Die Freunde nach bester und zweitbester Freund abstufen?

vom 23.09.2015, 22:24 Uhr

Immer wieder höre ich von Leuten, dass sie einen besten Freund haben. Ich habe auch schon Bemerkungen gehört wie: das ist ein guter Freund von mir, aber nicht mein Bester. Manche Menschen haben auch mehrere beste Freunde.

Ich finde das immer ein wenig komisch, denn damit signalisiert man anderen Menschen ja auch, dass sie nicht so gute Freunde sind, wie andere. Wenn ich beispielsweise sage D ist eine gute Freundin von mir, aber nicht meine Beste, was denkt D sich dann?

Findet ihr es in Ordnung seine Freunde abzustufen, indem man sie nach bester Freund, zweitbester Freund und so weiter gruppiert? Sollte man nicht einfach für sich behalten, wen man als besten Freund empfindet, um andere Menschen nicht zu beleidigen oder ihre Gefühle zu verletzten?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich habe einen besten Freund, den kenne ich seit dem ich ich 14 bin und deswegen haben wir auch schon einiges zusammen durch, weswegen er mein bester Freund ist. Die restlichen Freunde, nenne ich einfach Freunde und dann passt das auch so. Die finden sich auch damit ab, weil sie ganz genau wissen, dass sie deswegen nicht schlechter sind oder so, sondern den einen Freund kenne ich einfach länger und das ist eben auch noch einen Tick intensiver als bei den anderen Freunden.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich kenne die Abstufung nach "bester" und "zweitbester" Freundin aus Kindergarten und Grundschule, wobei je nach Detailgrad durchaus noch dritt- viert- und so weiter beste Freunde und Freundinnen im Spiel waren. Für kleine Kinder finde ich es auch ganz in Ordnung, dass man seine Umwelt in klare Kategorien einteilt. In diesem Alter ist die Welt ein verwirrender Ort und es kann durchaus hilfreich sein und Ordnung im Gefühlsleben schaffen, wenn man eine beste und eine zweitbeste Freundin hat, ebenso wie vielleicht ein liebstes und ein zweit liebstes Spielzeug.

Aber ehrlich gesagt dachte ich, dass man dieser Phase irgendwann entwächst. Ich habe einige sehr "alte" Freunde noch aus Schulzeiten, die ich als engere Freunde einstufen würde als die, die ich erst seit kurzem kenne. Dazu kommen noch gute Bekannte, Verwandte, Arbeitskollegen, quasi in immer größeren Kreisen. Aber eine klare Hierarchie in Bezug auf einzelne Personen habe ich schon lange nicht mehr. Auch in meinem Umfeld habe ich schon seit etlichen Jahrzehnten nicht mehr den Begriff "zweitbester Freund" gehört und würde mich schon etwas wundern, wenn es jemand so genau mit den Definitionen nehmen würde.

» Gerbera » Beiträge: 11315 » Talkpoints: 48,61 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Prinzipiell stimme ich Gerbera zu. Meine Freunde und Bekannten empfinde ich als enger oder entfernte, aber es sind sozusagen Kreise mit vielen Mitgliedern, die in der jeweiligen Gruppe gleichwertig sind. Eine nummerierte Schlange aus Freunden oder Freundinnen habe ich nicht und das könnte ich mir auch gar nicht vorstellen.

Allerdings habe ich tatsächlich einen besten Freund. Da hebt sich das Verhältnis untereinander und die gemeinsame Geschichte so deutlich von allen anderen ab, dass er einfach eine besondere Position hat und auch einen ganz eigenen Stellenwert. Unsere Beziehung ist so eingespielt, dass Fremde und meist für ein Paar halten. Ich werde oft als seine Frau oder er als mein Mann angesehen. Wobei das gar nicht so falsch ist, denn unser Verhältnis gleicht sehr einer guten Beziehung, nur Körperlichkeit spielt so gar keine Rolle.

» cooper75 » Beiträge: 13379 » Talkpoints: 509,93 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich hatte jahrelang eine beste Freundin. Sie hat mir auch sehr viel bedeutet, bis die Freundschaft dann unter traurigen und sehr unschönen Umständen kaputt ging. Sie wusste auch, dass sie meine beste Freundin ist. Daher habe ich sie eigentlich bei anderen immer als meine Freundin vorgestellt. Es reicht doch, wenn man selbst weiß, dass diese Person die beste Freundin ist.

Richtig übel finde ich es, wenn man eben sagt, dass dies eine Freundin, aber nicht die beste. Da muss sich die Freundin doch richtig schlecht und irgendwie weniger wert fühlen. Das fände ich nicht in Ordnung und würde nie absichtlich die Gefühle meiner Freunde verletzten. Ich habe auch schon erlebt, dass die Freundin in solch einer ähnlichen Situation dann richtig verletzt war, da sie eben wohl angenommen hatte, dass sie die beste Freundin sei. Ich habe dann auch versucht sie trösten, da die Freundin die diese Äußerung von sich gegeben hatte, nichts mitbekommen hat.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich kenne diese Abstufungen auch nur entsprechend aus dem Kindesalter und es hinterher auch noch so zu machen finde ich schon albern und man muss sich dann auch nicht wundern, wenn die Gefühle von anderen Freunden damit verletzt werden wenn man es vor ihnen auch so ausschweifend dann berichtet. Somit kommt man sich dann schon vor, wie ein Freund der zweiten Klasse oder der Ersatz, weil der ach so beste Freund mal keine Zeit hat.

Ganz ehrlich, wenn das jemand mit mir macht, dann würde ich mich direkt umdrehen und gehen. Denn ich bin doch kein Mensch zweiter Klasse und wenn jemand anderes also doch so viel besser ist als ich, dann braucht man mich auch nicht sonderlich. Ich finde schon, dass man als Erwachsener durchaus in der Lage sein soll seine Äußerungen zu kontrollieren und es nicht jedem unter die Nase zu reiben. Auch wenn man manchen Freunden näher steht als anderen, muss es doch nicht jeder wissen wer der beste Freund ist.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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