warum. Ich kenne es eben nicht anders.

Ansonsten kenne ich das nicht so, dass ständig der Doktortitel betont wird. In der Uni kenne ich es auch so, dass man die Dozenten eben mit Herr oder Frau XY angesprochen hat und die Titel weggelassen hat. Manche Dozenten, die jünger waren, wollten sogar nur mit dem Vornamen angesprochen werden und gedutzt werden.

Ich habe einen Titel wie "Professor" zum Beispiel höchstens bei Emails verwendet, um keinen negativen Eindruck zu hinterlassen. Ich finde, gerade wenn man seinen Betreuer der Abschlussarbeit wegen etwas kontaktiert, dann macht es sich besser wenn man die Email einleitet mit "Sehr geehrter Herr Professor XY" und nicht "Hallo Herr XY". Das schafft Distanz, aber auch Professionalität, was ich gut finde.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Täubchen, Ärzte werden doch ständig als Doktor angesprochen. Die Menschen achten gar nicht darauf, ob derjenige promoviert hat oder nicht. Generell ist der Doktor kein Bestandteil des Namens. Anders als beim Professor gehört der Titel nicht zur korrekten Anrede und kann nicht eingefordert werden.

Wie ich das handhabe, das hängt enorm vom Gegenüber und von meiner Intention ab. Legt jemand Wert auf die Anrede und ich möchte höflich sein oder etwas positives erreichen, dann benutze ich den Doktor. Möchte ich nicht höflich sein oder jemanden deutlich in seine Schranken weisen, dann fällt der Doktor weg.

» cooper75 » Beiträge: 13379 » Talkpoints: 509,93 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich finde schon, dass es zur korrekten Anrede dazu gehört wenn ich jemanden nicht kenne und wenn dessen Titel irgendwo explizit erwähnt wurde. Ich habe aber noch nie erlebt, dass jemand auf diese Anrede besteht und es gab auch schon Fälle, wo ich erst nach einiger Zeit mitbekommen habe, dass jemand promoviert hat.

Bei Medizinern ist "Doktor" ja eher eine Art Berufsbezeichnung und es gibt ja auch Leute, die junge Frauen im medizinischen Bereich gerne mit "Schwester" ansprechen, was unter Umständen auch nichts mit ihrer beruflichen Qualifikation zu tun hat.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Wenn mir jemand gezielt sagt, dass ich den Doktortitel weglassen kann, wenn ich ihn anrede, dann mache ich das auch. Aber sonst nenne ich den Titel schon immer dazu, wenn ich eine Person anspreche, die eben einen Doktortitel hat. In den meisten Fällen sind es Kunden bei meiner Arbeit, die ich natürlich nicht so gerne verärgern möchte, indem ich den Titel weglasse.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Da fällt mir meine ehemalige Musiklehrerin ein. Sie hatte auch einen Doktortitel und wollte auch immer so angesprochen werden. Sie meinte immer, wenn man es mal vergessen hatte: "Frau Doktor X, so viel Zeit muss sein." Mich hat das immer fruchtbar genervt, da sie das immer sehr arrogant gesagt hat und es bei einer Musiklehrerin auch eher weniger eine Rolle spielen sollte.

Bei einem Arzt finde ich, dass es dazu gehört, da auch das Doktor davor zu sagen, also "Doktor X". Generell finde ich aber, dass man es nicht zwingend immer bei jeder Person sagen muss. Man muss sich mit der Person eben einig werden.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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