Die eigenen Erfolge auf welche Weise feiern?

Ich hatte schon einige Erfolge im Leben, auf die ich auch sehr stolz bin - beispielsweise Schul- und Uniabschlüsse oder dergleichen. Wenn ich das geschafft hatte, was ich wollte und worauf ich lange hingearbeitet habe, habe ich mich natürlich dementsprechend gefreut und war einfach glücklich und eben auch stolz auf mich. Manchmal habe ich dann mit Freunden oder meinem Partner zur Feier des Tages mit einem Glas Sekt angestoßen.

Eine richtige Feier habe ich da aber nie veranstaltet. Ich kenne aber durchaus Leute, die bei Uniabschlüssen oder dergleichen ein großes Tamtam draus machen und eine riesige Party schmeißen oder zumindest mit der ganzen Verwandtschaft essen gehen. Wie feiert ihr eure Erfolge und wie habt ihr das in der Vergangenheit gemacht?

Ich feiere keine Erfolge. Dazu bin ich wohl nicht selbstverliebt genug. Das Ergebnis meiner Arbeit ist doch mein Erfolg. Wenn ich den Führerschein in der Hand habe, ist der doch der Lohn des Erfolges. Deshalb muss ich doch keine Party veranstalten.

Man kann es echt übertreiben mit der Feierei. Bei uns wurden nur Geburtstage gefeiert und eben Weihnachten und Silvester. Damit hatte es sich aber auch schon. Und wenn man Abitur macht, feiert man das doch ausgiebig auf dem Abiball. Das ist total legitim und nachvollziehbar. So ein Abiball hat doch Tradition, die auch fortgeführt werden soll.

Viele Hochschulen veranstalten heutzutage Abschlussfeiern. Das finde ich super. Und ich wünsche meiner Tochter, dass sie auch an solch einer Feier teilnehmen kann. Die Stimmung stelle ich mir einfach sagenhaft vor. Aber mit eher Unbeteiligten den Master zu feiern im großen Rahmen, halte ich für komplett lächerlich und selbstverliebt.

An meiner Schule war eine Feier zum Abitur normal, aber ich habe das gar nicht als Feier des Erfolgs gesehen. Für mich war das die Feier zum Abschluss meiner Schulzeit, auf der ich mich von den Menschen, die mich teilweise neun Jahre lang begleitet haben, verabschieden konnte.

Genau aus dem Grund fand ich es auch Schade, dass es am Ende meiner Studienzeit keine Feier gab sondern nur eine Verabschiedung im kleinen Kreis. Da die in den Semesterferien statt fand konnte ich mich von einigen Leuten gar nicht persönlich verabschieden.

Mit meinen Eltern bin ich damals schon essen gegangen und wir haben glaube ich auch angestoßen auf meinen neuen Lebensabschnitt, aber so außergewöhnlich war das nicht. Ich bin mit meinen Eltern häufiger Essen gegangen am Wochenende, auch ohne konkreten Anlass.

Ich habe Partys noch nie gemocht und auch für mich war der Erfolg an sich meistens schon Belohnung genug. Die Abiparty vor fast 20 Jahren war für die meisten Teilnehmer nicht mehr als ein willkommener Grund für ein Gelage, da hat der Anlass so gut wie keine Rolle gespielt. Ich kann mir auch keine 18-jährigen vorstellen, die explizit den "Erfolg" feiern, ein Zweierabi oder was auch immer geschafft zu haben. Da hat man doch noch gefeiert, um zu feiern. Die, die Lust darauf hatten jedenfalls.

Auch später im Leben habe ich mich zwar schon hin und wieder "belohnt", wenn eine anstrengende Phase wie etwa die Abschlussarbeit oder auch ein aufwendigeres Projekt im Beruf überstanden war, indem ich beispielsweise ganz spießig Essen gegangen bin oder einen netten Ausflug gemacht habe. Aber Erfolge zu feiern, das kenne ich gar nicht. Was für andere Leute ein Erfolg zu sein scheint, war für mich meistens die logische Konsequenz daraus, dass ich irgendwo (Schule/Uni/Job) aufgetaucht bin und meine Arbeit gemacht habe. Oder auch mehr oder weniger reiner Zufall. Da freue ich mich zwar, aber ich würde keine Party deswegen schmeißen.

Ich feiere keine Erfolge. Dazu bin ich wohl nicht selbstverliebt genug

Das sehe ich genauso. Man muss meiner Ansicht nach ziemlich narzistisch geprägt sein, dass man unbedingt feiern möchte, wie unfassbar toll man ist. Wenn Menschen so eingebildet sind, sind sie mir direkt unsympathisch.

Ich persönlich hatte noch nie das Bedürfnis, einen Erfolg zu feiern. Ich freue mich darüber ja, mehr aber auch nicht. Das Ziel erreicht zu haben ist mir Lohn genug, mehr brauche ich nicht und ich muss auch niemandem beweisen, dass ich etwas geschafft habe und eben deswegen eine Party schmeißen.

Alles muss man meiner Meinung nach nicht feiern. Bei einem Schulabschluss oder Uniabschluss gibt es doch von der Einrichtung selber eine Party und sonst würde ich da gar nicht groß irgendetwas feiern, wozu auch? Man bekommt doch genügend Belohnung dadurch, dass man dann entsprechendes Geld verdienen kann oder Auto fahren kann, was man auch immer geschafft hat. Natürlich könnte man mal anstoßen, aber sonst würde ich es wirklich übertrieben finden wegen so etwas wirklich eine ganze Feier auszurichten.