Dinge nach Farben ordnen oder bunt durchgemischt lassen?

Ich stelle mir diese Frage oft bezüglich meiner Kleidung oder Stifte. Ich habe mehrere Möglichkeiten, alles zu verstauen und finde die Idee gut, alles nach Farben zu sortieren. Andererseits drückt ein gewisses Chaos meine Laune besser aus und ich finde es zeitweise ansehnlicher. Ich habe generell Probleme, Dinge zu ordnen, da ich immer wieder neue Ideen für das Sortieren habe und auch immer wieder neue Sachen hinzukommen. Ich mag es, wenn alles farblich aufeinander abgestimmt ist, liebe aber auch den unordentlichen Stil.

Für mich kommt es vor allem darauf an, wie es für mich am praktischsten ist und wie ich die Sachen am leichtesten wieder finde. So ein farblich sortiertes Bücherregal sieht zum Beispiel schick aus, aber ich habe dafür einfach zu viele Bücher und würde ewig nach Büchern suchen müssen wenn mir nicht auf Anhieb einfällt welche Farbe das Cover hatte.

In meinem Kleiderschrank ist die Ordnung nach Farben hingegen total praktisch, was an der Art liegt, wie ich ein Outfit zusammen stelle. Die Farben kommen bei mir zuerst und dann suche ich die passenden Kleidungsstücke zusammen.

Nähfaden habe ich auch vor Kurzem endlich mal farblich sortiert. Die Spulen lagen vorher alle bunt gemischt in einer Kiste und ich musste immer ewig suchen bis ich die richtige Farbe gefunden hatte. Jetzt sind die farblich sortiert hinter Glas und ich finde sehr schnell das, was ich brauche.

Meine Stifte sind übrigens nach der Art der Stifte sortiert (also alle Kugelschreiber in einem Glas), farbliche Sortierungen würden für mich keinen Sinn machen. Vor allem wüsste ich auch gar nicht, wie ich da genau sortieren sollte. Meine Buntstifte sind zum Beispiel schwarz, zählt da dann das schwarze Holz oder die Farbe der Miene?

Bei mir kommt es auch darauf an, um was es sich handelt. Meine Kleidung habe ich eher nach Art und Stiel sortiert und nicht nach Farben. So haben meine T-Shirts einen Haufen und meine Langarm-Shirts einen anderen. Da fände ich es für mich unpraktischer, wenn es im Kleiderschrank nur nach Farben sortiert wäre.

Bei meinem Nähgarn habe ich zumindest eine farbliche Ordnung drin und die Garne so aufgehängt, dass die Farben einigermaßen passend ineinander übergehen und man da nicht so lange suchen muss. Bei Knöpfen und Bändern habe ich nach Breite bzw. Größe und auch Muster sortiert.

Meine Bücher stehen bisher eigentlich eher kreuz und quer im Regal. Allerdings habe ich mehrere Regalfächer, die eben nur für Back- und Kochbücher sind. So finde ich diese am schnellsten, wenn ich da etwas Bestimmtes suche. Ich würde es immer davon abhängig machen, um was es sich handelt und wie oft ich es brauche und wie sinnvoll es da ist nach Farben zu sortieren. Im Zweifelsfall probiert man es aus und sortiert eben wieder um, wenn es sich doch als urpraktisch herausstellt.

In den meisten Sparten habe ich gar nicht so viele Sachen, als dass sich das Sortieren nach Farben lohnen würde. Die einzige Ausnahme sind meine Tops, denn davon habe ich richtig viele. Und das sieht schon gut aus, wenn sie so klein gefaltet in Reihen nach Farben sortiert in der großen Schublade stecken. Das System hat sich für mich sehr bewährt, früher hatte ich die Menge immer nach Anlässen oder Stoff sortiert, aber da habe ich immer den Überblick verloren.

So sehe ich genau, was ich häufig anziehe und was nicht, und von wem ich etwas nachkaufen müsste und wovon erstmal noch nicht. Bei allen anderen Kleidungsstücken habe ich so wenig, dass man da nix nach Farbe sortieren kann. Zwei Kleider, ein Stapel Hosen, ein Stapel T-Shirts, einer mit Röcken und die Oberteile sind nach Anlass oder Stoffqualität sortiert: Schick und Ausgehen, Sommer und dünn, die, welche ich gerade keine Lust zu tragen habe und ein Stapel mit Alltagspullis.

Auch von allen anderen Dingen habe ich nicht soviel, dass es sich lohnen würde nach Farben zu sortieren. Ich habe keine 100 Bücher mehr im Haus, kein Dutzend Kulis, einen Füller, einen Satz Buntstifte, ein Kästchen mit Farben. Früher hatte ich meine Nagellacke nach Farben sortiert, aber auch davon habe ich noch etwas mehr als zwei Dutzend und die sind sortiert in häufiger und weniger benutzte und sollen auch noch weiter minimalisiert werden.

Bei meinen Bastelmaterialien, Stiften und sonstigen künstlerischen Elementen finde ich eine Sortierung nach Farben in der Tat sehr praktisch. Möchte ich beispielsweise eine Grußkarte in Grüntönen gestalten, dann finde ich dank meiner Farbsortierung auf Anhieb passendes Motivpapier, geeignete Sticker und die Stifte zum Beschriften und muss nicht erst lange in 20 verschiedenen Schubladen kramen, um dann nach Fertigstellung erst zu bemerken, dass ich noch viel schönere Alternativen an einem anderen Ort zur Verfügung gehabt hätte. Meine Stifte sind zudem nicht nur nach Farbtönen, sondern auch nach Helligkeit sortiert, sodass ich beim Ausmalen meiner Werke direkt die Nuancen vergleichen und mich für den passendsten Ton entscheiden kann.

Was alle anderen Dinge in meinem Haushalt (also Kleidung, Bücher, Lebensmittel und ähnliches) angeht, so habe ich da aber keine farbliche Sortierung etabliert, weil das für mich keinen Sinn macht. Kleidung sortiere ich nach Kategorie in Hosen, Shirts, Röcke und Pullis, Bücher stehen entweder wild durcheinander oder thematisch geordnet im Regal, und die Rezepte in meiner Sammlung sind alphabetisch eingeheftet. Ich wähle als Ordnungssystem immer das, wonach ich mich in der jeweiligen Sparte am besten orientieren kann, oder ich verzichte ganz auf eine übergeordnete Sortierung.

Also ich sortiere nach Art und dann nach Farbe. Ich habe zum Beispiel meine T-Shirts alle separat und diese dann nach Farben sortiert, damit ich direkt einen besseren Überblick habe. So handhabe ich das auch mit anderer Kleidung. Ich würde gar nicht einsehen, die Kleidung ausschließlich nach Farben zu sortieren, weil man dann den Überblick verliert, was man je nach Saison noch da hat oder ob man schon waschen muss.