Deutschland in Demokratiefragen das Maß aller Dinge?

vom 26.04.2016, 16:50 Uhr

Gerade Deutschland ist ja immer ganz gut und schnell dabei, andere Länder gerade in Demokratiefragen zu kritisieren und zu maßregeln. In der letzten Maischberger Talkrunde wurde auch extra ganz provokant in die Runde gefragt, ob die Türkei allgemein und Erdogan im speziellen, nicht mal einen Nachhilfeunterricht Deutschlands in Demokratiefragen nötig hätte?

Ich selbst kann solche Äußerungen nur schwerlich verstehen und frage mich daher auch immer selbst, ob denn eigentlich Deutschland das Maß aller Dinge in Demokratiefragen ist. Haben wird denn in der Gesellschaft nicht selbst genügend Sorgen und Dreck vor der Haustüre? Müssen wir unser Demokratieverständnis ständig anderen Ländern aufzwingen? Welche Meinung habt ihr denn zu diesem Thema?

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» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Eine gute Demokratie bedeutet ja nicht unbedingt, dass es überhaupt keine gesellschaftlichen Probleme gibt. Die Demokratie ist nur ein Aspekt in einer Gesellschaft. Zudem führt sie dazu, dass man Kompromisse machen muss. Und wie heißt es so schön, den perfekten Kompromiss hat man dann gefunden, wenn alle unzufrieden sind.

Ich denke schon, dass wir hier in Deutschland eine ganz vernünftige Demokratie haben. Das gibt uns natürlich nicht das Recht, andere nach Belieben zu kritisieren. Schließlich ist es ja nicht unbedingt eine Errungenschaft, die wir uns allein zuzuschreiben haben. Sie wurde ja zumindest von außen stark unterstützt, um es mal vorsichtig auszudrücken. Und das gilt schon gar nicht für die heutige Generation, die zum Großteil noch gar nicht auf der Welt war, als man die heutige Demokratie gegründet hat.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


In Sachen Erdogan steht wohl ganz Europa zusammen und mit dem habe ich auch ein Problem. Hier wird Merkel wohl keine Schwierigkeiten mit den Nachbarn bekommen, da alle gegen Erdogan sind.

In der Flüchtlingsfrage sieht dies allerdings ganz anders aus. Hier hat Merkel die Leute nach Deutschland eingeladen und will sie nun den anderen EU-Ländern aufzwängen. Dabei wollen auch viele Flüchtlinge nicht in andere Länder, wo sie viel weniger willkommen sind.

In Tschechien wollte eine gemeinnützige Stiftung für Flüchtlinge aus Syrien aufkommen, doch schon nach einigen Tagen war die Hälfte weiter nach Deutschland abgereist. So merken die Leute auch dort, dass die Flüchtlinge doch schon gewisse Ansprüche haben.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Talkmaster am 28.04.2016, 12:46, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


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