Dinge die man als Kind entbehren muss später nachholen?
Ich war eher ein wildes Kind und hatte viele Hobbys und Interessen, die meinen Eltern zufolge nur etwas für Jungs seien. Von daher durfte ich vielen Hobbys auch nicht nachgehen und hatte vieles nicht bekommen, was ich mir gewünscht hatte - wie beispielsweise ein neues Skateboard oder bessere Inline Skates.
Teilweise habe ich mir diese Wünsche dann später erfüllt - auch, als ich schon volljährig war. So habe ich mir beispielsweise erst vor etwa drei Jahren ein Pennyboard gekauft. Was habt ihr dann später als Erwachsener nachgeholt, was ihr als Kind nicht machen konntet oder duftet?
Ich durfte tatsächlich vieles als Kind nicht ausprobieren und ein paar Sachen davon habe ich dann später auch nachgeholt. Andere Sachen, wie beispielsweise Karate oder Fußball spielen im Verein, habe ich nicht nachgeholt, weil ich mir dann schon etwas zu alt dafür vorkam. Man kann aber sicherlich einiges noch machen, wenn man auch älter ist. Gerade wenn man strenge Eltern hat, muss man sicherlich auch einiges nachholen.
Ich habe mir als Kind natürlich auch einiges gewünscht, was aus unterschiedlichen Gründen nicht möglich war, aber meine Wünsche und Bedürfnisse waren damals ja noch völlig anders. Deswegen kann ich nicht behaupten, irgendwelche Kindheitsträume als Erwachsene unbedingt nachholen zu müssen. Mir würde da auch gar nichts einfallen. Ein Pony vielleicht? Aber was würde ich heute damit machen?
Ich sehe durchaus die Vorzüge des Erwachsenenlebens: Ich brauche niemanden mehr um Erlaubnis zu bitten und werde auch nicht mehr "geschimpft", wenn etwas schiefgegangen ist. Wenn ich ein Eis möchte, ziehe ich los zur Eisdiele, und sonst kann ich im normalen Rahmen auch tun, was ich möchte, ohne dass jemand genervt die Augen rollt oder mir etwas verbietet. All dies habe ich gefühlt als Kind auch manchmal "entbehrt" und bin nicht traurig darüber, dass sich hier mittlerweile einiges getan hat.
Meine Eltern haben mir nie irgendwelche Hobbys verboten. Natürlich habe ich nicht direkt die tollste Ausrüstung bekommen, aber das ist ja wohl normal. Kinder wechseln ihre Interessen ja gerne mal, also schaut man erst mal ob sie bei dem neuen Hobby bleiben bevor man investiert.
Ich habe es auch nicht als Entbehrung empfunden, dass ich nicht jedes Spielzeug bekommen habe, das ich mir gewünscht habe. Ich hatte doch trotzdem ein Zimmer voll mit Zeug und habe mit den meisten Sachen meistens nicht gespielt.
Das berühmte Pony oder andere Haustiere wollte ich auch nie haben. Wir kennen Leute, die ein Gestüt haben, und ich habe da auch reiten gelernt, aber ich war nie das typische "Pferdemädchen". Und ich habe schnell festgestellt, dass man es als Hundesitterin sehr viel einfacher hat als als Hundebesitzerin.
Wenn ich überhaupt irgendwas "nachgeholt" habe dann höchstens so etwas wie eine Packung Eis zum Frühstück, wahlweise auch die aufgewärmte Pizza vom Vorabend, Döner statt essen kochen oder schlafen bis nachmittags, aber das war auch nur eine kurze Phase. Ich habe relativ schnell gemerkt, dass anarchistische Essgewohnheiten auf Dauer keinen Sinn machen.
Für mich war der Knackpunkt das erste eigene Auto. Meine Eltern hatten nämlich kein Auto und beide hatten auch nie einen Führerschein. Ich habe das nicht völlig vermisst, aber ich muss sagen, dass es für mich dann ein ganz anderes Lebensgefühl war, als ich dann selber den Lappen gemacht habe und das Auto vor der Tür stand. Man kam doch schneller von A nach B und war viel freier und spontaner unterwegs.
Um ehrlich zu sein habe ich da nicht das geringste Interesse dran, irgendwelche Wünsche aus Kindertagen nachzuholen. Ich wollte zum Beispiel als Kind Barbie's Traumhaus haben und noch anderes Spielzeug, dass juckt mich mittlerweile gar nicht mehr, da ich aus dem Alter seit Jahrzehnten raus bin. Die Interessen verschieben sich eben mit der Zeit, was völlig normal ist wie ich finde.
Bei Entbehrung denke ich ja eher an solche Dinge wie Heimat, Gesundheit, physische und psychische Sicherheit und Unversehrtheit, emotionale Unterstützung, Erfüllung der finanziellen Grundbedürfnisse, Harmonie, intakte Familie und Freunde. Aber nicht an ein Skateboard, oder dass meine Eltern nicht die finanziellen Mittel hatten, mir die teuren Reitstunden zu finanzieren.
Als Kind musste ich auf kleinere Dinge verzichten, die materieller Natur waren, wie viele andere Kinder oder auch Menschen auch. Ich kann mir auch heute keine Villa mit Pool und Angestellten leisten und keinen Chauffeur vor die Tür stellen, wie es die Idealvariante wäre. Die Dinge, die mich als Kind interessierten, haben später naturgemäß an Reiz verloren, so dass es da nichts mehr nachzuholen gab.
Das Gefühl etwas nachholen zu wollen, hatte ich eher als Jugendliche. Nicht zur Schule gehen zu müssen, nachts so lange auszugehen, wie man will und um Mitternacht noch eine Pizza in den Ofen schieben zu können. Aber auch das hat sich alles relativiert, eigentlich vieles davon schon mit der Volljährigkeit, als man die Sinnhaftigkeit mancher Dinge selbst begriffen hat.
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