Die abenteuerliche Reise der Hände in die Chipstüte
Wenn knisternde Spannung im Raum liegt und eure Augen gebannt auf dem Fernseher den Actionfilm verfolgen, beginnt das unkontrollierte Futtern. Während wir gebannt die schnellen Bilder verfolgen, macht unsere Hand eine abenteuerliche Reise und greift unbewusst zu der bereitgestellten Schale mit Keksen und in die Chipstüte oder nimmt sich ein vorbereitetes Häppchen vom Teller und steckt es in den Mund. Das geht automatisch, ohne dass es wahrgenommen wird. Erst wenn der Teller leer ist, aber der Film noch läuft und die Hand greift ins Leere, merkt man dass der Teller oder die Chipstüte leer ist.
Der Film fesselt uns und zieht uns in seinen Bann Doch die Hände entwickeln ein Eigenleben, das nicht gerade gut für die Figur ist. Ist das normal, wenn die Spannung steigt, dass sich die Knabbersachen schneller leeren? Woran liegt es, dass die Hände automatisch zugreifen? Wenn wir das nicht kontrollieren können, dürfen wir uns keine Knabbersachen mehr hinstellen.
Das gilt aber nicht für andere Sendungen, wie zum Beispiel eine Talkshow oder eine banale Sendung, wo man nur mit halbem Ohr hinhört. Es muss schon ein spannender Film sein.
Ja, das Erlebnis oder die Situation erleben wir hier auch des Öfteren. Die magische Chipstüte oder die ständig leere Kekspackung. Wenn wir vor dem Fernseher sitzen und einen spannenden Film gucken, stellen wir uns auch gerne mal leckerein hin. Es müssen nicht immer die altbewährten Chipstüten oder Kekspackungen sein. Gerne mag es auch mal ein Obstteller oder eben einen Teller voller leckerer Schnitten sein. Aber merkwürdigerweise habe ich immer das Gefühl, dass irgendwer vorbeikommt, währenddessen ich so vertieft in den spannenden Film bin und mir das gute Essen wegnimmt.
Aber jetzt mal im Ernst. Es ist tatsächlich so, dass man anfängt, die leckeren Sachen bewusst zu essen, wenn man sich vor den Fernseher setzt. Dann wird der Film spannend und man konzentriert sich so sehr auf den Film und ist total in den Fernseher vertieft, dass die Hand weiterhin die Bewegungen macht, die man vor einer Minute noch kontrolliert getätigt hat. Man wacht dann aus der Phase erst wieder auf, wenn man gestört wird und in den meisten Fällen stört dann die leere Packung oder eben die leere Tüte oder auch der leere Teller.
Letztendlich fragt man sich, ob man diese Ganzen leckerein alleine gegessen hat und, wie schnell diese leckerein auch aufgegessen wurden. Das Essen vor dem Fernseher bei einem spannenden Film ist auch immer ein fataler Fehler, wenn man mal bedenkt, dass das definitiv nicht gut für die Figur ist. Aber ich denke, dass man solche Situationen ja nicht jeden Abend erleben muss. Man kann sich ja gerne mal ab und zu vor den Fernseher mit diversen leckerein setzen, um einen spannenden Film zu gucken. Dann wird es der Figur auch nicht schaden. Oder man nimmt eben gesündere Lebensmittel, die man sich nett auf einem Teller dekoriert. Dann ist man am Ende nicht so überrascht und gleichzeitig schockiert, weil man so viele Kalorien zu sich genommen hat.
Ich gehöre ja zu den Leuten, die sich nicht reflexartig irgendwas in den Mund stopfen sobald sie auf einen großen Bildschirm schauen. Ich habe dieses Verhalten bei meinen Eltern nie gesehen und habe es deshalb wohl auch selber nicht erlernt.
Vor allem spannende Filme sorgen bei mir nicht für unkontrolliertes Fressen. Mir passiert es öfters, dass ich mir im Kino etwas zu essen kaufe, auf das ich mich dann freue und das auch die richtige Größe hat, die ich aufessen kann.
Meistens esse ich dann die Hälfte während der Werbung und am Anfang des Filmes, aber wenn es richtig spannend wird ist das Essen vergessen. Wenn wir im Freundeskreis einen Filmabend machen und Snacks da haben werden die auch zum größten Teil zwischen den Filmen gegessen.
Ich kenne das Problem bei spannenden Filmen nicht. Das hat aber auch den Hintergrund, dass mein Süßkram schon nach den ersten Minuten des Films alle wird. Trotzdem esse ich meine Schokolade sehr bewusst und genieße sie. Das Nebenbei-Futtern habe ich auch nicht aus meinem Elternhaus mitbekommen, vielleicht liegt es daran.
Ich brauche nicht immer etwas zu knabbern oder zu essen, wenn ich mir einen Film oder irgendetwas anderes im Fernsehen ansehe. Das kann zwar schon mal sein, aber es gehört für mich nicht unbedingt dazu. Vor allem dann, wenn ich mir alleine etwas im Fernsehen anschaue, habe ich oft nur etwas zu trinken da und nichts zu essen. Das mache ich eher dann, wenn ich mir gezielt mit Freunden etwas ansehe.
Aber auch dann knabbern wir nicht immer etwas, sondern meistens wird dann einfach Pizza bestellt oder selbst gemacht. Doch auch wenn ich Chips oder etwas anderes zu knabbern bereitstelle, nehme ich lieber eine Schüssel. Ich finde, dass man da viel bequemer reingreifen kann und da können sich auch problemlos mehrere Leute gleichzeitig bedienen, was bei einer Tüte nicht so einfach ist.
Außerdem finde ich das viel hygienischer so und vor allem fehlt dann das nervige und laute Rascheln. Ich hatte es aber noch nie so, dass ich unbemerkt Unmengen neben dem Schauen des Films verdrückt habe und mir ist nun auch bei keinem meiner Gäste aufgefallen, dass jemand es richtig übertrieben hat beim Knabbern. Wir knabbern dann alle ein wenig, aber dabei bleibt es dann auch und es ist nicht so, dass wir tütenweise Snacks vernichten würden.
Ich selber kenne dieses suchtartige Essverhalten in Bezug auf Chips und andere Knabbereien von mir nicht. Zum einen verzichte ich im Kino und bei Filmabenden größtenteils auf solche Snacks. Wenn ich alleine oder nur in einer kleinen Gruppe bin, und kaufe Chips und Co ohnehin nur ein, wenn ich viele Gäste erwarte.
Zum anderen ist es bei mir so, dass mir die ersten paar Bissen einer Süßigkeit oder eines Knabbergebäcks zwar sehr gut schmecken und einen kleinen Kick auslösen, danach aber die Geschmacksknospen schnell daran gewöhnt sind und alles, was darüber hinaus noch verspeist wird, eher neutral und unspektakulär schmeckt. Das bremst mich dann ganz automatisch aus, weil ich einfach keinen Sinn darin sehe, auf etwas herumzukauen, was eher nach Papier als nach Gewürz schmeckt.
Dementsprechend lasse ich mich auch nicht so leicht zu übermäßigem Chipskonsum hinreißen und schaffe es in der Regel ganz gut, nach ein, zwei Händen aufzuhören. Natürlich geht mit größeren Pausen dazwischen auch wieder etwas mehr rein, aber ehrlich gesagt sind mir da andere Naschereien deutlich lieber.
Einem Obstteller oder Mini-Schokoriegeln würde ich beispielsweise den Vorzug geben, und wenn man sich im Nachhinein auf die Bestellung eines richtigen Abendessens einigt, dann würde ich mich darauf auch sehr viel mehr freuen und extra Abstand von den Chips nehmen.
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