Disziplin oder innerer Schweinehund, wie ist’s bei euch?

Wenn morgens der Wecker klingelt und der neue Tag beginnt, steht mancher auf, erledigt die Notwendigkeiten, schwingt sich in die Joggingschuhe oder schnappt sich die Hundeleine und bricht zu einem langen Spaziergang auf.

Was ist aber, wenn das Wetter trüb und verhangen ist und es vielleicht sogar noch dazu ein bisschen regnet? Wer gewinnt dann bei euch? Der innere Schweinehund oder die Disziplin? Stellt ihr die Joggingschuhe zurück oder macht für den Hund vielleicht doch lieber nur die ganz, ganz, ganz kurze Runde? Oder lasst ihr euch vom Wetter nicht abschrecken?

Das betrifft natürlich nicht nur den Morgen, sondern auch Sport, den man für den Nachmittag geplant hatte. Also keine Ausreden.

Was das Gassigehen angeht, bin ich wirklich sehr diszipliniert oder einfach verantwortungsvoll. Um ehrlich zu sein, bin ich da auch ein bisschen stolz auf mich. Es kommt natürlich mal vor, dass einer von unseren zwei täglichen Spaziergängen ausfällt.

Wenn es wirklich stark regnet, hat mein Hund auch gar nichts davon, wenn sie danach pitschnass im Wohnzimmer liegt und sich erkältet (ist schon vorgekommen, weil unser Haus recht zugig ist). Aber aus reiner Faulheit meinerseits fallen im Jahr höchstens eine Handvoll Spaziergänge aus.

Wenn es aber wirklich nur um mich geht, bin ich da weniger diszipliniert. Dazu, dass ich regelmäßig Sport mache, ist es beispielsweise nie gekommen.

Mir geht es da auch so. Beim Hund achte ich schon darauf, dass sie wirklich immer das bekommt, was sie braucht und auch genügend Auslauf bekommt. Zum Glück habe ich aber eine sehr liebe Hündin, die mieses Wetter nicht mag und gerne ausschläft. Das war schon von Anfang an so.

Sie ist schon als Welpe nicht gerne in der Früh raus gegangen und wenn das Wetter schlecht war hat sie sich nur unter den Busch gesetzt und wollte dann wieder hinein. Wir machen bei miesem Wetter eher kleine Runden und später dann wieder große Runden, wenn das Wetter besser ist.

Bei mir kommt es aber immer mal wieder vor, dass ich einen inneren Schweinehund habe, den ich nicht besiegen kann und ein paar Dinge dann einfach aufschiebe, weil ich sie noch nicht machen möchte. Aber das betrifft dann eben auch nur mich. Wobei das in letzter Zeit eher seltener vorkommt und ich mich dann eher dazu zwingen kann.

Das ist bei mir vollkommen unterschiedlich. Bei den Hunden gibt es kein schlechtes Wetter und kein ausgefallenes Training. Auch die Pferde werden immer gleich versorgt. Aber Sport für mich allein, bügeln oder arbeiten? Das siegt gerne auch einmal mein Schweinehund. Manche Deadlines nutze ich aus und arbeite erst auf dem letzten Drücker.

Wenn ich von der Arbeit komme und anschließend noch ins Fitnessstudio zum trainieren gehen möchte, dann mache ich das immer direkt, schnappe mir meine Sportsachen und düse los. Wenn ich erstmal auf der Couch sitze dann wird das nichts mehr.

Morgens vor der Arbeit stehe ich auch immer direkt auf und mache mich fertig da ich so dann am wachesten werde. Wenn ich noch liegen bleibe bin ich dann tagsüber so müde. Am Wochenende ist das anders. Ich mache unter der Woche immer Sport und gönne mir dann am Wochenende eine Pause. Hier ist dann erstmal ausschlafen angesagt und dann noch 1-2 Stunden faulenzen auf der Couch und anschließend kann dann irgendwas erledigt werden.

Ich bin glücklicherweise ein sehr disziplinierter Mensch, worauf ich auch sehr stolz bin, weil man sich Disziplin regelrecht erarbeiten muss. Man muss seine Pflichten, wozu dann beispielsweise Arbeit und Sport zählen, einfach stumpf ausführen und darf die Dinge nicht hinterfragen. Man wird also zu einer Maschine, was natürlich aber nicht auf andere Bereiche des Lebens übergreifen darf.

Wenn man seinen Rhythmus erst einmal gefunden hat, dann findet man es irgendwann auch nicht mehr schlimm, wenn man morgens auch bei schlechtem Wetter raus muss. Am Ende des Tages ist man nämlich unheimlich stolz auf sich und gerade dieser Stolz ist der Grund, warum man die Disziplin beibehält.