Diskussionen hassen, aber an Verhandlungsstudien teilnehmen?

vom 20.11.2014, 11:31 Uhr

Ich bin absolut kein Typ, der auf Diskussionen steht und mir liegt so etwas auch absolut nicht. Wenn es einen Streit oder einen wichtigen Punkt zu klären gibt, diskutiere ich das natürlich schon aus, wobei ich keinen Spaß daran habe, einfach so aus Lust und Laune über irgendwelche Themen zu diskutieren. Ich bin eher ein ruhiger Typ und wenn ich mit meinen Argumenten nicht weiter komme, dann denke ich mir recht schnell meinen Teil, statt laut zu werden und stundenlang weiter zu diskutieren.

Bei uns an der Uni gibt es jedoch immer wieder Studien und Experimente, bei denen man Geld verdienen kann. Oftmals veranstalten Psychologie-Studenten irgendwelche Studien, weil sie das für ihr Studium brauchen, wobei es nun auch immer wieder Verhandlungsstudien zu verschiedenen Themen gibt, die von den Politik-Studenten veranstaltet werden. Bei einer Verhandlungsstudie müssen immer je vier Leute teilnehmen, wobei eine Studie immer etwa anderthalb bis zwei Stunden lang dauert. Verdienen kann man dabei dann bis zu zwanzig Euro, was natürlich sehr viel Geld ist.

Ich habe einmal aus Interesse an so einer Studie teilgenommen, wobei jeder von uns vier Teilnehmern eine zugeschrieben Rolle bekam. Damals ging es bei mir ums Thema Fracking und ich war mit einem anderen Teilnehmer quasi das Team "Gegner", während die anderen zwei die Befürworter spielen mussten. Dabei galt es dann, den Anleitungen zufolge gemeinsam zu einer Lösung zu kommen und so lange zu diskutieren, bis man sich einig war. Auf den jeweiligen Anleitungen standen auch noch Argumente, wobei man auch eigene Argumente reinbringen konnte. Ziel war es, sich für eine Lösung für die eigene Stadt zu einigen.

Die Diskussion wurde aufgezeichnet und man saß wie in der Politik an einem Debattiertisch und hatte vor sich auch diese Geräte, bei denen man einen Knopf drücken muss, wenn man etwas sagen möchte und dann gegebenenfalls in die Warteschleife eingereiht wird, wenn man etwas sagen möchte, so dass nicht alle durcheinander reden.

Bei einer erfolgreichen Einigung gibt es übrigens für das "Gewinnerteam" immer zwanzig Euro, für das "Verliererteam" fünfzehn Euro und bei keiner erfolgreichen Einigung jeweils zehn Euro für jeden.

Ich muss sagen, dass ich nun die ganze Zeit hin und her überlege, ob ich an weiteren Studien teilnehmen soll. Solche politischen Diskussionen liegen mir absolut nicht und ich habe auch keinen Spaß daran und muss mich eher zwingen, etwas zu sagen, wobei ich das Geld natürlich sehr gut gebrauchen kann und wenn ich weiß, dass ich das nur wegen dem Geld mache, dann ist das auch einigermaßen zu ertragen. Allerdings bin ich da wirklich zwiegespalten.

Würdet ihr an Verhandlungsstudien teilnehmen, wenn ihr Diskussionen grundsätzlich hassen würdet und euch auch nicht sonderlich für Politik interessieren würdet? Oder würdet ihr das gerne machen, wenn ihr entsprechend dafür bezahlt werden würdet?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Wenn ich die Zeit für so etwas hätte, würde ich definitiv teilnehmen. Gerade als Student ist das leicht verdientes Geld, das man immer gebrauchen kann wie du schon angemerkt hast. Allerdings mag ich keine Diskussionen vor Publikum und bin da eher schüchtern und müsste mich schon zwingen etwas zu sagen. Aber das wäre mir in dem Moment dann egal.

Ich finde es ist eine Sache, wenn man sich beispielsweise durch Prostitution oder freizügige Fotos Geld verdienen kann oder eben durch solche Verhandlungen. Da finde ich die letzte Variante eindeutig jugendfreier und man behält auch seine Würde. Außerdem finde ich ist das eine gute Möglichkeit um an seiner Schüchternheit zu arbeiten und etwas offener und direkter zu werden.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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