Die Germanen - Rückschlüsse auf das heutige Deutschland?

vom 29.04.2015, 16:50 Uhr

Letztens kam im Fernsehen eine interessante Dokumentation über Germanen und Römer und die Germanen wurden aus der Sicht eines römischen Gelehrten beschrieben, der zu diesem Zweck zu den Germanen aufbrach. Dieser war nicht besonders fasziniert von den Germanen, er fand das Land düster und regnerisch und die Germanen eher plump und ungebildet.

Interessant war aber auch, dass er beschrieb, dass ihre Speisen sehr schnörkellos waren. Sie legten keinen Wert auf eine üppige Mahlzeit mit verschiedenen Beilagen und großer Auswahl, sondern könnten sich auch tagelang von dem gleichen ernähren und meistens würzten sie ihre Speisen auch nicht. Der Römer konnte nicht verstehen wie den Germanen so einfache und triste Speisen schmeckten, sie schienen keine Freud und keinen Genuss beim Essen zu empfinden. Das Bier fand er auch ekelhaft.

Ich fand diese Tatsache schon etwas lustig, denn ich selbst sage auch immer, dass die deutschen wenig Wert auf gutes Essen legen. Im Vergleich zu anderen Ländern geben sie prozentual zu ihrem Einkommen deutlich weniger Geld fürs Essen aus und in Deutschland boomen die Discounter, was nicht in allen Ländern so ist. In anderen Ländern wird mehr Wert auf Vielfalt und Qualität gesetzt, es wird mehr auf Märkten und vom Bauern gekauft.

Auch finde ich, dass die Speisen sehr deutschen eher langweilig sind und finde schon, dass andere Kulturen und Länder da deutlich mehr zu bieten haben. Hat sich diese Tatsache noch aus den Zeiten der alten Germanen erhalten? Oder wäre es auch ohne die Germanen so gekommen, was denkt ihr? Kann man das heutige Essverhalten der Deutschen auf die Germanen zurückführen?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich glaube zunächst mal, dass die Entwicklung von Kulturen und deren Essgewohnheiten auf den klimatischen und geografischen Gegebenheiten beruhen. Will sagen, wenn die Tomate eben nicht wächst, gibt es halt einen Kohlkopf. Wo keine Trauben wachsen, muss man halt Bier brauen. Wenn ein Volk nicht sesshaft ist, dann säht es auch nicht, sondern muss sich anders versorgen.

Ich denke, dass bei uns die Entwicklung der Discounterkultur eher aus dem typisch deutschen Verständnis von Arbeit vor dem Leben entwickelt hat. Lieber brav eine Überstunde mehr machen und dafür den Billigfraß Marke Geiz ist Geil in die Mikrowelle geschoben.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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