Doch noch Budenzauber dank Weihnachtsmarkt in Geschäften?

vom 08.11.2020, 15:49 Uhr

Ich habe gelesen, dass es in manchen Gemeinden doch noch Bestrebungen gibt, die Weihnachtsmärkte durchzuführen, aber auf eine andere Art und damit die Verbote von Märkten ein Stück weit zu umgehen. Ich weiß nicht genau, ob Märkte generell verboten wurden, aber so Massenveranstaltungen soll es ja nicht geben und ein großer Weihnachtsmarkt ist ja eine Massenveranstaltung und daher wurden viele abgesagt.

Diese Konzepte sollen vorsehen, dass Teile des Weihnachtsmarkts in regionale Geschäfte ausgegliedert werden, die dann länger offen haben. Das kann dann etwa so aussehen, dass beim Bäcker auch Glühwein und Pfefferkuchen angeboten werden, nur dass man die eben nicht dort essen darf, aber man kann sich da seinen Glühweinbecher holen. Oder dass beispielsweise leere Verkaufsflächen (wo mal ein Geschäft war und was aktuell leer steht) mit einem Stand bestückt werden, sodass da dann vielleicht jemand mit einem Geröstete-Mandeln-Stand auf Kunden wartet. Damit wird der Weihnachtsmarkt dezentralisiert und auf viele, auseinander liegende Geschäfte aufgeteilt.

Mir gefällt die Idee, weil ich Weihnachtsmärkte toll finde und es immer so viele leckere Dinge gab, die ich auf dem Markt probiert habe. Dass man das zumindest in abgespeckter Version versucht, ist wenigstens eine Alternative zum Totalausfall. Für Kunden ist es vielleicht nur schwer, dann herauszufinden, wo es was gibt, wenn die Stände dann auf verschiedene Geschäfte verteilt sind. Was denkt ihr darüber? Würdet ihr solche Stände in Geschäften besuchen?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Dass die Verkaufsstände in leerstehende Geschäfte ziehen sollen habe ich auch gelesen. Nur muss das dann der Vermieter auch mitmachen, Die wenigsten Flächen werden ja der Kommune gehören, so dass sie da einfach Kurzzeitmietverträge machen können. Auf der anderen Seite sind viele leeren Geschäfte wieder so groß, dass ein einzelner Stand da drin verloren wirken könnte.

Was den Glühwein beim Bäcker angeht, so gibts dann wieder die bürokratische Hürde was den Ausschank von Getränken angeht. Selbst wenn man den Glühwein nicht im Geschäft trinken darf, sondern er nur to go ist, muss man eine entsprechende Genehmigung dafür haben, welche auch kostenpflichtig ist.

Viele Städte werden da im Moment sehr kreativ, um den Weihnachtsmarkt in anderer Form anzubieten. Welches Konzept dann wirklich für die Händler auch etwas bringt, wird man erst danach wissen. Im Erzgebirgskreis macht eine Stadt auch einen virtuellen Weihnachtsmarkt, wo man dann halt online bestellen kann.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ehrlich gesagt finde ich das nicht so clever gelöst. Wenn man sich so etwas holt, dann wird man auch in der Nähe stehenbleiben und nicht damit ewig lange durch die Gegend gehen wollen. Nehmen wir den Glühwein, der ist heiß und den möchte man vielleicht auch abstellen, deswegen wird man sich etwas in der Nähe suchen.

Wenn aber alle so denken, dann steht wieder jeder nebeneinander und mal eben so geschlossene Räume zu besetzen ist ja auch nicht so einfach, da das ja auch irgendwem gehört. Da braucht man dann auch erstmal ein Okay. An sich ist die Idee natürlich etwas um Selbstständigkeiten zu retten, Menschen zu unterstützen, aber auf mich wirkt es nicht zu Ende gedacht und eher als Beruhigung gedacht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Wirklich innovativ und überraschend finde ich die Idee ehrlich gesagt nicht, denn in meiner Stadt gab es das im kleinen Stil schon immer. Vor unserem großen Kaufhaus wird Jahr für Jahr ein Bratwurststand aufgebaut, der vom Hauptweihnachtsmarkt unabhängig ist. Außerdem bietet ein lokaler Bäcker in der Adventszeit an einer Crêpe-Station vor der Ladentür frisch gebackene Pfannkuchen to go mit diversen Toppings an, und ein Restaurant in der Kernstadt rühmt sich mit seinem Spezial-Glühwein und verkauft diesen ebenfalls an einer privaten Bude. So gesehen ist man mit den „Super Basics“ der Adventsmärkte bei uns auch schon lange vor Eröffnung der eigentlichen Saison versorgt, und ich gehe auch davon aus, dass das dieses Jahr noch weiter ausgebaut wird.

Eventuell würde ich mir ersatzweise tatsächlich auch mal etwas von so einer Privatbude holen, denn ich bin immer wahnsinnig gerne auf den Weihnachtsmarkt gegangen und trauere diesem Erlebnis, das 2020 wohl ausfallen wird, schon etwas nach. Es wäre für mich aber sinnfrei, wenn die Menschenmengen sich dann statt auf dem Marktplatz in den kleineren Seitenstraßen ansammeln würden, denn so hat man für die Infektionsprävention genau gar nichts getan. Mit meinen Getränken und Snacks würde ich mich also auf jeden Fall weiter entfernen und einen ruhigen und eher einsamen Ort zum Genießen aufsuchen.

Noch dazu muss man ja ehrlicherweise sagen, dass es keine große Kunst und auch wenig Aufwand ist, sich zuhause einen Glühwein zu kochen oder eine Bratwurst im Brötchen zu grillen, wenn man auf den Geschmack nicht verzichten und gleichzeitig aber auch kein unnötiges Risiko eingehen will. Das wäre für meinen Freund und mich sicher auch eine Alternative, denn wir haben das Privileg eines Balkons, den wir hübsch dekorieren und beleuchten können, und sogar einen Garten zur Mitbenutzung. Da können wir, wenn wir Lust haben und etwas kreativ werden, auch einen eigenen Weihnachtsmarkt für zwei organisieren.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



In meinem Bundesland sind Weihnachtsmärkte nicht verboten, aber die meisten haben von sich auch schon vor Wochen abgesagt. Eine Stadt in meiner Region hat wohl die Idee, die Innenstadt besonders zu beleuchten und da auch die Schaufenster der Geschäfte mit einzubinden. Also, dass man ganz unabhängig von den Öffnungszeiten der Geschäfte ein bisschen Atmosphäre genießen kann.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich da auch Geschäfte geben wird, die etwas passendes zu Essen und zu Trinken anbieten. Selbst wenn die Gastronomie immer noch geschlossen haben sollte und man vor Ort nichts zu sich nehmen kann, so ein Tütchen gebrannte Mandeln oder Lebkuchen zum Mitnehmen sind sicher drin. Wobei ich auf dem regulären Weihnachtsmarkt aber auch oft sehe, dass andere Essensstände Essen zum Mitnehmen einpacken wenn man danach fragt.

Herausfinden wo was ist kann man ja ganz einfach indem man das irgendwo einfach aushängt oder online stellt. Wir haben hier einen Weihnachtsmarkt in der Altstadt, der sich auf diverse Plätze verteilt, und da hängen immer Schilder für die Touristen aus, damit die auch alle Stände finden.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich finde Weihnachtsmärkte gehören einfach zu der Stimmung und der Vorfreude auf Weihnachten dazu. Nicht umsonst kopieren andere Länder den "deutschen" Weihnachtsmarkt. Auch für die ganzen Kleinunternehmer ist diese Zeit im Jahr sehr wichtig. Gerade jetzt finde ich es umso wichtiger, dass man diese weiterhin unterstützt.

Draußen, an der frischen Luft, ist es leichter die Abstandsregeln einzuhalten bzw. ist die Ansteckungsgefahr nicht so hoch (wenn sich jeder an die Regeln hält). Also wieso nicht auch außerhalb von Geschäften? Was ich jetzt im Internet gefunden habe, ist ein virtueller Weihnachtsmarkt der regionale Händler unterstützt. Die Webseite ist echt schön gemacht, ersetzt aber natürlich nicht das Feeling ... In der heutigen Zeit aber eine schöne Idee.

» Marie2004 » Beiträge: 7 » Talkpoints: 0,76 »


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