Diskriminierung wegen ausländischer Namen immer weniger?

vom 20.07.2018, 21:46 Uhr

Es ist bekannt, dass ausländische Namen die Chance auf dem Mietmarkt verschlechtern. Studien haben auch herausgefunden, dass man durch ausländische Namen auch Nachteile auf dem Arbeitsmarkt hat. Nun will eine neue Studie herausgefunden haben, dass der Effekt auf den Wohnungsmarkt sogar rückläufig sein soll. Soll heißen, dass man durch ausländische Namen früher deutlich häufiger und stärker diskriminiert worden ist als heute.

Was haltet ihr von dieser Studie? Bedeutet das etwa, dass die Diskriminierung von ausländischen Namen grundsätzlich abnimmt im Laufe der Zeit? Oder betrifft das nur bestimmte Sparten wie den Wohnungsmarkt? Wie sind eure Beobachtungen zu diesem Thema?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Mein Nachname ist ein deutscher Nachname. Zumindest habe ich bzw. mein Mann (ich habe den Nachnamen meines Mannes angenommen) keine ausländischen Wurzeln. Dennoch hört sich unser Nachname nicht gerade deutsch an. Ich kenne einige Deutsche, die nicht unbedingt einen deutschen Nachnamen haben und ich kenne einige Menschen mit russischen Wurzeln, die sehr deutsch klingende Nachnamen haben.

Ich denke, dass sich die Nachnamen so vermischt haben, dass man gar nicht zu 100% sagen kann, welche Nationalität dahinter steckt. Und an den Vornamen kann man das nun auch nicht erkennen. Mein Sohn hat einen italienischen Namen und meine Tochter einen hebräischen Namen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Es wäre wünschenswert, wenn Diskriminierung anhand so oberflächlicher Kriterien wie den Namen zurückgehen würde. Immerhin ist Deutschland mittlerweile gegenüber ausländischen Studierenden und Jobsuchenden sehr offen geworden, und diese Entwicklung macht nun mal nur Sinn, wenn den Personen keine anderen Steine in Form von Zurückhaltung von Wohnraum in den Weg gelegt werden.

Schließlich profitiert letztendlich auch das Land selbst von dem Zuwachs von potentiellen Fachkräften. Ich sehe es immer wieder an meiner Arbeit, denn auf unsere freien Stellen bewerben sich aktuell (warum auch immer) keinerlei hierzulande Aufgewachsene und Ansässige, sondern zu den letzten Bewerbungsgesprächen waren immer Kollegen mit Migrationshintergrund da.

Abgesehen davon bedeutet ein ausländischer Name noch nicht zwingend auch einen ausländischen Hintergrund. Ich kenne recht viele Menschen mit Nachnamen, die man überhaupt nicht eindeutig einer Nationalität zuordnen kann. Auch pflanzen sich "eingeheiratete" exotische Nachnamen öfter über Generationen fort, sodass jemand, der sein Leben lang in Deutschland verbracht hat, vielleicht trotzdem einen nicht-deutschen Namen trägt.

Bei Vornamen verliert man sowieso jeglichen Überblick, denn die klassischen deutschen Namen sind heutzutage größtenteils out, und Eltern neigen vermehrt dazu, bewusst sehr originelle, ausgefallene und international inspirierte Namen auszuwählen, um ihren Nachwuchs hervorzuheben.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Ich finde das so etwas wie ein Name keine Rolle spielen sollte, sondern immer der Mensch und wenn das auch von anderen Menschen so gesehen wird, finde ich das gut. Ich finde es nicht gut, wenn man jemanden anders behandelt nur weil er einen ausländischen Nachnamen oder Vornamen hat. Mein Nachname war früher polnisch klingend, wodurch ich nicht anders behandelt wurde, aber ich wurde mehrmals danach gefragt und auch um Übersetzungen gebeten von wildfremden Leuten.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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